Antimon(V)-sulfid
Antimon(V)-sulfid (auch Goldschwefel genannt) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Antimon und Schwefel. Es besitzt die Formel Sb2S5, die genaue Struktur ist jedoch nicht bekannt.[2] GeschichteAntimonpentasulfid ist bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt.[3] Gewinnung und DarstellungHergestellt wird Antimon(V)-sulfid industriell durch Zersetzung von Natriumthioantimonat-Nonahydrat (Schlippe'sches Salz, 1821 von Karl von Schlippe entdeckt), einer Verbindung von Natriumsulfid mit Antimon(V)-sulfid (Na3SbS4 · 9 H2O), durch sehr verdünnte Schwefelsäure. Dabei fällt Antimon(V)-sulfid als orangeroter Niederschlag aus. EigenschaftenAntimon(V)-sulfid ist ein feines, orangerotes, geruch- und geschmackloses Pulver. Es ist unlöslich in Wasser und Ethanol, löslich in Kalilauge und Ammoniumsulfidlösungen. In Salzsäure löst es sich unter Abscheidung von Schwefel und Entwicklung von Schwefelwasserstoff als Antimon(III)-chlorid. Bei Lichteinwirkung oder Erhitzen spaltet es sich in Antimon(III)-sulfid und Schwefel.[1] Anders als Schlippe'sches Salz scheint Antimon(V)-sulfid eine Antimon(III)-Verbindung mit Disulfid-Gruppen zu sein.[4] VerwendungAufgrund der im Vergleich zum Antimon(III)-sulfid geringeren Toxizität wurde A. industriell z. T. als Ersatzstoff für diesen eingesetzt.[1] Antimonpentasulfid wurde früher zum Vulkanisieren von Kautschuk verwendet. Die derartig vulkanisierten Gummiwaren waren charakteristisch rot gefärbt. Heute wird es für Feuerwerksartikel und Pigmente eingesetzt.[2] Anwendung fand Antimon(V)-sulfid früher nur medizinisch bei katarrhalischen Leiden. Die Wirkung wurde jedoch auf die früher üblichen Verunreinigungen durch Arsenverbindungen zurückgeführt. SicherheitshinweiseAntimon(V)-sulfid muss vor Licht und Luft geschützt aufbewahrt werden, da andernfalls eine Oxidation eintritt. Einzelnachweise
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