Air China
Air China (chinesisch 中國國際航空公司 / 中国国际航空公司, Pinyin Zhōngguó Guójì Hángkōng Gōngsī – „China International Airline“, kurz 國航 / 国航, Guóháng) ist die staatliche Fluggesellschaft der Volksrepublik China mit Sitz in Peking und Basis auf dem Flughafen Peking. Sie ist im Shanghai Stock Exchange 50 Index gelistet und Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance. Sie ging als eine von sechs neuen Fluggesellschaften aus der 1988 aufgelösten CAAC hervor und hatte für Langstreckenflüge zunächst das Monopol. Die anderen fünf Gesellschaften waren für Inlandsflüge und den Verkehr im asiatischen Raum zuständig. GeschichteAir China begann ihre Flüge am 1. Juli 1988. Ihr Ursprung liegt im internationalen Teil der Civil Aviation Administration of China (CAAC), die 1939 gegründet worden war, um Militärflüge aus der damaligen Republik China nach Mittelrussland zu absolvieren. Im Jahr 1988 wurde die CAAC in einzelne Regionalgesellschaften sowie die international operierende Air China aufgeteilt. Das erste Linienflugzeug der CAAC war die Lisunow Li-2. Danach kam die Iljuschin Il-14, die bald von der Iljuschin Il-18 abgelöst wurde. Der erste Jet war die Hawker Siddeley Trident und wurde 1970 bestellt. Die ersten Langstreckenflüge übernahmen die Iljuschin Il-62M und die Boeing 707. Ihre erste Boeing 747 erhielt CAAC am 29. Februar 1980, ihre erste Boeing 737-300 am 15. Juni 1986.[4] Die erste 737-700 wurde am 17. Juni 2003 an Air China geliefert und die 737-800 am 17. August 1999.[5] Air Chinas Großraumflotte besteht heute aus den beiden Versionen der Airbus A330, der Boeing 777-200 und der 777-300ER sowie der 747-400 und 747-8, welche die 747-400 ersetzen sollen.[6] Air China ist seit Dezember 2007 Mitglied der Star Alliance. Im Jahr 2014 wurden 51,01 Millionen Passagiere auf Flügen der Air China befördert – nicht enthalten sind in dieser Zahl die Passagiere anderer Airlines, die zwar zum Air-China-Konzern (Air China Group) gehören, aber nicht den Namen Air China tragen; die Auslastung von Air-China-Flügen lag im Jahr 2014 bei durchschnittlich 80 Prozent.[7] Air China hält Anteile an verschiedenen Airlines, unter anderem Air China Cargo, Cathay Pacific, Shenzhen Airlines, Air Macau, Shandong Airlines, Dalian Airlines, Beijing Airlines, Tibet Airlines und Air China Inner Mongolia;[8] der Air-China-Konzern, der alle Airlines umfasst, die zur Air China Group gehören, betrieb bis zum 31. Dezember 2014 insgesamt 540 Flugzeuge mit einem Durchschnittsalter von 6,08 Jahren;[2] insgesamt wurden 83,01 Millionen Passagiere befördert.[3] Air China wurde im November 2013 von Skytrax auf den Status einer Drei-Sterne-Airline herabgestuft, da die Produktqualität nicht mehr die Mindestanforderungen für vier Sterne erfüllte.[9] Am 7. Juli 2014 unterzeichneten der Präsident von Air China, Song Zhiyong, und der Vorstandsvorsitzende der deutschen Lufthansa, Carsten Spohr, eine Absichtserklärung für eine engere strategische Zusammenarbeit. Beide Partner werden in einem Joint Venture angebotene Flugverbindungen und Dienstleistungen stärker aufeinander abstimmen, die Erlöse aus den gemeinschaftlich erbrachten Leistungen nach einem noch auszuhandelnden Schlüssel auf die beiden Fluggesellschaften verteilen und die Tickets des jeweiligen Partners anerkennen.[10] Darüber hinaus wollen beide Airlines ihre Zusammenarbeit im Bereich der MRO-Dienstleistungen (Maintenance, Repair and Overhaul – Wartung, Reparatur und Überholung) intensivieren.[11] Da beide Fluggesellschaften zusammengenommen 84 Prozent aller Flüge zwischen Deutschland und China betreiben und 88 Prozent aller Passagiere transportieren,[12] bedarf ein solches Bündnis der Genehmigung der Kartellbehörden,[10] die bislang noch nicht erfolgt ist. Laut dem Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa, Carsten Spohr, sollte die engere Zusammenarbeit aber noch vor dem Ende des Jahres 2015 beginnen.[13] In Januar 2023 erhöhte Air China ihre Beteiligung von 49,4 Prozent auf 66 Prozent an der Fluggesellschaft Shandong Airlines und erhielt damit eine Mehrheitsbeteiligung.[14] FlugzieleAir China ist neben China Eastern, China Southern und Hainan Airlines eine der wenigen chinesischen Fluggesellschaften, die Ziele in Asien, Australien, Europa, Nordamerika und Südamerika anfliegen. Im deutschsprachigen Raum werden Frankfurt, München, Wien und Zürich bedient. CodesharingAir China unterhält Codeshare-Abkommen mit folgenden Fluggesellschaften[15] (Star-Alliance-Mitglieder sind mit einem Sternchen gekennzeichnet): FlotteAktuelle Flotte
Mit Stand Dezember 2024 besteht die Flotte der Air China aus 498 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 9,6 Jahren:[16]
Sonderbemalungen
Ehemalige FlugzeugtypenZuvor betrieben CAAC und Air China auch folgende Flugzeugtypen:[21]
TechnikIn Peking betreibt Air China in einem Joint Venture mit der Lufthansa die Aircraft Maintenance and Engineering Corporation (AMECO Beijing), die der derzeit größte Anbieter von MRO-Dienstleistungen (Maintenance, Repair and Overhaul – Wartung, Reparatur und Überholung) in der Volksrepublik China ist. Neben dem Hauptsitz in Peking betreibt AMECO neun weitere Wartungsstützpunkte in Chengdu, Chongqing, Hangzhou, Tianjin, Hohhot, Shanghai, Guiyang, Wuhan und Guangzhou.[22] AMECO Beijing wurde im Mai 1989 gegründet, wobei Air China als Mehrheitseigner 60 Prozent der Anteile hält und Lufthansa 40 Prozent.[23] AMECO wartet nicht nur die Flugzeuge der Air China und der Lufthansa, sondern auch die zahlreicher anderer nationaler und internationaler Airlines.[22] So schlossen zum Beispiel im Jahr 2005 United Airlines und AMECO einen Fünfjahresvertrag über die Wartung aller 55 Boeing 777 der Flotte der amerikanischen Airline ab. Der Vertrag wurde 2010 um weitere fünf Jahre verlängert und auf sämtliche Boeing 747 der Airline ausgedehnt.[24] Seit dem 1. August 2014 führt AMECO Beijing an den von Singapore Airlines auf der Peking-Singapur-Strecke eingesetzten Airbus A380 so genannte Line-Maintenance-Aufgaben (Vorflugwartungsarbeiten) aus; dabei handelt es sich um Wartungs- und Prüfarbeiten, die jedem Flug vorausgehen bzw. täglich oder in kurzen Zeitabständen von bis zu einer Woche ausgeführt werden müssen. FrachtgeschäftDas Frachtgeschäft wird bei Air China durch eine selbstständige Tochtergesellschaft, die Air China Cargo, abgewickelt. Air China hält 51 Prozent der Besitzanteile an Air China Cargo. Air China Cargo transportiert Luftfracht nicht nur mit den eigenen Frachtern, sondern besitzt auch das alleinige Nutzungsrecht für die Frachträume aller Passagiermaschinen der Air China,[25] sodass nicht durch Passagiergepäck belegte Bereiche des Frachtraums mit Luftfracht aufgefüllt werden können. PhoenixMilesUnter dem Namen PhoenixMiles (鳳凰知音 / 凤凰知音, Fènghuáng Zhīyīn – „Die besten Freunde des Phönix“) betreibt Air China seit 1994 ein Vielfliegerprogramm,[26] das derzeit 32,96 Millionen Mitglieder zählt. Diesem Bonussystem haben sich unter anderen die chinesischen Luftfahrtunternehmen Shenzhen Airlines, Shandong Airlines und Dalian Airlines angeschlossen. Als Mitglied der Star Alliance ist das Vielfliegerprogramm der Air China weitestgehend kompatibel mit den Vielfliegerprogrammen der anderen Mitglieder dieser Luftfahrtallianz. PhoenixMiles-Mitglieder können als Passagiere Meilen auf allen Flügen von Air China und deren Partnerairlines sammeln. Sowohl die Zahl der gutgeschriebenen Meilen als auch die Sonderrechte (Zugangsberechtigung zu Lounges, Mitnahme von zusätzlichen Gepäckstücken usw.) sind wie bei jedem Vielfliegerprogramm abhängig vom Status des Mitglieds – es gibt normale Mitglieder, Silver Card Members, Gold Card Members und Platinum Card Members. ZwischenfälleSeit ihrer Umbenennung im Jahr 1988 (vormals CAAC) kam es bis September 2023 bei Air China zu drei Totalschäden von Flugzeugen. Bei einem davon kamen 129 Menschen ums Leben.[27] Beispiele:
Trivia
Siehe auchWeblinksCommons: Air China – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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