Die alternative türkeihilfe (ath) wurde 1979 als ein Zusammenschluss von Einzelpersonen gegründet, die als Gegenstück zur offiziellen Militär- und Wirtschaftshilfe der Bundesregierung direkte Hilfe an die Bevölkerung leisten wollten. Diese hat sich 1986 aufgelöst.
„Die ath wendet sich gegen die ‚Hilfen‘, die nur das herrschende Regime stützen und einer Politik dienen, die die Bevölkerung in immer größere Verarmung treibt. Wir leisten alternative Hilfe, die den Menschen direkt zugute kommt und zu einer Verbesserung der Lebenssituation beiträgt. Wir unterstützen Oppositionelle und politisch Verfolgte, um ihr Überleben zu sichern. Wir geben weiterhin alternativen Wirtschaftsprojekten finanzielle Hilfe, bei denen die Beteiligten selbst die Entscheidungen über ihre Betriebe treffen können. Des Weiteren ist die Versorgung von Slums und verarmten Dörfern mit Medikamenten vorgesehen.“
Ein weiterer Schwerpunkt der ath war die Publikation alternativer Informationsmaterialien, wobei Berichte über die Verletzung der Menschenrechte im Vordergrund standen. Dazu wurde Anfang der 80er Jahre ein Büro in Herford eröffnet, in dem Presseberichte (vor allem aus der türkischen Presse) archiviert und daraus der 2-wöchentlich erscheinende (deutsche) türkei-infodienst zusammengestellt wurde.