Anne Cooke BaconAnne Cooke, Lady Bacon (* 1527 oder 1528[1] wahrscheinlich in Gidea Hall in Romford; † 1610 in Gorhambury bei St Albans) war eine englische Autorin sowie die Mutter von Anthony und Francis Bacon. Durch ihre Übersetzungen kirchlicher Schriften war sie unter den Theologen und Literaten ihrer Zeit europaweit bekannt. LebenAnne kam als zweite Tochter Sir Anthony Cookes (1504–1576), dem einstigen Vormund des englischen Königs Edward VI., und seiner Frau Anne Fitz-Williams wahrscheinlich in Gidea Hall[2] im heutigen London Borough of Havering zur Welt. Sie genoss eine liberale Erziehung und erhielt gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Mildred, der späteren Ehefrau William Cecils, eine breit gefächerte, humanistische Ausbildung, die sich unter anderem darin bemerkbar machte, dass sie neben ihrer Muttersprache Englisch auch Latein, Griechisch, Italienisch und Französisch[3] beherrschte. Darüber hinaus zeigte sie ihr Leben lang ein ausgesprochen hohes Interesse an Naturwissenschaften. Schon in jungen Jahren galt sie als eine äußerst gebildete Frau und war bekannt für ihre Keuschheit und Frömmigkeit.[2] Bereits mit etwa 19 Jahren fungierte sie als Erzieherin des englischen Königs Edward VI. 1548[1] machte sie in literarischen Kreisen erstmals auf sich aufmerksam, als 25 Predigten des italienischen Theologen Bernardino Ochino veröffentlicht wurden, die Anne aus dem Italienischen ins Englische übersetzt hatte. 1553 heiratete sie Sir Nicholas Bacon, Lord Keeper of the Great Seal sowie Lord Chancellor unter Königin Elisabeth I. von England, und wurde seine zweite Frau. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor: Weil Anne, Anhängerin des Puritanismus[4], ihre beiden Söhne bis in deren frühe Jugendjahre selbst unterrichtete, nahm sie großen Einfluss auf deren Weltsicht und Einstellung zur Religion[2]. Ihr bekanntestes Werk ist die 1564 erstmals veröffentlichte, englische Übersetzung von Apologia ecclesiae anglicanae (engl.: An Apology of the Church of England), einer Schrift John Jewels, Bischof von Salisbury, in der er die anglikanische Kirche gegen Angriffe der Katholiken rechtfertigte. Für diese Übersetzung wurde sie sogar vom Erzbischof von Canterbury, Matthew Parker, besonders gelobt. Ihre damit erlangte Bekanntheit in theologischen und literarischen Kreisen kam unter anderem dadurch zum Ausdruck, dass Théodore de Bèze ihr seine Meditations widmete. Anne Bacon starb 1610 auf dem Familiensitz Gorhambury House bei St Albans in Hertfordshire und wurde in der dortigen St. Michaels-Kirche beerdigt. An ihrer Seite wurde später auch ihr Sohn Francis bestattet. Werke
Darüber hinaus sind zahlreiche von ihr geschriebene Briefe erhalten, die Annes Einstellungen zu Religion und Wissenschaft dokumentieren. Literatur
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Einzelnachweise
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