Adelheid Hanselmann-Erne[1] (* 13. September1946 in Schönenwerd) ist eine SchweizerKünstlerin. Sie arbeitet in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Druckgraphik, Skulptur und Plastik, Bau-/Umweltgestaltung und Aktionskunst. 1963 bis in die Mitte der neunziger Jahre beschäftigte sie sich intensiv mit Schmuckkunst.
Adelheid Hanselmann-Erne wurde am 13. September 1946 in Schönenwerd geboren. Sie erlernte nach dem Besuch des Vorkurses an der Kunstgewerbeschule Basel ihren Wunschberuf Goldschmiedin. Nach der Berufslehre bildete sie sich unter Alfred Gruber, René Küng und Johannes Burla an der Kunstgewerbeschule Basel im dreidimensionalen Gestalten weiter. 1970–1978 arbeitete sie als Goldschmiedin und Künstlerin in Olten. 1978 zog sie nach Zürich, wo sie als Dozentin an der Kunstgewerbeschule (später umbenannt in „Hochschule für Gestaltung“ bzw. „Zürcher Hochschule der Künste“) lehrte. Die Lehrtätigkeit dauerte bis 2006.
Während des Studienaufenthalts im Atelier des Kantons Zürich in der Cité Internationale des Arts Paris, 1981/1982, begann Adelheid Hanselmann-Erne zu malen.
2002–2009 absolvierte sie am Alfred Adler-Institut in Zürich eine Ausbildung als psychologische Beraterin und Malleiterin. Lebte 2001 bis 2016 in Olten, jetzt in Almens GR.
Werk
Bis Mitte der 1990er-Jahre arbeitete Adelheid Hanselmann-Erne sowohl als Goldschmiedin als auch als freie Künstlerin. Die Goldschmiedearbeiten charakterisieren sich wie auch ihre Bilder und Plastiken durch einen aussergewöhnlichen Phantasiereichtum, der präzise Form in perfekter Handwerklichkeit annimmt. Das sensible, hoch differenzierte Farbempfinden der Künstlerin wird auch von Architekten[2] geschätzt, die sie des Öfteren für Farbberatungen und -gestaltungen beiziehen. Seit 1980 hat sie über dreissig künstlerische Beiträge zwei- und dreidimensionaler Art für öffentliche und halböffentliche Bauten geschaffen.
«Die Künstlerin ist eine unermüdliche Schafferin, die die Stille ihres Ateliers liebt, nach innen lauscht und sich aber zugleich auch von aussen inspirieren lässt, die neue Wege sucht und findet. Es gibt kaum ein Material, das sie nicht interessiert. Selbst Fundgegenstände, absichtslos gesammelt, bekommen eine neue Bedeutung und eine ganz bestimmte Funktion in einem Objekt oder einem Bildraum».[3]
Kunst am Bau
Adelheid Hanselmann-Erne hat für historische und neue Bauten Kunstbeiträge geschaffen, die sich durch ein hohes Einfühlungsvermögen gegenüber der Architektur auszeichnen und gleichzeitig die Betrachterinnen und Betrachter respektieren, ohne sich bei ihnen anbiedern zu wollen.
Kunstsammlung des Seedamm Kulturzentrums Pfäffikon SZ
Bibliografie (Auswahl)
Hansruedi Autengruber: Wenn Besitzergreifen zum Begreifen wird. Zeitschrift der Gesellschaft Schweizer Maler, Bildhauer und Architekten GSMBA, Nr. 2, April 1976
Adelheid Hanselmann: Gedanken zu den Arbeiten. Faltblatt zur Einzelausstellung in der Galerie Lempen Zürich, 1978
Nino Weinstock: Ohne Titel. Faltblatt zur Einzelausstellung in der Galerie Feldberg 90, 1981.
Peter Killer: Ohne Titel. Im Katalog der Einzelausstellung im Kunsthauskeller Biel, 1984
Fabrizio Brentini: Ohne Titel. Im Katalog der Einzelausstellung in der Galerie im Rothenburgerhaus Luzern, 1989
Fabrizio Brentini: Begrenzter Raum. Im Katalog der Gruppenausstellung «Kunstzone» im Hof Luzern
Marianne Gerny-Schild: Adelheid Hanselmann – von Ort zu Ort. Im Katalog der Ausstellung: «Neu ausgedrückte Spiritualität – Drei zeitgenössische Kunstschaffende begegnen vergessenen religiösen Bildern aus dem Kunstmuseum Olten und Solothurn», Stadthaus Olten, 1996
Ronald Schenkel, Zürich: Ohne Titel. Im Katalog der Gruppenausstellung «Auf dem 47. Breitengrad». Zug und Solothurn, Herausgeber: Vereinigung Zuger Künstler und Künstlerhaus S11 Solothurn. 1997
Barbara Miesch-Müller: Wasser – Lachen. Im Katalog der Doppelausstellung Adelheid Hanselmann / Michelle DeFalque, Galerie Rössli Balsthal, 2000
Peter Killer: Adelheid Hanselmann – eine fleissige Träumerin und Schafferin. Im Katalog der Einzelausstellung im Kunstmuseum Olten «wellen – frei – gang. Werke 1980– 2001», 2001
Gabriele Bono: Vorwort. Kunstverein Olten: Im Katalog der Ausstellung «Zufall und Konstruktion» (mit Hansjörg Müller und Adrien Jutard), Stadthaus Olten, 2012
Maria Brehmer: Zufall und Konstruktion. Kunstverein Olten: Im Katalog der Ausstellung «Zufall und Konstruktion» (mit Hansjörg Müller und Adrien Jutard), Stadthaus Olten, 2012
↑Adelheid Hanselmann-Erne war 1970 bis 1978 mit dem Oltner Künstler Urs Hanselmann (* 1944) verheiratet.
↑Architekturbüro Edi Stuber, Thomas Germann, Olten. Fsp-Architekten (Fugazza, Steinmann & Partner), Wettingen
↑Madeleine Schüpfer: «Im Wechselspiel der inneren und äusseren Wirklichkeit — Porträt der Oltner Malerin und Plastikerin Adelheid Hanselmann», Oltner Neujahrsblätter 2003, Seite 38