Amalia Maria Therese von Pfalz-Sulzbach trat am 19. März 1683 in das Kölner Kloster St. Maria in der Kupfergasse ein und wurde Unbeschuhte Karmelitin. 1714 folgte ihr dorthin die Nichte Maria Anna Amalia Auguste von Pfalz-Sulzbach (1693–1762) als Ordensfrau nach.[1] Laut einer von St. Edith Stein edierten alten Klosterchronik sei es für Amalia Maria Therese die größte Freude und der größte Trost im Leben gewesen, ihre Nichte als Mitschwester bei sich zu haben. In der gleichen Quelle heißt es auch von ihr: „Sie verachtete die Welt und wählte den heiligen Ordensstand, gab der Welt ein erbauliches Beispiel, vergaß bald nach ihrem Eintritt ihre Herkunft und ihren Namen und legte Hand an die niedrigsten häuslichen Arbeiten, zog dürftige Speise und Trank allen Leckerbissen vor, hatte Freude am Gewöhnlichsten. Todesstunde und -ursache scheint sie durch Gottes Gnade vorausgesehen zu haben. Nach Beichte und Empfang der himmlischen Wegzehrung, erwartete sie standhaft den Tod und starb fromm im Herrn, am 11. Dezember 1721, 71 Jahre alt.“[2] Nach ihrem Tod setzte man sie im Kloster St. Maria in der Kupfergasse bei. Laut Auskunft des derzeitigen Pfarrers Klaus-Peter Vosen wurden die Gräber der Karmelitinnen im Zweiten Weltkrieg zerstört und man bettete die aufgefundenen Knochen später in eine Sammelgrabstätte im Kreuzgang der Kirche um.[3]
Die zum Karmel gehörende Kirche war damals dem Hl. Joseph geweiht. Wie Christian Häutle in der Genealogie des erlauchten Stammhauses Wittelsbach und Prinz Adalbert von Bayern in dem Buch Die Wittelsbacher: Geschichte unserer Familie konstatieren, trug Amalia Maria Therese wegen ihrer Armut in Köln den volkstümlichen Beinamen Die Bettlerin von St. Joseph.[4]