Geboren in Bischofswiesen als Sohn des „berühmten Bergführers“ Josef Aschauer, ist Alfred Aschauer in seiner Heimatregion „fast unbekannt“.[2]
Bei Kriegsende erst 14 Jahre alt, kannte Aschauer zu diesem Zeitpunkt noch keine bis dahin als „entartet“ geltende, abstrakte Kunst. Erst nachdem er 1950 sein Abitur abgelegt hatte und ab 1952 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Anton Hiller zu studieren begonnen hatte, lernte er abstrakte Kunst kennen und machte sie zu seinem künstlerischen Schwerpunkt.[2] Ab 1953 setzte er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Hans Wimmer fort. 1958 ergänzte er sein Studium um eine Ausbildung in der Technik des Bronzegusses im Wachsausschmelzverfahren in der Münchner Erzgießerei Hans Mayr. 1959 schloss er in der Nürnberger Akademie sein Studium mit der Ernennung zum Meisterschüler ab.[1]
1960 kehrte er nach Berchtesgaden zurück, um dort eine eigene Metall-Gießerei im elterlichen Anwesen einzurichten und bis 1964 zu betreiben. Anschließend war er von 1964 bis 1973 als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Plastisches Gestalten von Fritz Koenig an der Technischen Universität München tätig,[2] nahm in der Zeit aber auch schon an mehreren Gruppenausstellungen teil, präsentierte Werke von sich in Einzelausstellungen in Paris und Holland und hatte zwei Großskulpturen aus Stahl geschaffen. Die eine wurde vor der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Erlangen, die andere in Neuperlach aufgestellt.[1]
Ab 1973 lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod ausschließlich als freischaffender Bildhauer in München.[2]
Ausstellungen
Einzelausstellungen
1970: Ausstellung in der Galerie 3+2 D’Halluin & Cie, Paris, zusammen mit Hans Bellmer
1972: Galerie Nouvelles Images in den Haag, Holland
1974: Galerie Levy, Hamburg, zusammen mit Peter Paul
1975: „Plastik – Unikate“ in der GALLERIA NOVA, Regensburg
1963: Kunstpreis der Stadt Wolfsburg für Plastik und Ankauf der Bronze-Skulptur „Spaltung“ im Rahmen der Ausstellung „Junge Stadt sieht junge Kunst“
Trivia
Eine laut dem Berchtesgadener Heimatkundeverein verbürgte Geschichte:[2]
„„Aschi“ reizte es in den Fünfziger Jahren einmal, Materie kurz vor dem Auseinanderfallen in Bronze darzustellen. Er reichte das Werk bei einem Wettbewerb ein und gewann den ersten Preis. Begründung des damals berühmten „Kuratoriums unteilbares Deutschland“: Er hätte in unnachahmlicher Weise die Teilung Deutschlands dargestellt. Das war Aschauer zwar neu, aber er nahm den Preis an und kaufte sich davon einen BMW.“
Aschauer, Alfred. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S.90, 96–97.
↑ abcFelicitas Brandt: Biographie Alfred Aschauer. In: Felix Brandt (Hrsg.): Alfred Aschauer – Skulpturen · Zeichnungen. Books on Demand, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7357-4261-2, S. 4 f.