Er war das zweite Kind von Balthasar König. Seine Ausbildung erhielt er bei seinem Vater, der sich 1711 in Münstereifel niedergelassen hatte und 1735 nach Köln umgesiedelt war. Dort arbeitete er zusammen mit seinem Bruder Johann Nikolaus König (1729–1775) in der väterlichen Werkstatt. Dass Ludwig König von 1737 bis 1743 bei Christian Müller in Amsterdam seine Lehrzeit verbrachte, lässt sich nicht belegen und muss als Legende betrachtet werden.[1] Um das Jahr 1743 heiratete er Anna Maria Busch und wurde am 23. Oktober 1744 Bürger von Köln. Ab 1756 wohnte er „Unter Wappensticker“ (gehört heute zur Hohen Straße). Als Johann Nikolaus nach dem Tod des Vaters 1756 die Werkstatt übernommen hatte, machte sich Ludwig König selbstständig.[2] Der Tod seines Bruders Caspar 1763 führte ihn in die Niederlande, wo er nicht nur die unvollendete Orgel seines Bruders in Breda fertigstellte, sondern auch weitere Aufträge erhielt.[3]
Von seinen sechs Kindern wählten Balthasar Franz Joseph (* 3. August 1744; † 30. Dezember 1764 in Köln) und Karl Philipp Joseph (* 28. Juli 1750 in Köln; † 17. Februar 1795 in Köln) den Beruf des Orgelbauers. Während Balthasar Franz Joseph schon früh starb, war Philipp Joseph ab 1770 bei den Arbeiten seines Vaters beteiligt.
Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist.
oder Balthasar König? Pfeifeninschrift: „König Köln 1752“, (älteres?) Gehäuse in Bauweise Stumm; 1805 nach Maria Himmelfahrt (Andernach) umgesetzt (Bild); 1939–1949 Erweiterungsumbau durch Klais; Reste erhalten
Zuschreibung; 1803 von Fuhrmann nach Annakirche in Aachen überführt und renoviert, vor 1876 eingreifend umgebaut, 1898 durch Walcker-Orgel hinter historischem Prospekt ersetzt;[8] 1944 zerstört
1781 machte König ein Angebot für den Osnabrücker Dom (III/P/39).
Literatur
Ulrich Bons: 300 Jahre Anrather Orgelgeschichte. In: Heimatbuch des Kreises Viersen. Viersen 1983, S.177–188.
Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Die Orgelbauerfamilien König in Ingolstadt, Münstereifel und Köln. In: Roland Behrens, Christoph Grohmann (Hrsg.): Dulce Melos Organorum. Festschrift Alfred Reichling zum 70. Geburtstag (= Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde. Band 200). Gesellschaft der Orgelfreunde, Mettlach 2005, S. 111–168.
Ute Gremmel: Die noch existierenden Orgeln der rheinischen Orgelbauerfamilie König. In: Diplomarbeit im Fachbereich Kirchenmusik (Musikhochschule Köln). Köln 1986.
Frans Jespers: Ludwig König und seine Beziehungen zu den Niederlanden. In: Ars Organi. Jg. 71, Heft 2, 2023, S.69–72.
↑Frans Jespers: Ludwig König und seine Beziehungen zu den Niederlanden. In: Ars Organi. Jg. 71, Heft 2, 2023, S.70–71.
↑Franz Bösken, Hermann Fischer, Matthias Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band40). Band4: Regierungsbezirke Koblenz und Trier, Kreise Altenkirchen und Neuwied. Schott, Mainz 2005, ISBN 3-7957-1342-0, S.40, 779.
↑Frans Jespers: Ludwig König und seine Beziehungen zu den Niederlanden. In: Ars Organi. Jg. 71, Heft 2, 2023, S.72.
↑Franz Bösken, Hermann Fischer, Matthias Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band40). Band4: Regierungsbezirke Koblenz und Trier, Kreise Altenkirchen und Neuwied. Teil 2. Schott, Mainz 2005, ISBN 3-7957-1342-0, S.100.
↑Auskunft von Ute Gremmel-Geuchen (Organistin in Kempen in der Paters- und der Propsteikirche)