Die Admiralty-M-Klasse war die letzte Zerstörerklasse, die von der Royal Navy vor dem Ersten Weltkrieg bestellt wurde. Abweichend von den üblichen Bestellungen von 20 Booten wurden allerdings nur dreizehn Boote und davon sieben Specials bestellt. Durch Verzicht auf einige geplante Zerstörer hatte die Admiralität Mittel, die beiden ersten neu konstruierten Flottillenführer der Marksman-Klasse für die L- und die M-Klasse zu bestellen.
Die Kriegsbauprogramme führten zu weiteren Aufträgen für diesen Zerstörertyp. Bis 1916 wurden 85 Zerstörer der Admiralty-M-Klasse auf zwölf Werften gebaut. Dazu kamen noch weitere 18/25 Boote der M-Klasse die nach leicht abweichenden Entwürfen von Thornycroft (sechs Boote), Yarrow (zehn Zweischornstein-Boote und sieben der „later M“ oder Yarrow R-class) sowie Hawthorn & Leslie (zwei Vierschornstein-Boote) gebaut wurden.
Der Admiralitätsentwurf basierte auf der vorangehenden L-Klasse. Alle Boote des Admiralitäts-Entwurfs hatten drei dünne und runde Schornsteine.
Ab 1916 begann die Royal Navy die R-Klasse als Folgemodell zu beschaffen.
Darüber hinaus wurden sieben weitere Boote angekauft, die nach leicht abweichenden Entwürfen bei drei Werften zum Teil bereits in Bau waren (drei Boote der sogenannten Yarrow-M-Klasse mit zwei Schornsteinen und zwei Wellen, sowie je zwei Boote der Thornycroft-M-Klasse mit dickerem, mittleren Schornstein und der Hawthorn-M-Klasse mit vier Schornsteinen). Drei weitere, als Marksman, Menace und Monitor geplante Boote, die in den Planungen des folgenden Haushalts enthalten waren, wurden nicht bestellt und durch zwei Flottillenführer der Marksman-Klasse aus Mitteln des Haushalt 1913/1914 ersetzt. Auch eine geplante Bestellung bei J. Samuel White unterblieb. Die Werft in Cowes erhielt den Auftrag für einen der neu konstruierten Flottillenführer (Lightfoot), der Auftrag für den anderen erging an Hawthorn, Leslie & Co.
Die Admiralität hoffte auf eine Lieferung der Boote im Frühjahr 1914, was jedoch keiner der Werften möglich war. Yarrow lieferte den Special Miranda als erstes Boot im August 1914 und bis zum Jahresende wurden kamen neun der dreizehn Boote in den Dienst der Navy.
Die Boote des Emergency-War-Construction-Programme
Die weiteren Boote der Klasse wurden in fünf Losen als Teil des War-Emergency-Programme bestellt. Die Kriegsbauten erhielten nicht die Marschturbinen der Vorkriegsbestellung. Auch hatten diese Boote höhere Schornsteine und das zweite 4-Zoll-Geschütz auf einem erhöhten Stand wie bei den vorangehenden Zerstörern der L-Klasse. Fünf Boote (Partridge, Norman, Maenad, Ophelia und Observer) erhielten im Lauf ihrer Dienstzeit eine Vorrichtung zum Einsatz eines Fesselballons.
Im September 1914 erfolgte die erste Nachbestellung von 16 Booten nach dem Admiralitätsentwurf und vier weitere Booten der Yarrow-M-Klasse, deren Kosten zum Teil im geplanten Haushalt 1914/1915 für zehn Zerstörer enthalten war. Die Aufträge gingen wieder an John Brown (2), Swan Hunter (4) und als Admiralitätsentwurf an John I. Thornycroft & Company in Southampton-Woolston (4). Als weitere Bauwerften des Typs kamen mit je zwei Booten William Denny and Brothers in Dumbarton, J. Samuel White in Cowes und Fairfield Shipbuilding & Engineering Company in Govan hinzu. Daneben fertigten John Brown und Fairfields die ähnlichen von Griechenland bestellten Schiffe der Medea-Klasse und Hawthorn, Leslie die nach einem Entwurf für den Export gefertigten, größeren Zerstörer der Talisman-Klasse.
Anfang November 1914 wurden weitere neun Boote des Admiralitätsentwurfs bei Palmers (2), Thornycroft (2), Fairfield (2), John Brown (1), Swan Hunter (1) und Denny (1) sowie ein weiteres Boot der Yarrow-M-Klasse bestellt. Ende des Monats erfolgte bereits die nächste und größte Bestellung mit 22 Booten. Erneut gingen Aufträge an Palmers (4), Fairfield (2), John Brown (1) und Swan Hunter (1). Neue Auftragnehmer wurden William Doxford & Sons, Sunderland, mit acht, Alexander Stephen & Sons, Linthouse, mit vier und Scotts Shipbuilding & Engineering Co., Greenock, mit zwei Booten.
Im Februar 1915 wurden erneut 16 Boote bestellt, von denen acht der sogenannten Repeat M-subgroup angehörten. Sie erhielten eine modifizierte Bugform mit einem schrägen Bug und verändertem Rumpfverlauf, um die Seeeigenschaften zu verbessern. Auftragnehmer waren Fairfield (4), Palmers (2), John Brown (2), Swan Hunter (2), Denny (2), Scotts (2) und Doxford (2). Zusätzlich wurden noch zwei Boote der abweichenden Thornycroft-M-Klasse bestellt, obwohl diese Werft inzwischen auch sechs Boote nach dem Admiralitätsentwurf begonnen hatte.
Im Mai 1915 erfolgte dann die letzte Auftragsvergabe von erneut 16 Booten der Repeat M-subgroup waren John Brown (2), Denny (2), Fairfield (2), White (2), Stephen (2), Scotts (2) und Beardmore in Dalmuir (2) als neuem Auftragnehmer; diese Werft hatte im ersten Kriegsbauprogramm zwei Nachbauten der L-Klasse gefertigt. Dazu kamen zwei Aufträge an Hawthorn & Leslie in Hebburn, die bislang nur zwei specials und dann die vier Zerstörer der Talisman-Klasse gebaut hatte. Weitere specials wurden mit je zwei Booten bei Thornycroft und Yarrow von deren Sondertypen bestellt.
sank am 21. Dezember 1916 in der Nordsee nach einer Kollision mit der HMS Hoste, bei der die Wasserbomben der Hoste explodierten und ein Loch in den Rumpf der Negro rissen.
Der erste Kampfeinsatz der Boote der M-Klasse erfolgte innerhalb der Harwich Force beim Gefecht auf der Doggerbank, mit den Thornycroft „specials“ Meteor und Mastiff, den Yarrow „specials“ Miranda und Minos, dem Hawthorn „special“ Mentor sowie den von John Brown gelieferten Milne und Morris vom Admiralty-Typ. Der die M-Boote führende Zerstörer Meteor wurde bei dem Versuch, den schwer beschädigten und zurückgefallenen Panzerkreuzer Blücher zu torpedieren, von einem 21-cm-Geschoss gegen 12:20 Uhr im vorderen Kesselraum getroffen. Vier Mann der Meteor starben und der Zerstörer war bewegungsunfähig. Die HMS Liberty der 3. Zerstörerflottille schleppte die Meteor in den Humber ein.
In der Skagerrakschlacht kamen 40 Zerstörer der M-Klasse zum Einsatz insbesondere bei der 11th, 12th und 13th Destroyer Flotilla. Mit Nestor und Nomad gingen auch die ersten Schiffe der Klasse verloren, deren Besatzungen fast vollzählig von den Deutschen aufgenommen wurden.
Bis zum Kriegsende gingen noch neun Schiffe des Admiralty-M-Klasse verloren. In der Nachkriegszeit wurden die Schiffe kaum noch genutzt, da modernere und größere Schiffe mit den Zerstörern der V- und W-Klasse zur Verfügung standen und selbst die Schiffe mit geringerer Beanspruchung im Krieg der R- und der S-Klasse kaum noch Verwendung fanden und wurden 1921 zum Abbruch verkauft.
Literatur
Maurice Cocker: Destroyers of the Royal Navy, 1893–1981. Ian Allan, 1983, ISBN 0-7110-1075-7
Fred Dittmar, Jim Colledge: British Warships 1914–1919. Ian Allen, 1972, ISBN 0-7110-0380-7.