Achre

Achre in Hieroglyphen
r
a
Aa1G25

Achre
(Ach Re)
3ḫ-Rˁ
Re ist herrlich

Achre war ein Prinz des altägyptischen Alten Reichs. Seine genaue Datierung und familiären Beziehungen sind unsicher. Sein einziger bekannter Titel ist der eines ältesten leiblichen Königssohns.

Grabstätte

Achre gehört das Felsgrab No. 4 nördlich der Sphinx in der Nekropole von Gizeh, das 1936/37 unter Leitung von Selim Hassan ausgegraben wurde. Es besitzt einen kleinen, vertieften Vorhof, eine Vorkammer und eine Grabkapelle. Die Wände des Vorhofs weisen Reliefs auf, die während der Nachnutzung des Grabes im Neuen Reich angebracht wurden. Nur an der Türrolle am Eingang vom Hof zur Vorkammer hat sich eine Inschrift mit Namen und Titel des Achre erhalten. Auch in der Grabkapelle fand Hassan noch geringe Reste der ursprünglichen Verzierung. Die Kapelle weist zwei Grabschächte auf, ein weiterer befindet sich in der Vorkammer.

Datierung und familiäre Zuordnung

Aufgrund der wenigen erhaltenen Anhaltspunkte in seinem Grab ist eine genaue Datierung von Achre unsicher. Hassan datierte ihn nur allgemein ins Alte Reich. Bertha Porter und Rosalind L. B. Moss ordneten das Grab der 5. oder 6. Dynastie zu, was aber von mehreren anderen Forschern als zu spät verworfen wurde. Michel Baud ordnete ihn mit Verweis auf Yvonne Harpur und Naguib Kanawati in die späte 4. oder frühe 5. Dynastie ein, da der Abschnitt der Nekropole, in dem sich das Grab des Achre befindet, seine Blütezeit zwischen den Regierungszeiten des Chephren (4. Dynastie) und des Niuserre (5. Dynastie) hatte.

Der Titel „ältester leiblicher Königssohn“ macht eine Abstammung von einem der in Gizeh bestatteten Könige (aufgrund der Nähe des Grabes zur Sphinx und zur Chephren-Pyramide vermutlich Chephren) wahrscheinlich. Allerdings fehlen weitere Hinweise, weshalb sich die Möglichkeit nicht ausschließen lässt, dass Anchre ein späterer Titularprinz war.

Literatur

  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 399 (PDF; 16,7 MB).
  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. The American University in Cairo Press, London 2004, ISBN 977-424-878-3, S. 52–61.
  • Selim Hassan: The Sphinx. Its History in the Light of Recent Excavations. Government Press, Kairo 1949, S. 55–56 (Volltext als PDF; 22,1 MB).
  • Selim Hassan: Excavations at Gîza VIII. 1936–1937. The Great Sphinx and its Secrets. Historical Studies in the Light of Recent Excavations. Government Press, Kairo 1953, S. 56–57 (Volltext als PDF; 81,6 MB).
  • Selim Hassan: Excavations at Giza IX. The Mastabas of the eighth season and their description. General Organisation for Government Printing Offices, Kairo 1960, S. 17–19 (Volltext als PDF; 57 MB).
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis. Part 1. Abu Rawash to Abusir. 2. Auflage, Clarendon Press, Oxford 1974, S. 214 (Volltext als PDF; 30,5 MB).