Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft
Der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. (AKF) ist ein 1993 gegründeter gemeinnütziger Verein und der heute größte Zusammenschluss von unabhängigen Frauengesundheitsorganisationen im deutschsprachigen Raum. Der AKF organisiert Hebammen, Ärztinnen, Psychologinnen und Pädagoginnen, Heilpraktikerinnen, in den Pflegeberufen Tätige, Selbsthilfe und Gesundheitswissenschaftlerinnen, vereint Berufsverbände und Organisationen, Frauenberatungsstellen, Frauengesundheitszentren und Selbsthilfeverbände und vertritt die Interessen von Frauen als Patientinnen, als Expertinnen und als Bürgerinnen. Im November 2017 wurde Ingrid Mühlhauser zur Vorsitzenden des Arbeitskreises gewählt. OrganisationDer Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. (AKF) setzt sich unter frauenspezifischen Gesichtspunkten für die Erarbeitung und Vermittlung von Wissen aus Gynäkologie, Psychotherapie, Psychosomatik und verwandten Gebieten ein. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung und Unterstützung der gesundheitlichen Eigenverantwortung von Frauen, Sammlung und Auswertung von relevanten Arbeitsergebnissen aus den genannten Fachgebieten und die Herausgabe von Informationen an Interessierte. Der AKF arbeitet interdisziplinär, um die Hintergründe der auf die Frauengesundheit wirkenden Einflüsse deutlich zu machen und fördert die Archivierung von Publikationen aus den genannten Gebieten. Der Vereinssitz befindet sich in Berlin. Die Arbeit des Vereins finanziert sich überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und privaten Spenden von Frauen. Projektbezogene Mittel erhält der AKF auch aus Mitteln der öffentlichen Hand, von gesetzlichen Krankenkassen oder aus kleinen, gemeinnützigen frauenorientierten Stiftungen.[1] GeschichteDer Verein gründete sich vor dem Hintergrund von Fehlentwicklungen in der Medizin, explizit überflüssigen Operationen, einem Trend, in dem die Gründerinnen eine Entfremdung eigentlicher medizinischer Aufgaben sahen, durch den Frauen zum Medizinobjekt disqualifiziert wurden.[2] Regelmäßige AktivitätenDer Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. verfasst regelmäßig Positionspapiere und Stellungnahmen zu Themen der Frauengesundheit und organisiert jährlich Jahrestagungen, Fachtagungen zur Gynäkologie und Fachveranstaltungen, die der Fortbildung und Information von Interessierten gewidmet sind, um auf relevante aktuelle Themen der Frauengesundheit aufmerksam zu machen. AufklärungsarbeitDer AKF hat Informationsmaterialien zu Themen wie HPV-Inpfung, IGeL-Leistungen, Hormontherapie oder zur normalen Geburt erarbeitet. Es gibt Broschüren zu Themen wie der psychischen Gesundheit von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern, zum Mutterschutz, zum Kaiserschnitt oder zur Vermeidung von hormonell wirksamen Chemikalien und Brustkrebs. Gesundheitsbezogene InteressenvertretungDer Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. arbeitet auf kommunaler und nationaler Ebene zusammen mit Behörden, entsendet Fachexpertinnen zur Mitarbeit bei der Entstellung von medizinischen Leitlinien und arbeitet als Partnerorganisation der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften oder des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin mit an nationalen Versorgungs- und Behandlungsstandards.[3] So gründete der AKF 2006 auch den Runden Tisch "Lebensphase Eltern werden" gegen die zunehmende Pathologisierung und Medikalisierung von Schwangerschaft und Geburt[4] und hat langjährig maßgeblich an der Entwicklung des im Februar 2017 veröffentlichten nationalen Gesundheitsziels "Gesundheit rund um die Geburt"[5] mitgearbeitet. VernetzungDer Verein hat rund 70 Mitgliedsorganisationen,[6] die sich ebenfalls einer Förderung der Frauengesundheit verpflichtet sehen, darunter z. B.
sowie die Frauenhauskoordinierung, Frauengesundheitszentren, und frauengesundheitsspezifische Selbsthilfeorganisationen. Darüber hinaus pflegt der Verein weitere Kooperationen.[7] Veröffentlichungen (Auswahl)
WeblinksEinzelnachweise
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