Air Dolomiti
Air Dolomiti S.p.A. L.A.R.E. (Regionale Europäische Fluggesellschaften) ist eine italienische Fluggesellschaft der Lufthansa Group, mit Geschäfts- und Verwaltungssitz in Villafranca di Verona. Ihr Drehkreuz ist der Flughafen München. Obwohl Air Dolomiti zu 100 % von der Lufthansa kontrolliert wird, hat die Gesellschaft ihren selbstständigen Außenauftritt beibehalten und führt überdies die Schulung ihres Personals in eigener Regie durch. GeschichteAir Dolomiti wurde 1991 auf Initiative des Unternehmers Alcide Domenico Leali aus Brescia durch den Eisen- und Stahlkonzern Leali gegründet. Die ersten Flüge gingen von Triest nach Genua im Rahmen des interregionalen Transports, doch schon im Jahr darauf wurden die ersten Flüge von Verona nach München getätigt. Eingesetzt wurde dabei die De Havilland Canada DHC-8 Serie 300, eine zweimotorige Turboprop-Maschine mit 50 Plätzen. Im Jahr 1993 kamen 5 ATR42-320 in der Sonderanfertigung mit 46 Plätzen hinzu. Im selben Jahr wurde ein kommerzielles Abkommen zwischen Air Dolomiti und Lufthansa für die Flüge von Triest nach München geschlossen. Im Jahr 1994 wurde Air Dolomiti „Partner of Lufthansa“, mit der Absicht, die erste regionale Fluggesellschaft auf europäischer Ebene zu werden. Ende der 90er Jahre kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem anderen Luftfahrtunternehmen aus Venetien: Alpi Eagles. In diesem Zusammenhang wurden die Fokker 100 von Alpi Eagles in ihrem Inneren entsprechend dem Design von Air Dolomiti vollkommen neu ausgestattet.[1] Dank ihrer Partnerschaft konnten es die beiden Unternehmen auf den Strecken von Venedig nach Barcelona und Paris mit wesentlich größeren Fluggesellschaften aufnehmen. Am 7. November 1999 kam es mit der Fokker 100 der venezianischen Gesellschaft, die mit dem Design von Air Dolomiti flog, beim Landen in Barcelona zu einem Unfall, jedoch ohne jegliche Folgen für Passagiere und Besatzung.[2] Nach mehreren Jahren der Zusammenarbeit erwarb Lufthansa im Januar 1999 26 % des Aktienkapitals der Fluggesellschaft. Im selben Jahr wurde ihr von Arthur Andersen/Il Sole 24 Ore der „Customer Satisfaction Award 1999“ verliehen, eine Auszeichnung für den Einsatz und die Bemühungen der Gesellschaft ihren Fluggästen gegenüber. Im Jahr 2001 wurde Air Dolomiti zum Launch Customer der Maschinen Bombardier CRJ-200 für den europäischen Markt, die auch die ersten Düsenmaschinen für die Gesellschaft waren. Im Juli 2003 erwarb Lufthansa die restlichen 74 % der Gesellschaft und ernannte Michael Andreas Kraus zum Vorsitzenden und Geschäftsführer des Unternehmens. Im Jahr 2004 wurde die viermotorige englische Maschine BAe 146-300 in der Sonderanfertigung mit 99 Plätzen eingeführt und zwei Jahre später wurden alle Maschinen auf die Namen der berühmtesten Opern italienischer Komponisten getauft. Am 27. Januar 2009 wurde die Gesellschaft zum italienischen Launch Customer für die neuen Embraer E-190-200, üblicherweise als Embraer 195 bezeichnet, welche die BAe 146-300 nach und nach ablösten. Am 26. Januar 2011[3] teilte Lufthansa die Ernennung des Geschäftsführers von Air Dolomiti, Michael Kraus, zum Geschäftsführer von Lufthansa Italia mit, sozusagen einer „Abteilung Italien“ von Lufthansa unter ihrer Kontrolle.[4] Am 23. Mai 2011[5] wurde dann die Schließung von Lufthansa Italia mit dem Ende des IATA-Sommerflugplans (29. Oktober 2011) angekündigt, wobei die Absicht darin bestand, das Wachstum von Air Dolomiti zu unterstützen, um die starke Präsenz von Lufthansa zu konzentrieren, ohne zu einer Fragmentierung der Tätigkeiten zu führen. Im Dezember 2012 beschloss der Verwaltungsrat von Lufthansa einen Abbau bei Air Dolomiti und verfügte den Verkauf der ATR-Maschinen. Dadurch wurden 116 Mitarbeiter der ATR-Flotte auf die Mobilitätsliste gesetzt, die Gesamtanzahl der Maschinen wurde auf 10 reduziert.[6] Nach 11 Jahren an der Spitze des Unternehmens übergab Michael Kraus seinen Posten an Jörg Eberhart, der vom 1. September 2014 bis Ende September 2021 Chairman und CEO von Air Dolomiti war.[7] Im Jahr 2017 kam eine elfte Maschine zur Flotte hinzu, und zwar eine Embraer 195 mit 120 Plätzen, die vormals zur Lufthansa CityLine gehörte. In den Jahren danach wurden zwei weitere Flugzeuge der Lufthansa CityLine eingeführt, daher verfügte Air Dolomiti zu dieser Zeit über 13 Flugzeuge.[8] Steffen Harbarth ist seit dem 1. Januar 2022 neuer CEO. StrategieAir Dolomiti gehörte zur Lufthansa Regional, einer Gruppe deutscher regionaler Luftfahrtgesellschaften, die Lufthansa erworben hatte und kontrollierte. Obwohl die anderen Gesellschaften der Gruppe alle dasselbe Design benutzten und derselben Verwaltung unterstanden, hat Air Dolomiti ihre „Identität“ bewahrt, indem sie mit ihrem eigenen Design fliegt und auch in Bezug auf den Betrieb über eine gewisse Unabhängigkeit verfügt. Heute tätigt das Unternehmen etwa 450 Flüge wöchentlich, die Zielflughäfen liegen in Italien und Mitteleuropa. 2017 hat die Gesellschaft über 2 Millionen Passagiere befördert, zum größten Teil Geschäftsreisende. ZusammenarbeitIm Laufe der Jahre hat Air Dolomiti bedeutende Sponsorings abgeschlossen: Der Bordservice Settimocielo hat mit Köchen von der Größe eines Simone Rugiati (2015) oder eines Giancarlo Perbellini (2016),[9] mit den JRE Jeunes Restaurateurs (2017)[10] sowie mit Weinkellereien von europäischem und internationalem Ruf zusammengearbeitet wie: Aneri, Marchesi Antinori und Masi. Der Wein des letztgenannten Unternehmens ist außerdem zum Wein des Jahres Air Dolomiti für ganz 2018 ernannt worden.[11] FlugzieleAir Dolomiti hat zwei Drehkreuze: München und Frankfurt am Main. Ziele sind unter anderem: Von München: Graz, Genf. Von Frankfurt: Graz, Innsbruck, Linz, Dresden, Genf. FlotteAktuelle FlotteMit Stand Oktober 2024 besteht die Flotte der Air Dolomiti aus 25 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 14,4 Jahren:[12]
Einige Flugzeuge der Gesellschaft sind als Hommage an die Stadt Verona und ihr antikes Amphitheater Arena di Verona nach Opern berühmter italienischer Komponisten benannt.[14] Aktuelle Sonderbemalungen
Ehemalige FlugzeugtypenIn der Vergangenheit setzte Air Dolomiti unter anderem folgende Flugzeugtypen ein:[12] ZwischenfälleAir Dolomiti verzeichnet in ihrer Geschichte zwei Zwischenfälle:[15]
Siehe auchWeblinksCommons: Air Dolomiti – Sammlung von Bildern und Videos
Belege
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