Arado V I
Die Arado V I ist das erste von den Arado Flugzeugwerken entwickelte Verkehrsflugzeug. Eine geplante Verwendung als Postexpressflugzeug wurde nach dem Absturz des einzigen gebauten Exemplars aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens nicht weiter verfolgt. EntwicklungDie V I wurde 1927 von Arados Chefkonstrukteur Walter Rethel entworfen, der sich auf seine Erfahrungen stützen konnte, die er bei der Entwicklung von Verkehrsflugzeugen während seiner Tätigkeit bei den Kondor Flugzeugwerken und später bei Fokker gesammelt hatte. Im Gegensatz zur Ganzmetallkonstruktion anderer Passagierflugzeuge jener Zeit entschied er sich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit für die billigere Gemischtbauweise. Der Prototyp wurde mit einem US-amerikanischen Hornet-Motor von Pratt & Whitney ausgerüstet. Später bei der Serienausführung sollte ein Junkers-Triebwerk Verwendung finden, das mit 300 PS zwar leistungsschwächer, aber dafür 150 kg leichter war und die Startmasse bei gleicher Nutzlast um 200 kg reduziert hätte. Auch ein Antrieb von BMW wurde ins Auge gefasst. Bei einer geplanten Frachtversion sollte der Hornet hingegen beibehalten werden. Der Prototyp mit der Werknummer 47 wurde Anfang 1928 fertiggestellt und begann im Februar seine Flugerprobung, bei der er sich als robust und stabil erwies. Im Oktober des Jahres fand während der ILA in Berlin die öffentliche Präsentation mit vierfacher Passagierbestuhlung statt. Sie stieß auf positive Resonanz, besonders seitens der Vertreter der Luft Hansa. Diese beabsichtigten die Erschließung neuer Luftpostlinien über den südlichen Atlantik und hielten die V I aufgrund des leistungsstarken Motors sowie des geringen Kraftstoffverbrauchs mit der daraus resultierenden Reichweite von 2000 km bestens für diesen Zweck geeignet. Im darauffolgenden Jahr wurde mit der Umsetzung begonnen, wofür das Flugzeug im September 1929 mit dem Kennzeichen AufbauDie V I ist ein abgestrebter, halbfreitragender Hochdecker in Gemischtbauweise.
Der Rumpf wird aus stoffbespannten Stahlrohrfachwerk gebildet. Der Motorbereich und ebenso der Rumpfrücken sind mit Blechen verkleidet, die zur besseren Wartbarkeit abnehmbar gestaltet sind. Die Passagierkabine ist in den Maßen 2,20 m (Länge) × 1,35 m (Breite) × 1,90 m (Höhe) ausgelegt und bietet vier Personen Platz, dahinter befindet sich ein durch eine Sperrholzwand mit eingebauter Tür abgetrennter Gepäckraum von 0,95 m × 1,30 m × 1,70 m. Zur Lastbeförderung ist diese sowie die Sitzeinrichtung herausnehmbar gestaltet, so dass sich ein Frachtraum von 3,15 m Länge ergibt. Das zweisitzige Cockpit ist separat zur restlichen Kabine konstruiert.
Die Tragfläche ist zweiteilig ausgeführt und besteht aus einer Holzkonstruktion, die von der Vorderkante bis zum Hinterholm mit Sperrholz beplankt und darüber hinaus mit Stoff bespannt ist. Sie ist zum Rumpf hin mit je einer V-Strebe pro Seite abgestützt, die bei der Flügeldemontage an diesen angeklappt werden kann. In beiden Flächen sind Kraftstoffbehälter untergebracht, der Ölbehälter befindet sich in der Flügelnase rechts von der Pilotenkabine.
Höhen- und Seitenleitwerk bestehen aus einer stoffbespannten Stahlrohrkonstruktion. Die Höhenflosse ist ober- und unterhalb mit I-Stielen abgestützt und besitzt einen Hornausgleich. Die Querruder werden aus Duraluminholmen mit angenieteten Stahlrohrrahmen und Stoffbespannung gebildet.
Die V I besitzt ein starr ausgebildetes Fahrwerk großer Spurbreite (3,51 m) mit geteilten Achsen mit Rumpf-Untergurtanschluss und Federstreben zum Unterflügel hin. Der Hecksporn besteht aus Stahl mit Gummikabelfederung. Technische Daten
Literatur
WeblinksCommons: Arado VI – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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