Andreas RotheAndreas U. Rothe auch unter seinem Pseudonym Andro bekannt (* 25. August 1941; † 22. Dezember 2019 in Capanema (Pará) (Brasilien)) war ein deutscher Lehrer für Neotantra, Heilpraktiker und Autor.[1][2] LebenRothe wurde im Zweiten Weltkrieg im deutsch besetzten Südostpolen geboren. Ab Jahresende 1945 verbrachte er seine Kindheit im Naturheilsanatorium in Pforzheim-Würm[3] seines Großvaters mütterlicherseits Wilhelm Silbereisen (1865–1950)[4], deutscher Schmuckfabrikant[5] und Heilpraktiker in Pforzheim. Der Großvater pflegte Umgang mit dem Bildhauer Adolf Sautter und dem Maler Adolf Hildenbrand. Im Jahre 1906 kamen zehn natur- und kunstbegeisterte Schmuckfabrikanten sowie der Bildhauer Adolf Sautter zu dem Entschluss, oberhalb des Würmtals an einem Hang Grund und Boden zu kaufen, um dort ihre Vorstellungen der Lebensreform und Naturheilkunde zu verwirklichen. Mit der Zeit entwickelte sich der Berg zu einer Künstler- und schließlich zur Villenkolonie im Schwarzwald.[6][7] Andreas Rothe war der Sohn des aus Wachwitz bei Dresden stammenden Curt Rothe (1899–1973). Im Jahre 1938 bekam er einen Lehrauftrag an der Akademie Krakau für Malerei. Nach Kriegsende wurde er Professor an der Kunstgewerbeschule in Pforzheim. Seine Mutter war die Künstlerin Lore Rothe geb. Silbereisen (1907–1956). Andreas Rothe besuchte eine Rudolf Steiner Schule. Schon als Jugendlicher nahm er an einer Malklasse teil und stand häufig als Modell für Aktzeichnungen. Nach seinem Abitur verließ er Pforzheim und wurde Fotograf in Berlin. Rothe war Mitbegründer des Kindertheaters „Die Kullerköpfe“. Als freier Mitarbeiter, vor allem im heilpädagogischen Spielplan, war Rothe dort zehn Jahre lang weiterhin tätig. In der Zeit der 68er-Bewegung eröffnete er in Berlin ein alternatives Caféhaus als Szenetreffpunkt. In den 1960er Jahren absolvierte er eine Heilpraktiker-Ausbildung und arbeitete in der Drogenrehabilitierung, u. a. dem „Release 1 Berlin e.V.“[8], einem noch aktuell existierenden Drogenrehabilitations-Verein.[9] Andreas Rothe war der Gründer der ältesten Tantra-Schule in Deutschland, des „Diamond Lotus Tantra“ im Jahre 1976 in Berlin, und ein vehementer Vertreter des roten Tantras.[10] Rothe bereiste jahrelang Afrika und Asien. Seine tantrischen Studien begann er 1975 in einem Tantrazentrum in der indischen Stadt Khajuraho zu sammeln sowie in Poona bei dem indischen Philosophen Bhagwan Shree Rajneesh (genannt „Osho“). In Bodnat in Nepal setzte er sich mit dem tibetischen Buddhismus auseinander. Es folgten Aufenthalte in Ceylon, in einem kleinen vom Mahayana-Buddhismus geprägten Tempel in Madampe (Puttalam). Schließlich besuchte er in Pakistans Kaschmir, in Zenggenpoche, ein Kloster der Gelug-Tradition. In der Schule des japanischen Zen-Meisters Taisen Deshimaru wurde er zum Zenmönch ordiniert. Im Medical Center (Men-Tsee-Khang)[11] des Dalai Lama in Dharamsala studierte er Akupunktur. Er entwickelte maßgeblich im Jahre 1978 therapeutische Massageformen, wie die Yin-Yang Massage, die Stereo Massage, die Erotische Massage, die Tantra-Massage, die Tripitaka Massage, die Talana Massage und die Orgon Massage mit. Durch seine vielfältigen Reisen und Erfahrungen, die ihn zu seinen zum Teil langjährigen Aufenthalten in das arabische Nordafrika, den mittleren Osten und Indien (Türkei, Kurdistan, Afghanistan, Belutschistan, Pakistan, Indien, Ceylon, Nepal, Tibet) führten, lernte er vielfältige Massageformen und Körpertechniken, etwa aus dem byzantinischen (arabische und türkische Hamam-Bädern) und dem asiatischen Kulturraum kennen, was seinen ‚multimodalen Massagetechnikansatz‘ erklärt. Im Jahre 2004 gründete er den „Tantramassage-Verband“[12] mit und im Jahre 2006 entstand mit Iris Paul-Feussner die „Tantrische Körperpsychotherapie T.K.P.T.“. Im Jahre 2007 gründete er die brasilianische „Fundacao Andro-Logica“. Auf der Insel Fortaleza, bei São João de Pirabas, führte er mit Michaela Faridéh (* 1967) bis zu seinem Tod regelmäßig Seminare und Workshops durch. Er starb in einem Krankenhaus im Nordosten Brasiliens. Veröffentlichungen (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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