Im Jahre 1942 wurde Andrej Kokot wegen seiner Zugehörigkeit zur slowenischen Volksgruppe mit seiner Familie von den Nationalsozialisten deportiert. In den Jahren 1942 bis 1945 war er mit seiner Familie in den Lagern Rehnitz, Rastatt und Gerlachsheim interniert. Sein Bruder Jožek Kokot wurde am 25. September 1944 im KZ Mauthausen erhängt. In den Frühlingsmonaten 1945 kehrte die Familie zurück nach Köstenberg.
Von 1963 bis 1980 war Andrej Kokot Sekretär des Slowenischen Kulturverbandes in Klagenfurt/Celovec. Ab dem Jahre 1980 bis ins Jahr 1991 arbeitete er als Kulturredakteur der slowenischsprachigen Zeitung „Slovenski vestnik“.
Andrej Kokot arbeitete auch als Übersetzer. Er übersetzte unter anderem Texte von Peter Handke, Erich Fried und Michael Guttenbrunner ins Slowenische.[2] Andrej Kokot, der seine Werke in slowenischer Sprache schrieb, übersetzte auch seine eigenen Werke ins Deutsche.[3]
Kokot lebte als Rentner in Klagenfurt/Celovec zusammen mit seiner Frau Milka Kokot.
Er wurde 1983 mit dem Preis des Prešeren-Fonds ausgezeichnet, der wichtigsten künstlerischen Auszeichnung Sloweniens.
Werke
Zemlja molči. Gedichte. Klagenfurt/Celovec, Drava, 1969.
Ura vesti. Gedichte. Klagenfurt/Celovec, Drava, 1970.
Andrej Kokot: Das Kind, das ich war. Erinnerungen an die Vertreibung. Mit einem Geleitwort von Heinz Fischer und einem Nachwort von Klaus Ottomeyer. (= Slowenische Bibliothek). Wieser, Klagenfurt 2020, ISBN 978-3-99029-399-7 (Aus dem Slowenischen übersetzt vom Autor. [Orig.: Ko zori spomin, Celovec 1996]).
Helmuth Schönauer: Buch in Pension. Tagebuch eines pensionierten Bibliothekars, Bd. 2: 130 Rezensionen aus dem Jahr 2020. Sisyphus, Klagenfurt 2021, ISBN 978-3-903125-54-4, S. 159f.
Andrej Kokot: Deportiert, befreit, unerwünscht. In: Nadja Danglmaier / Werner Koroschitz: Nationalsozialismus in Kärnten. Opfer. Täter. Gegner, 3. Auflage. Studien-Verlag, Innsbruck u. a. 2021 (Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern; 7), ISBN 978-3-7065-5244-8, S. 213f.