Ame & Yuki – Die Wolfskinder
Ame & Yuki – Die Wolfskinder (jap. おおかみこどもの雨と雪, Ōkami Kodomo no Ame to Yuki, dt. Die Wolfskinder Ame und Yuki) ist ein Anime-Spielfilm des japanischen Regisseurs Mamoru Hosoda aus dem Jahr 2012. HandlungDie Geschichte spielt über dreizehn Jahre hinweg und erzählt von der 19-jährigen Studentin Hana, die in einer Stadt lebt und sich in einen Wolfsmenschen verliebt. Sie bringt daraufhin zwei Kinder zur Welt, die die Namen „Yuki“ und „Ame“ tragen, was übersetzt „Schnee“ und „Regen“ bedeutet und auf die Wetterlage hinweist, in der sie geboren wurden.[1] Die ältere Yuki ist neugierig und aufgeweckt, während ihr jüngerer Bruder Ame eher schüchtern ist. Beide Elternteile versuchen, das Geheimnis ihrer „Wolfskinder“ zu verbergen und leben unscheinbar in einem Haus am Stadtrand, geschützt vor den Blicken der Öffentlichkeit. Nachdem Hanas Mann überraschend durch einen Unfall verstirbt, nehmen die Probleme im Stadtleben für die nun alleinerziehende Hana zu. Sie entschließt sich, ihren Kindern ein freieres Leben zu ermöglichen und zieht mit ihnen aufs Land, wo die Kinder beide Körperformen erkunden können.[2][3] Durch das Studium von Büchern, Hartnäckigkeit und der Hilfe ihrer entfernten Nachbarn lernt Hana nach und nach immer mehr über den Gemüseanbau. Zudem nimmt sie einen Job im Forschungszentrum für Forst und Natur an. Yuki drängt ihre Mutter zunehmend dazu, sie zur Grundschule gehen zu lassen. Hana willigt schließlich unter der Bedingung ein, dass Yuki ihre Wolfsidentität geheim hält. In der Schule findet Yuki schnell Anschluss, trotz gewissen Unterschieden bezüglich Interessen und Umgang mit Natur. Ame, der ein Jahr später ebenfalls zur Schule geht, tut sich mit sozialen Kontakten sehr schwer. Mit der Zeit beginnt er zunehmend zu schwänzen, bis er die Schule irgendwann gar nicht mehr besucht. Stattdessen durchstreift er die Berge und trifft dabei auf einen alten Fuchs, den „Hüter“ der Berge, welcher Ame in Dingen der Natur unterrichtet. Eines Tages kommt ein neuer Mitschüler, Sōhei, in Yukis Klasse. Yuki hat wegen dessen aufmerksamen Verhalten Angst, als Wolfsmensch erkannt zu werden, und meidet ihn daher. Sōhei versteht die Ablehnung nicht und sucht die Aussprache, in zunehmend bedrängender Form. Er reizt sie so sehr, dass sie die Kontrolle über sich verliert, sich verwandelt und ihn mit ihren Wolfskrallen verletzt. Obwohl Sōhei Yukis Geheimnis nun kennt, bewahrt er Stillschweigen. Nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft. Die eingeschlagenen Wege verfestigen sich mit der Zeit. Ame fühlt sich dem Dasein als Wolf näher, Yuki dem Dasein als Mensch. Sie geraten darüber auch in Streit, da sie die Einstellung des jeweils anderen nicht nachvollziehen. Eines Tages, Ame ist 10 und Yuki 11 Jahre alt, bricht ein schwerer Sturm los. Ame, dessen Lehrmeister, der Fuchs, vor kurzem verstorben ist, entschließt sich gegen den Willen seiner Mutter, dessen Platz einzunehmen und fortan als Wolf in den Wäldern zu leben. Anstatt Yuki mit dem Auto von der Schule abzuholen, stürmt Hana auf der Suche nach Ame durch den Wald. Schließlich rutscht sie an einem Berghang ab und bleibt verletzt und ohnmächtig liegen. Hana begegnet in einer Vision ihrem Mann wieder, der ihr zu verstehen gibt, dass Ame als Wolf erwachsen ist und seinen eigenen Weg gehen wird. Yuki und Sōhei bleiben währenddessen alleine in der Schule zurück. Die anderen Kinder wurden abgeholt, vor dem Hausmeister verstecken die beiden sich. Sie malen sich aus, wie es wäre, wenn niemand zurück in die Schule käme und wie sie ihr Leben dann gestalten würden. Yuki findet schließlich den Mut, Sōhei ihre Wolfsgestalt zu zeigen. Ame hat die noch immer ohnmächtige Hana in der Zwischenzeit gefunden und bringt sie zurück in die bewohnte Gegend. Sie kommt dort zu sich und gibt Ame letztlich zu verstehen, dass sie seine Entscheidung akzeptiert. Ein Jahr später verlässt Yuki ebenfalls das Haus ihrer Mutter, um in einem Internat die Mittelschule zu besuchen. Hana bleibt hingegen in dem Haus und lebt dort ein zurückgezogenes Landleben. Gelegentlich vernimmt sie Wolfsgeheul. CharaktereDie folgende Auflistung stellt die Haupt- und Nebenfiguren mit kurzen Charakterbeschreibungen dar.[4] Hauptcharaktere
Nebencharaktere
ProduktionStudio Chizu produzierte den Film mit Unterstützung von Madhouse. Wie beim vorherigen Film Summer Wars stammt das Drehbuch von Satoko Okudera, das Charakterdesign wurde von Yoshiyuki Sadamoto entworfen.[5] Dieser wirkte ebenfalls bei Summer Wars sowie bei Das Mädchen, das durch die Zeit sprang und Neon Genesis Evangelion mit. Ame & Yuki – Die Wolfskinder feierte am 25. Juni 2012 im UGC Ciné Cité Les Halles in Paris Weltpremiere und kam am 21. Juli desselben Jahres in die japanischen Kinos. In Deutschland sicherte sich die Viz-Media-Europe-Tochter Kazé Anime die Rechte des Films.[2][5] Die Deutschlandpremiere fand am 24. April 2013 im Zuge des 20. Internationalen Trickfilmfestivals in Stuttgart statt. Der Film spielte innerhalb von Monaten nach seiner Japanpremiere 4 Milliarden Yen (39 Mio. €) ein und wurde in 43 Ländern lizenziert, davon in 34 vor seiner Premiere.[6] Zum Film erschien auch ein Manga, der im Oktober bei Tokyopop auch auf Deutsch herauskam. KonzeptionBei einigen gezeigten Szenen greift der Film reale Motive auf. So diente beispielsweise die Hitotsubashi-Universität als Vorbild für die zu Beginn des Films gezeigte Universität. Ebenso entstanden die Szenenbilder der Stadt auf Grundlage des Geburtsorts des Regisseurs Mamoru Hosoda, der in der Präfektur Toyama liegt. SynchronisationDie deutsche Fassung wurde von TV+Synchron Berlin nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Karin Lehmann produziert.[4]
MusikDas Titellied Okaa-san no Uta (おかあさんの唄, dt. „Das Lied der Mutter“) wurde von Ann Sally, einer japanischen Singer-Songwriterin, gesungen. Es wurde von Takagi Masakatsu komponiert. Der Text stammt von Regisseur Mamoru Hosoda. RezeptionKritik
– Top-Videonews[8]
AuszeichnungenBeim 45. Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya wurde der Film am 12. Oktober 2012 als Bester animierter Film ausgezeichnet. Nach Das Mädchen, das durch die Zeit sprang im Jahr 2006 und Summer Wars im Jahr 2009 ist es der dritte Film von Mamoru Hosoda, der diese Auszeichnung gewann.[10][11] 2013 wurde er beim Mainichi Eiga Concours und bei den Japanese Academy Awards als Bester Animationsfilm ausgezeichnet.[12] Bei den Tokyo Anime Awards erhielt der Film den Hauptpreis, sowie den Preis für den Besten Animationsfilm, während Mamoru Hosoda für die Beste Regie und gemeinsam mit Satoko Okudera für das Beste Drehbuch, Hiroshi Ōno für die Beste künstlerische Leitung und Yoshiyuki Sadamoto für das Beste Character Design ausgezeichnet wurde.[13] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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