Donath besuchte das Gymnasium in Kremsier und nahm 1895 ein Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie an der Wiener Universität auf, das er 1899 ohne Abschluss beendete. Donath veröffentlichte 1898 seinen ersten Gedichtband, dem bis 1918 noch zwei weitere folgten. Er begann journalistisch für die Wiener Tageszeitung Neue Freie Presse zu schreiben und veröffentlichte auch in der Zeitschrift Die Gesellschaft. Er schrieb auch für die zionistische Zeitung Die Welt, hielt sich aber vom politischen Zionismus fern. 1905 zog er nach Berlin und heiratete 1906 Marie Thomas. Er wurde dort Feuilletonredakteur bei der B.Z. am Mittag. Er freundete sich mit dem Museumsleiter Wilhelm von Bode an, zu seinem Bekanntenkreis gehörten auch Leo Grünstein, Theodor Herzl und Marek Scherlag, sowie die Maler Max Liebermann, Ephraim Moses Lilien, Hermann Struck, Erich Wolfsfeld und Lesser Ury, über deren Werk er zum Teil kleine Abhandlungen veröffentlichte.
Im Ersten Weltkrieg wurde Donath 1915 in den Landsturm der k.u.k. Armee eingezogen und in der Etappe in Brünn und Lublin stationiert, wo er auf Hermann Struck, Arnold Zweig und Sammy Gronemann traf. Nach Kriegsende erhielt er die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft. Donath ging zurück nach Berlin und arbeitete dort als Kunstkritiker, ab 1925 beim Feuilleton des Berliner Tageblatts. Er gab die Zeitschrift Der Kunstwanderer und das Jahrbuch für Kunstsammler heraus.
Tage und Nächte. Gedichte. Einleitung Georg Brandes. Berlin : Rauchinger, 1898
Mensch und Liebe. Neue Gedichte. Berlin : Ernst Hofmann, 1902
Psychologie des Kunstsammelns. Berlin : R. C. Schmidt & Co., 1911
Verzeichnis der Radierungen von E. M. Lilien. Wien : Halm, 1919
(Hrsg.): Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen. Berlin. 1919 bis 1932
(Hrsg.): Die Internationale Kunstwelt. Prag. 1934 bis 1937
(Hrsg.): Jahrbuch für Kunstsammler 1921 bis 1923
Erich Wolfsfeld. Berlin : Neue Kunsthandlag, 1920
Judenlieder. Gedichte. Wien : R. Löwit, 1920
Herman Struck. Berlin : Verlag für jüdische Kunst und Kultur, Fritz Gurlitt, 1920
Lesser Ury : Seine Stellung in der modernen deutschen Malerei. Berlin : M. Perl, 1921
Technik des Kunstsammelns. Berlin : R. C. Schmidt & Co. 1925
Wie die Kunstfälscher arbeiten. Prag : Eduard Grégr, 1937
Literatur
Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 222
Doris Bensimon: Adolph Donath : (1876–1937); ein jüdischer Kunstwanderer in Wien, Berlin und Prag. Übersetzung aus dem Französischen von Caroline Tudyka. Frankfurt am Main : Campus, 2001, ISBN 978-3-593-36836-8
Doris Bensimon: Adolph Donath im Berlin seiner Zeit. In: Renate Heuer (Hrsg.): Verborgene Lesarten : neue Interpretationen jüdisch-deutscher Texte von Heine bis Rosenzweig ; in memoriam Norbert Altenhofer. Frankfurt am Main : Campus, 2003, ISBN 3-593-37377-7 S. 141–150
Josef Svátek: Adolf Donath. Kroměříž : Muzeum Kroměřížska, 1990
Salomon Wininger: Grosse jüdische National-Biographie. Cernăuți, 1925–1936, Band 2, S. 66f.
Mark Gelber: Donath, Adolph. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 122f.