Anna Bilińska wurde im Städtchen Zlotopol (ukrainischЗлатопіль), heute ein Stadtteil von Nowomyrhorod, in der Familie eines polnischen Arztes geboren. Dann kam sie nach Wjatka (Russland; heute Kirow), wo sie bei dem polnischen Grafiker Michał Elwiro Andriolli Zeichnen erlernte. 1875 ging sie nach Warschau. 1877 studierte sie in der privaten Zeichnungsklasse bei Wojciech Gerson.
Ihr Selbstporträt von 1887 machte sie international bekannt.[2] Sie beteiligte sich an Ausstellungen in Warschau, Paris, London und Berlin. 1892 heiratete sie den Arzt Antoni Bohdanowicz und kehrte nach Polen zurück. Dort erlag sie mit 36 Jahren einer Herzerkrankung. Ein berühmtes Porträt – neben ihren Selbstporträts – ist das 1884 entstandene Gemälde Anna Bilinska ihrer britischen Kollegin Emmeline Deane (Victoria Art Gallery).[3]
Werke (Auswahl)
Selbstporträt / Autoportret (1887), Öl auf Leinwand, 90 × 117 cm, Nationalmuseum Krakau
Selbstporträt (unvollendet) (1892), Öl auf Leinwand, 113,5 × 163 cm, Nationalmuseum Warschau
Straße unter den Linden (1890), Öl auf Leinwand, 60 × 82 cm, Nationalmuseum Warschau
Ausblick aus dem Fenster des Konservatoriums (1890)
Alter Mann mit Buch, (1880), Öl auf Leinwand, 81 × 69 cm, Gemäldegalerie Lwiw
Schwarze mit goldener Kette, Öl auf Leinwand, 64 × 50,5 cm, seit 2012 im Nationalmuseum Warschau
Das Bild wurde während des Zweiten Weltkriegs gestohlen und galt als verschollen. Es tauchte 2011 bei einer Auktion der Villa Grisebach wieder auf.[4]
Porträt einer Dame mit Opernglas (1884), Öl auf Leinwand, 72 × 91 cm, Nationalmuseum Warschau
Porträt einer Bretonin (1889)
Porträt einer jungen Dame mit Rose (1892)
Literatur
Magdalena Schlender: Die Selbstbildnisse der polnischen Malerin Anna Bilińska, Hamburg 2005.
Ewa Micke-Broniarek: Anna Bilińska-Bohdanowicz, National Museum in Warsaw, culture.pl, 7. April 2014.
↑Agnieszka Morawińska: Polnische Malerei von der Gotik bis zur Gegenwart. Wolfgang Jöhling (Übers.) Auriga, Warschau 1984, ISBN 83-221-0248-8, S. 45.
↑Rachel Mader: Star der Oberfläche – Selbstinszenierung in der Gegenwart. In: Julia Gelshorn (Hrsg.): Legitimationen. Künstlerinnen und Künstler als Autoritäten der Gegenwartskunst. Peter Lang, 2005, ISBN 978-3-03910491-8, S. 72 ff.