Langendorf besuchte die Volksschule in Leipzig; ab 1908 absolvierte sie eine Handelslehre und arbeitete im Gasthaus ihres Vaters. 1910 zog ihre Familie nach Mülhausen im Elsass, wo ihr Vater als Gewerkschaftssekretär tätig war. Nach ihrem Umzug nach Lörrach 1914 arbeitete sie bei der dortigen AOK. Während der Novemberrevolution war sie Sekretärin beim Lörracher Volksrat. 1920 heiratete sie Rudolf Langendorf, der im damaligen Arbeiter- und Soldatenrat aktiv war. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, darunter Kurt Langendorf.
Langendorf trat 1910 der SPD bei, wechselte 1919 zur USPD und zwei Jahre später zur KPD. Zusammen mit ihrem Mann gehörte sie zu den Mitbegründern der KPD in Lörrach.
1921 zog die Familie nach Friedrichsfeld, wo Langendorf 1922 zur Gemeindeverordneten gewählt wurde. Nach der Eingemeindung Friedrichsfelds war sie ab 1930 Stadtverordnete in Mannheim. Langendorf arbeitete zunächst als Kontoristin, später als Redaktionssekretärin bei der Mannheimer Arbeiterzeitung. Ihr Mann wurde im Zusammenhang mit den badischen Unruhen 1923 später zu drei Jahren Haft verurteilt.
Von 1929 bis 1933 gehörte sie dem badischen Landtag an; zugleich war sie Parteisekretärin der KPD in Mannheim.
In der NS-Zeit wurde sie 1933/34 aus politischen Gründen inhaftiert. 1942 wurden sie und ihr Mann im Zusammenhang mit dem Verrat der Lechleiter-Widerstandsgruppe festgenommen. Anette Langendorf[2] wurde wieder freigelassen, ihr Mann am 15. September 1942 hingerichtet. Drei Tage später wurde sie wieder verhaftet und im KZ Ravensbrück interniert, wo sie zusammen mit Erika Buchmann versuchte, Schulungen abzuhalten, gefährdete Genossinnen zu verstecken und Widerstand zu leisten. Ihr Sohn Kurt wurde in eine Strafkompanie versetzt.
Die Lechleiter-Gruppe in der online-Präsentation der Ausstellung Widerstand gegen den Nationalsozialismus vom 7. September bis zum 5. Oktober 2002 der Geschichtswerkstatt des Bürgervereins Mannheim-Gartenstadt
↑Nach Angaben der Schwiegertochter Langendorfs entstand der Rufname Anette in Langendorfs Elternhaus, der amtliche Vorname Antonie war kaum gebräuchlich. Siehe: Fritz Reidenbach, Klaus Dollmann, Annette Lennartz und Chris Hölzing: Die Aufrechte - Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin. Produktion: VVN-BdA Mannheim 2022, Minute 9:32.