Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung
Die Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung (kurz AMG-Stiftung) ist eine soziale und kulturelle Einrichtung in der rumänischen Stadt Timișoara (dt. Temeswar). Sie wurde 1994 mit Unterstützung des Innenministeriums der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Benannt ist sie nach dem Dichter und Kulturpolitiker Adam Müller-Guttenbrunn. GründungDer Verein, der dieser Einrichtung zu Grunde liegt, ist das Hilfswerk der Banater Schwaben e. V. Das Hilfswerk wurde 1989 auf Initiative von Helmut Schneider gegründet. Was 1989 mit Lebensmittelpaketen und Hilfsgütersendungen begann, hat sich zu einem wichtigen sozialen Projekt für die Region entwickelt. Mit Hilfe des Bundesministeriums des Innern konnte Helmut Schneider 1994 mit dem Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus in Timișoara ein Musterprojekt schaffen. Das AMG-Haus ist Hauptbestandteil der AMG-Stiftung. ZweckDie Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung in Timișoara zur Unterstützung der deutschen Minderheit im Banat umfasst einen sozialen und einen kulturellen Bereich. Zwischen 1992 und 1994 wurde der Neubau der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung in Timișoara errichtet. Dieser wurde 1994 in Anwesenheit des damaligen Außenministers der Bundesrepublik Deutschland Klaus Kinkel feierlich eröffnet. Sozialer BereichDer soziale Bereich der AMG-Stiftung umfasst die Altenheime in Timișoara, Bakowa, Sanktanna und die Sozialstationen in Billed und Großsanktnikolaus. Leiter des Altenheimes ist seit dessen Gründung Helmut Weinschrott. Altenheim in TimișoaraDas an der Strada Gheorghe Lazar verkehrsgünstig gelegene Gebäude wurde 1994 in Betrieb genommen. Es umfasst ein Altenheim, eine Sozialstation, eine Hauskapelle, ein Museum im 5. Stock sowie vier Gästezimmer für die Besucher der Heimbewohner. Im Jahr 2009 betreute das Haus 84 Heiminsassen, täglich wurde im Schnitt an 100 Personen Essen auf Rädern ausgeliefert, und zirka 70 Senioren kamen täglich zum Mittagessen ins Haus. Außenstellen
Etwa 35 % der Heiminsassen sind Pflegefälle. Pro Heim und Schicht beschäftigt jedes Haus je eine Krankenschwester und einen Pfleger. Politischer BereichIm AMG-Haus hat auch das Demokratische Forum der Deutschen im Banat (kurz DFDB) seinen Sitz, welches sich als politisches Organ der deutschen Minderheit im Banat versteht. Das Forum wurde am 5. Januar 1990 als Interessenvertretung der verbliebenen Banater aus der deutschen Volksgruppe gegründet. Der erste Sitz des Forums war im Nikolaus-Lenau-Lyzeum. Seit der Fertigstellung des AMG-Hauses im Jahre 1994 befindet sich der Sitz des Forums im linken Flügel des Hauses. Zurzeit ist Ovidiu Ganț als Forumsabgeordneter im rumänischen Parlament vertreten. Desgleichen ist das Forum auch im Stadtrat von Timișoara durch Helene Wolf, Direktorin des Nikolaus-Lenau-Lyzeums, vertreten. Vorsitzender des DFDB war bis 2014 Karl Singer. Seit 2014 hat Johann Fernbach den Vorsitz inne.[1] Kultureller BereichKulturveranstaltungenDer kulturelle Bereich des DFDB steht unter der Leitung des Vorsitzenden Karl Singer.
Zur Gestaltung eines eigenständigen Kulturlebens war man neben den traditionellen Einrichtungen wie Schule und Kindergarten bestrebt neue Kultur- und Bildungseinrichtungen zu gründen. So entstanden zahlreiche Trachten-, Tanz-, Musik- und Jugendvereine. Im gemeinsamen Verbund gibt es die folgenden Vereine und Aktivitäten im AMG-Haus:
Die Gründung des Literaturkreises Stafette unter der Leitung von Annemarie Podlipny-Hehn hat maßgeblich zum Entstehen einer neuen Generation von jungen Menschen beigetragen. Hierbei handelt es sich vornehmlich um Schüler des Nikolaus-Lenau-Lyzeums, die zwar keine deutschen Muttersprachler sind, sich aber der deutschen Sprache und Kultur verbunden fühlen. Seit 2002 beteiligen sich jährlich Schüler des Nikolaus-Lenau-Lyzeums am Europäischen Literaturwettbewerb. Zahlreiche Preisträger sind aus diesem Literaturkreis hervorgegangen. Museale DauerausstellungDie museale Dauerausstellung wurde von dem Leiter des AMG-Hauses Helmut Weinschrott in mühseliger Kleinarbeit ins Leben gerufen. Sie befindet sich in der obersten Etage des AMG-Hauses und umfasst mehrere Räume, die den Alltag und das Schicksal der Banater Schwaben dokumentieren:
Wirtschaftlicher BereichAuch den wirtschaftlichen Ansprüchen wurde Rechnung getragen. So entstand:
Die AMG-Stiftung finanziert sich aus:
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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