Die Blüten stehen in Trauben oder Rispen zusammen. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs Blütenhüllblätter sind weiß oder hellrosafarben. Im Gegensatz zu den Arten der Gattung Asphodeline haben die Blüten gleich lange Staubblätter. Es werden kugelige, lederige und dreifächerige Kapselfrüchte gebildet, welche die schwarzen tetraederförmigen Samen enthalten.
Vorkommen
Das Vorkommen der Affodill-Arten erstreckt sich auf das gesamte Mittelmeergebiet und verläuft von dort nach Osten weiter bis nach Indien.
Systematik
Es gibt in der Gattung Affodill (über lateinisch affodilus bzw. affodillus[1] und asphodilus aus dem Griechischen), womit ursprünglich Asphodelus albus[2][3] (im Mittelalter auch die „Goldwurz“ Gelber Affodill und Ästiger Affodill[4]) gemeint war, 16 Arten, die sich in fünf Sektionen unterteilen lassen:[5]
Sect. Asphodelus
Asphodelus aestivusBrot. ist ein Endemit der südwestlichen Iberischen Halbinsel.[6]
Weißer Affodill (Asphodelus albusMill.), mit Heimat im submediterranen Europa; kommt in vier Unterarten vor.
Asphodelus macrocarpusParl., mit Heimat in Marokko, Portugal, Spanien, im mediterranen und atlantischen Frankreich sowie in Italien; kommt in zwei Unterarten vor.
Ästiger Affodill oder Kleinfrüchtiger Affodill (Asphodelus ramosusL.; Syn. Asphodelus aestivus auct., Asphodelus microcarpusViv.[7]), weit verbreitet im Mittelmeergebiet, kommt in zwei Unterarten vor.
Asphodelus serotinusWolley-Dod, mit Heimat in der westlichen und mittleren Iberischen Halbinsel.
Asphodelus refractusBoiss., mit Heimat in den Wüstengebieten Nordafrikas und auf der Arabischen Halbinsel.
Asphodelus viscidulusBoiss., mit Heimat in den Wüstengebieten Nordafrikas ab Ost-Algerien bis zur nordwestlichen Arabischen Halbinsel.
Ohne Zuordnung zu einer Sektion:
Asphodelus bakeriBreistr. (Syn. Aspodelus comosusBaker), mit Heimat im westlichen Himalaja.[6]
Literatur
Hans Simon (Hrsg.): Die Freiland-Schmuckstauden. Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Begründet von Leo Jelitto, Wilhelm Schacht. 5. völlig neu bearbeitete Auflage. Band1: A bis H. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S.122–124.
↑Vgl. etwa Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 154.
↑Vgl. etwa Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 136 (Asphodelium).
↑Vgl. auch Ute Obhof: Rezeptionszeugnisse des „Gart der Gesundheit“ von Johann Wonnecke in der Martinus-Bibliothek in Mainz – ein wegweisender Druck von Peter Schöffer. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018, S. 25–38, hier: S. 32 (Affodilus „goldwurcz“).
↑Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. 1959, S. 154.
↑
Zoila Díaz Lifante, Benito Valdés: Revisión del género Asphodelus L. (Asphodelaceae) en el Mediterráneo Occidental. In: Boissiera. Band52, 1996, S.1–189.
↑ abcAsphodelus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 26. Juli 2018.
↑ ab
Zoila Díaz Lifante: Asphodelus L. In: Santiago Castroviejo, Salvador Talavera, C. Andrés, M. Arista, M. P. Fernández Piedra, Enrique Rico, Manuel B. Crespo, Alejandro Quintanar, Alberto Herrero, Carlos Aedo (Hrsg.): Flora Ibérica. Plantas Vasculares de la Península Ibérica e Islas Baleares. Vol. XX. Liliaceae – Agavaceae. Real Jardín Botánico, CSIC, Madrid 2013, ISBN 978-84-00-09745-5, S.276–308 (floraiberica.es [PDF]).