Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache ist eine Publikation des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) mit Kurzbiografien wichtiger verstorbener deutschsprachiger Archäologen seit Lorenz Beger.
Als Herausgeber fungierte Reinhard Lullies, der auch die Idee für dieses Nachschlagewerk mit Bildnissen und Kurzbiografien bedeutender Klassischer Archäologen hatte. Lullies begann mit seinen Vorarbeiten gegen Ende der 1970er Jahre; seit 1982 wurde er von Wolfgang Schiering unterstützt, seit Lullies’ Tod 1986 wurde das Werk von Wolfgang Schiering zu Ende geführt. Es erschien 1988 im Verlag Philipp von Zabern in Mainz. Schon 1991 kam es zu einer unveränderten zweiten Auflage des Werkes.
Das Buch umfasst verstorbene Klassische Archäologen jeder Ausrichtung, sowohl Universitätslehrer wie auch Museumsarchäologen, Feldarchäologen und Archäologen bedeutender Institute, aber auch Sammler, Kunsthändler, Bauforscher und bedeutende Autodidakten. Aufgrund des Umfanges wurde von vornherein zur Begrenzung die deutsche Sprache der Forscher genutzt. Somit umfasst das Werk Deutsche, Österreicher, Deutschschweizer und Deutsch-Balten. Eingeschlossen sind Archäologen, die aus Deutschland emigrieren mussten und danach häufig nicht mehr auf Deutsch publizierten: Paul Jacobsthal (England), Margarete Bieber, Otto J. Brendel, George M. A. Hanfmann, Georg Karo, Karl Lehmann(-Hartleben) (alle USA), Peter P. Kahane (Israel) sowie Otto Rubensohn und Karl Schefold (beide Schweiz). Soweit erreichbar sind die einzelnen Biographien mit Porträts der Beschriebenen versehen, ferner möglichst auch mit ihrer handschriftlichen Unterschrift. Zu den durch Kurzbiographien gewürdigten Gelehrten kommen zahlreiche weitere Forscher, die im Anhang mit kurzen biografischen Angaben gewürdigt werden. Gustav Hirschfeld war in beiden Auflagen mit einem falschen Bild vertreten, es handelte sich dabei um ein Porträt des Althistorikers und Epigraphikers Otto Hirschfeld.[1]
Die Bedeutung der herausgebenden Institution, des Deutschen Archäologischen Instituts, zeigt sich auch dadurch, dass abgesehen von sieben der 164 beschriebenen Personen alle Archäologen Mitglieder des DAI waren, von denen allerdings fünf noch vor der Gründung des Instituts lebten. Nur zwei der Artikel behandeln Frauen: Margarete Bieber und Gerda Bruns. Drei weitere Frauen werden im Anhang beschrieben. Die Biografien sind meist zweiseitig, insgesamt umfasst das Buch inklusive einer Vorrede des damaligen DAI-Präsidenten Edmund Buchner und einer Einleitung von Wolfgang Schiering 341 Seiten.
Die beschriebenen Personen, die im Buch nach ihren Geburtsdaten geordnet wurden, sind hier tabellarisch angeordnet und frei nach Alphabet, Geburts- und Todesjahr sowie nach Biografen sortierbar:
Ernst Kirsten und Wilhelm Kraiker konnten aus redaktionellen Gründen nicht mehr berücksichtigt werden.
71 kurze biografische Abrisse und Erwähnungen in einem extra eingerichteten sechsseitigen Anhang gibt es zu:
Einen nennenswerten Teil der Biografien verfassten Lullies und Schiering selbst. Viele der Biografien wurden von Kollegen, Schülern oder Nachfolgern auf den universitären Lehrstühlen oder bei Ausgrabungen geschrieben. Manche Artikel waren schon zuvor anderenorts erschienen, oder basierten auf älteren Arbeiten, in mehreren Fällen kompilierten die Herausgeber die neuen Biografien direkt aus älteren Arbeiten oder kürzten ältere Texte (diese sind mit nach gekennzeichnet, womit auf den oder die originalen Autoren verwiesen wird). Heinrich Ludwig Urlichs wird kurz im Artikel seines Vaters Karl Ludwig von Urlichs beschrieben.
Binnen kurzer Zeit entwickelte sich das Buch zu einem Standardwerk, die von Rezensenten erhoffte erweiterte Neuauflage, vor allem seit der begonnenen Aufarbeitung der Biographica-Sammlung der bislang mehr als 5000 ehemaligen und aktuellen DAI-Mitgliedern im Archiv des DAI, kam bislang jedoch nicht zustande.
Literatur
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Michaela Zavadil: Ein trojanischer Federkrieg. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2009, S. 400.
- ↑ Im Buch fälschlich nach einem Fehler bei Ernst Curtius / Friedrich Adler: Olympia, Bd. 1, Berlin 1897, S. 122 als Heinrich Steinbrecht bezeichnet.