Heyneman war Sohn des berühmten hessischen Orgelbauers Johann Andreas Heinemann aus Laubach. Er erlernte den väterlichen Beruf bei Christian Ludwig König. Später übersiedelte er in die Niederlande und nahm die niederländische Schreibweise seines Namens an. Am 20. Juni 1781 wurde er Bürger der Stadt Nijmegen und heiratete dort 1782. Im Jahr 1800 zog er nach Rotterdam, wo er im Jahr 1804 starb.[1]
Werk
In den Niederlanden sind etliche Umbauten, Reparaturen und Instandhaltungsverträge nachgewiesen, insbesondere in Rotterdam, Nijmegen und ’s-Hertogenbosch, aber auch einige Neubauten. Er erwarb sich einen Ruf als einer der „besten inländischen Künstler und Handwerker“ und schuf auch Kabinettorgeln.[1] Rudolf Knol war für kurze Zeit sein Schüler und vollendete ab 1785 den Orgelneubau in Bozum. Klanglich charakteristisch für Heynemans Instrumente, die vom Rokoko und dem frühen Klassizismus geprägt sind, sind die zahlreichen Flötenstimmen und die Terzmixturen.[2]
Werkliste
In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal. Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an. Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand oder zu Besonderheiten.
Orgel unbekannter Herkunft 1869 nach De Lier und 1925 nach Zwartebroek umgesetzt; 1964 abgebrochen; Gehäuse in veränderter Form in neuer Kirche wiederverwendet
1817 nach Kriegsschäden Neubau durch Gebr. van Hirtum, die Teile der Heyneman-Orgel übernahmen; 1962 Umsetzung nach Esch (Foto); 2009–2010 durch J. C. van Rossum auf ursprünglichen Zustand rekonstruiert, zwei Register ganz und zwei teilweise erhalten[7]
Dieter Großmann: Johann Andreas Heinemann. In: Hessische Heimat. Band9, Nr.38, 1959/1960, S.16–21.
Dieter Großmann: Orgeln und Orgelbauer in Hessen (= Beiträge zur hessischen Geschichte. Band12). 2. Auflage. Trautvetter & Fischer, Marburg 1998, ISBN 3-87822-109-6.
Eckhard Trinkaus: Johann Andreas Heinemann. In: Ars Organi. Band48, 2000, S.28–34.