Acht Verse des Bernhard von ClairvauxDie Acht Verse des Bernhard von Clairvaux sind Psalmzitate, die zur Rettung einer Seele und um eine glückliche Todesstunde gebetet werden können. Sie wurden im Spätmittelalter häufig rezitiert. Über den Ursprung ihrer Auswahl und Zusammenstellung ist wenig bekannt; Legenden führen sie auf Bernhard von Clairvaux zurück. KontextIm 15. Jahrhundert wurden in Stundenbüchern nach den Psalmen oft Reihen von zusätzlichen Gebeten angeführt. Die Bernhard zugeschriebene Auswahl von Psalmworten wurde mit einer humorvollen Legende begründet, die manchmal in Gebetbüchern einleitend wiedergegeben ist. Der Teufel soll Bernhard gesagt haben, dass er die acht (manchmal sieben) Verse in den Psalmen kenne, die die Errettung eines jeden Menschen garantieren würden, wenn man sie täglich rezitiere. Der Teufel verriet natürlich nicht, welche Bibelstellen gemeint waren. Bernhard erwiderte, dass er die Verse sicher aufsagen könne, indem er täglich den ganzen Psalter rezitiere. Daraufhin gab der Teufel nach und sagte dem Zisterzienserabt, welche Verse das Heil wirken. Diese acht Verse wurden in viele Gebetbücher aufgenommen und gelangten zu europaweiter Bekanntheit. Die Verse entstammen der Vulgata. Hier die deutschen Übersetzungen aus dem Hebräischen in der Fassung der Einheitsübersetzung (mit der von der Vulgata abweichenden Psalmnummerierung):
In einigen Manuskripten werden die Verse grafisch durch eine Miniatur eingeführt, die die Legende darstellt. Ein deutsches Gebetbuch aus dem Jahr 1508 zeigt einen aufmerksamen Bernhard, der auf einem Hocker am Schreibtisch sitzt, auf dem der Psalter sich befindet. Hinter dem Schreibtisch versteckt sich ein fast gleich großer schwarzer Dämon, der sich bemüht, Bernhard beim Gebet zu stören. Vergleichbare Formen spätmittelalterlicher Frömmigkeit sind die Fünfzehn Freuden der Jungfrau und die 30 Messen des Heiligen Gregor. Literatur
WeblinksCommons: Acht Verse des Bernhard von Clairvaux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
|
Portal di Ensiklopedia Dunia