Alfons AbelAlfons Abel (* 19. Januar 1908 in Nürnberg; † 28. Juni 1994 ebenda) war ein deutscher Glasmaler. Sein künstlerischer Wirkungskreis war vor allem in Nürnberg, Mittelfranken und der Oberpfalz, vereinzelt auch in Oberbayern. LebenAlfons Abel war der Sohn von Christian Abel, einem Fachlehrer und Meisterprüfer für Kunstglaser, der in Nürnberg eine renommierte Glaserei führte. Im Jahre 1925, nach Abschluss der technischen Ausbildung als Glaser (mit der Ehrenurkunde der Wittelsbacher Landesstiftung), trat Alfons Abel in die Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg in die Klasse Vogt ein. Erste Aquarelle mit Nürnberger Motiven aus dieser Zeit wurden in der Stuttgarter Illustrierten (Jg. 1932) veröffentlicht. Von 1928 bis 1929 studierte Abel an der Kunstakademie in München bei Professor Franz Klemmer, 1929 wechselte er an die Kunsthochschule Berlin-Charlottenburg in die Klasse Erich Wolfsfeld. Als Stipendiat und Meisterschüler beendete er dort 1931 sein Studium und war im Anschluss daran als freischaffender Künstler in Nürnberg tätig. 1934 richtete er im Auftrag des Reichsverbandes Deutscher Glasmalereien eine Glasmalerei in Sofia/Bulgarien ein. Von 1942 bis 1946 während seines Kriegseinsatzes auf Kreta (ohne Kampfeinsatz) und in der Kriegsgefangenschaft in Ägypten (unter englischer Besatzung) entstanden zahlreiche Aquarelle und einige Ölmalereien. Während der Kriegsgefangenschaft war er Dozent an einer englischen Kunsthochschule in Heliopolis. Nach erfolgreichen Gesuchen um Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft durch die Stadt Nürnberg und durch das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg kehrte er 1947 mit dem Antifaschisten-Transport nach Nürnberg zurück. Abel unternahm seit 1936 mit seiner Frau zahlreiche Studienreisen in die meisten europäischen Länder. Alljährliches Reiseziel nach Kriegsende war Griechenland. Mitgliedschaften
Auszeichnungen
Künstlerisches SchaffenAbels künstlerisches Repertoire besteht neben der Glasmalerei aus Arbeiten in Drahtemail, Sgraffito, Mosaik und Drahtplastik. Seine Arbeit umfasst über 250 Werke. Sie befinden sich in Kirchen, Friedhöfen, Schulen, Unternehmen und Privathaushalten (darunter in der Villa Grundig in Fürth/Bay) oder in öffentlichen Einrichtungen (darunter im Nürnberger Rathaus). Seine Entwürfe führte Abel stets selbst aus. Die Nürnberger Presse und andere lokale Zeitungen verfolgten seine Tätigkeit über alle Jahre seines Schaffens. Künstlerische SpracheAbel verbindet die formal strenge und reduktive Formsprache seiner Kirchenfenster mit der Architektur. Seine Glasmalerei will durch Lichtführung und Gestaltkonzept die Sprache des Raumes aufgreifen und ihn kompositorisch bereichern. Das Bleigerippe, das den Glasschnitt zusammenhält, gestaltet sich unter der Hand des Künstlers als lineare Zeichnung, die durch die Strahlkraft des farbigen Konzepts gebrochen wird. Abels Glasmalerei lebt vom Wechselspiel aus figurativer Klarheit und überströmender Lichthaftigkeit. Dazu kommt als weitere Steigerung die Wahl des mundgeblasenen Antikglases aus der Glashütte Waldsassen, das durch die Feinheit der Nuancen das schillernde Licht vielstimmig verstreut. Seine Bildsprache gehorcht keinem ästhetisch-kurzlebigen Zeitempfinden. Er versteht sein Schaffen als Auftragsarbeit wie die mittelalterliche Dombauhütte, in der die christliche Botschaft vermittelt werden sollte. Diese Botschaft übersetzt Abel in menschliche Würde, kompositionelle Kraft und lebendige Darstellung. Presse und Auftraggeber weisen auf die tröstliche und beruhigende Botschaft hin, die von Abels künstlerischer Gestaltung ausgeht. Kirchliche Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Alfons Abel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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