Adenostemma ist eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Gattung ist mit 20 bis 26 Arten pantropisch verbreitet, sie kommt also in den Tropen und Subtropen weltweit vor.
Die Adenostemma-Arten wachsen als einjährige oder ausdauerndekrautige Pflanzen. Die Laubblätter sind gegenständig am Stängel angeordnet. Die einfache Blattspreite ist schmal elliptisch bis breit eiförmig oder spießförmig mit spitzem bis etwas zugespitztem oberen Ende. Der Blattrand ist mehr oder weniger glatt, gekerbt oder gezähnt bis stark gesägt.[1][2]
Blütenstände, Blüten und Früchte
In lockeren, schirmtraubigen, rispigenGesamtblütenständen stehen die körbchenförmigen Teilblütenstände. Die Blütenkörbchen sind glocken- oder kugelförmig. In zwei oder drei Reihen stehen die 10 bis 30 gleichgeformten, krautigen Hüllblätter (Involucralblätter), die an ihrer Basis mehr oder weniger verwachsen sind und sich mehr oder weniger überdecken können. Der flache Blütenstandsboden (Rezeptaculum) kann je nach Art Spreublätter besitzen. Es sind keine Zungenblüten (Strahlenblüten) vorhanden.
Die 10 bis 60 Röhrenblüten (= Scheibenblüten) sind zwittrig. Die meist weißen oder manchmal malvenfarbigen Kronblätter sind in eine schmale trichterförmige Kronröhre verwachsen, die sich oben breit glockenförmig weitet und mit vier oder fünf Kronzähnen endet. Die Kronröhre ist außen mit Haaren oder Drüsen bedeckt. Die Kronzähne sind eineinhalb-mal länger als breit. Die Staubbeutel sind an ihrer Basis stumpf oder gestutzt. Die zwei Griffeläste sind länglich und oben geweitet und stumpf, manchmal mehr oder weniger kronblattartig, und außen papillös.[1][2]
Die verkehrt-eiförmig-länglichen Achänen sind drei- bis fünfkantig mit drüsig punktierter oder warziger Oberfläche. Der Pappus besteht aus drei bis fünf Borsten, die jeweils von einer runden oder keulenförmigen Masse aus klebrigen Drüse gekrönt sind.[1][2]
Die Erstveröffentlichung der Gattung Adenostemma erfolgte 1775 in Johann Reinhold Forster & Georg Forster in Characteres Generum Plantarum. S. 45, Tafel 45. Zitiert wurde diese Gattung auch in J.R.Forst. & G.Forst.: Characteres Generum Plantarum. 2. Auflage. 1776, S. 89–90, Tafel 45. Die Typusart ist Adenostemma viscosumJ.R.Forst. & G.Forst.[3] Ein Synonym für AdenostemmaJ.R.Forst. & G.Forst. ist LaveniaSwartz.
Die Gattung Adenostemma gehört zur Subtribus Adenostemmatinae aus der Tribus Eupatorieae in der Unterfamilie Asteroideae innerhalb der Familie Asteraceae.
Die Gattung Adenostemma besitzt eine pantropische Verbreitung. Arten kommen im tropischen Asien, in Afrika, in der Neotropis und zwei Arten in Australien (Queensland, New South Wales, Northern Territory) vor.[1]
In der Gattung Adenostemma gibt es 20 bis 26 Arten:[4][5]
Adenostemma brasilianum(Pers.) Cass. (Syn.: Adenostemma berteroiDC., Adenostemma brasilianum var. triangulareMalme, Adenostemma decumbensD.Don ex Heynh., Adenostemma triangulareDC.): Sie kommt von Bolivien bis Brasilien und Argentinien und auf den karibischen Inseln Kuba sowie Hispaniola vor.[5]
Adenostemma caffrumDC.: Es gibt drei Varietäten.[5] Diese einjährige Pflanze gedeiht in Sümpfen und Standorten, an denen während der Regenzeit Süßwasser steht. Sie ist in Afrika weitverbreitet. In der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN wird sie als „Least Concern“ = „nicht gefährdet“ bewertet.[6]
Adenostemma harlingiiR.M.King & H.Rob.: Sie ist nur von einer einzigen Aufsammlung aus dem Jahr 1980 in einem gestörten Gebiet nahe Baeza in Ecuador bekannt. Obwohl in einem ausgedehnten Gebiet um diesen Standort herum mehrere Sammelexpeditionen unternommen wurden, konnte diese Art kein weiteres Mal gefunden werden. Dieser Wald in Höhenlagen von etwa 200 Meter gilt als durch Abholzung gefährdet. In der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN wird sie als „Vulnerable“ = „gefährdet“ bewertet.[7]
Adenostemma zakiiR.M.King & H.Rob.: Sie ist nur von einer einzigen Aufsammlung aus dem Jahr 1987 an der Straße Chillanes-Bucay bei der Hacienda Tiquibuso in der ecuadorianischen Provinz Bolívar bekannt. Dieser Bergwald in Höhenlagen von 2000 bis 2500 Metern ist durch Abholzung bedroht. In der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN wird sie als „Vulnerable“ = „gefährdet“ bewertet.[9]
↑ abcdAdenostemma im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 26. Februar 2018.