Anschließend wurde Aurnhammer Wissenschaftlicher Angestellter am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg (Lehrstuhl Peter Michelsen). Mit einer Arbeit zur europäischen Motivgeschichte der Androgynie wurde er dort 1984 bei Michelsen promoviert. Von 1984 bis 1991 folgte, unterbrochen durch ein Habilitationsstipendium der DFG (1989/90), eine Hochschulassistenz an der Universität Heidelberg, an der sich Aurnhammer 1991 mit einer Arbeit zur RezeptionTorquato Tassos im deutschen Barock habilitierte.[3]
Nach einer Vertretungsprofessur an der Freien Universität Berlin (Lehrstuhl Hans-Jürgen Schings) und einer Hochschuldozentur an der Universität Heidelberg (1991/92) wurde Aurnhammer 1992 als Ordinarius für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg berufen. Dort lehrt er bis heute und übte alle Ämter in der akademischen Selbstverwaltung aus: Er war wiederholt Geschäftsführender Direktor des Deutschen Seminars, und zeitweise Prodekan (1994/95), Dekan (1995–1997) und Studiendekan (2008–2010) der Philologischen Fakultät.
Ab 2009 war Aurnhammer Projektleiter der DAAD-geförderten Germanistischen Institutspartnerschaft mit der Universität Lettlands in Riga (bis 2016) sowie Sprecher der Admoni-Graduiertenschule des DAAD in Riga für den germanistischen Nachwuchs im Baltikum (bis 2015),[3] er wirkte von 2011 bis 2017 im Auswahlausschuss des DAAD für Ost- und Mitteleuropa mit und ist seit 2013 Projektleiter der DAAD-geförderten Germanistischen Institutspartnerschaft mit der Shanghai International Studies University. Zudem war Aurnhammer von 2013 bis 2015 Vorstandsmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Freiburg und er leitet das am Deutschen Seminar angesiedelte Arthur Schnitzler-Archiv.[4]
Methodologisch zeichnet sich Aurnhammers literaturwissenschaftliches Œuvre durch eine Synthese formalästhetischer, intertextueller und komparatistischer Interessen aus. Ebenso ausgeprägt ist seine Aufmerksamkeit für Fragen der Traditionsbildung, darunter der Antike-Rezeption, und für die Wechselwirkungen zwischen der Literatur und den bildenden Künsten.
Androgynie. Studien zu einem Motiv in der europäischen Literatur (= Literatur und Leben. N. F. Band 30). Böhlau, Köln/Wien 1986, ISBN 3-412-01286-6 (Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 1983/84 u.d.T.: Androgynie. Studien zu einem literarischen Motiv).
Torquato Tasso im deutschen Barock (= Frühe Neuzeit. Band 13). Niemeyer, Tübingen 1994, ISBN 3-484-36513-7 (Zugl.: Heidelberg, Univ., Habil.-Schr., 1991).
Petrarcas Katze. Die Geschichte des Kätzischen Petrarkismus. Manutius, Heidelberg 2005, ISBN 3-934877-43-5.
mit C. J. Andreas Klein: Johann Georg Jacobi (1740–1814). Bibliographie und Briefverzeichnis (= Frühe Neuzeit. Band 166). De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-026385-5.
Arthur Schnitzlers intertextuelles Erzählen (= linguae & litterae. Band 22). De Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-030750-4.
mit Nicolas Detering: Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit. Humanismus, Barock. Frühaufklärung (= utb. Band 5024). Narr Francke Attempto, Tübingen 2019, ISBN 978-3-8252-5024-9 [623 S., 76 Abb.; der zweite Teil besteht aus einer Zusammenstellung von 167 kommentierten Texten].
Herausgeberschaften
Torquato Tasso in Deutschland. Seine Wirkung in Literatur, Kunst und Musik seit der Mitte des 18. Jahrhunderts (= Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte. Band 3 [237]). De Gruyter, Berlin/Boston 1995, ISBN 3-11-014546-4.
mit Dieter Martin: Ludovico Ariosto: Historia vom Rasenden Roland. Übersetzt von Diederich von dem Werder (Leipzig 1632–1636). Herausgegeben und kommentiert (= Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart. Bände 299–301). 3 Bände. Hiersemann, Stuttgart 2002, ISBN 3-7772-0216-9.
Francesco Petrarca in Deutschland. Seine Wirkung in Literatur, Kunst und Musik (= Frühe Neuzeit. Band 118). Niemeyer, Tübingen 2006, ISBN 3-484-36618-4.
mit Hans-Jochen Schiewer: Die deutsche Griselda. Transformationen einer literarischen Figuration von Boccaccio bis zur Moderne (= Frühe Neuzeit. Band 146). De Gruyter, Berlin/Boston 2010, ISBN 978-3-11-023312-4.
mit Manfred Pfister: Heroen und Heroisierungen in der Renaissance (= Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung. Band 28). Harrassowitz, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-447-06772-0.
mit Thorsten Fitzon: Lyrische Trauernarrative. Erzählte Verlusterfahrung in autofiktionalen Gedichtzyklen (= Faktuales und fiktionales Erzählen. 2). Ergon, Würzburg 2015, ISBN 978-3-95650-130-2.
mit Barbara Korte: Fremde Helden auf europäischen Bühnen (1600–1900) (= Helden – Heroisierungen – Heroismen. Band 5). Ergon, Würzburg 2017, ISBN 978-3-95650-219-4.
↑(mit Christina Florack-Kröll und Dieter Martin): Torquato Tasso in Deutschland. Gedenkausstellung zum 400. Todestag (25. April 1995) im Goethe-Museum Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. [Ausstellungskatalog]. Manutius, Heidelberg 1995, ISBN 978-3-925678-54-7.
↑Torquato Tassos zudringlicher Satyr im deutschen Barockdrama. In: Brigitte Winklehner (Hrsg.): Italienisch-europäische Kulturbeziehungen im Zeitalter des Barock. Stauffenburg, Tübingen 1991, ISBN 978-3-923721-19-1, S. 165–180 (Digitalisat); Pathographie des Poeten. Zur Bedeutung der Melancholie für das frühe Tasso-Bild. In: Udo Benzenhöfer und Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Heilkunde und Krankheitserfahrung in der frühen Neuzeit : Studien am Grenzrain von Literaturgeschichte und Medizingeschichte (= Frühe Neuzeit. Band 10). Niemeyer, Tübingen 1992, ISBN 978-3-484-36510-0, S. 187–200 (Digitalisat); Felix M. Furtwänglers Porträtzyklus TORQVATVS TASSVS. In: Achim Aurnhammer (Hrsg.): Torquato Tasso in Deutschland. Seine Wirkung in Literatur, Kunst und Musik seit der Mitte des 18. Jahrhunderts (= Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte. Band 3 [237]). De Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 978-3-11-014546-5, S. 317–320 (Digitalisat; wieder abgedruckt in: Felix Martin Furtwängler: TORQVATVS TASSVS. 12 Porträtversuche. Prospero-Presse, Zug/München 1997, ISBN 978-3-907607-00-8); im selben Band S. 398–422: Johann Georg Jacobis Hallenser Tasso-Vorlesung [von 1767, insbesondere über ‚Das befreite Jerusalem‘] (Digitalisat); Tasso-Wallfahrten deutscher Italienreisender. Inspirationsreisen zu den Lebensstätten von Torquato Tasso zwischen 1750 und 1850. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts (1996), S. 146–170 (Digitalisat); ‚Lamento e Trionfo‘ – Zum Wandel des Autorschaftskonzepts in den Tasso-Porträts. In: Sebastian Schütze, Maria Antonietta Terzoli (Hrsg.): Tasso und die bildenden Künste. Dialoge – Spiegelungen – Transformationen (= Refigurationen: Italienische Literatur und Bildende Kunst. Band 2). De Gruyter, Berlin/Boston 2018, ISBN 978-3-11-054386-5, S. 1–36.
↑Francesco Petrarca in Deutschland. Seine Wirkung in Literatur, Kunst und Musik. Niemeyer, Tübingen 2006, ISBN 3-484-36618-4.
↑mit Hans-Jochen Schiewer: Die deutsche Griselda. Transformationen einer literarischen Figuration von Boccaccio bis zur Moderne. De Gruyter, Berlin/Boston 2010, ISBN 978-3-11-023312-4.
↑mit N. Henkel und M. Zanucchi: Boccaccio in Deutschland. Spuren seines Lebens und Werks 1313–2013. Ausstellung zum 700. Geburtstag im Goethe-Museum Düsseldorf. Ausstellungskatalog. Manutius, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-944512-00-6.
↑mit R. Stillers: Giovanni Boccaccio in Europa. Studien zu seiner Rezeption in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Harrassowitz, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-447-10018-2.
↑mit Dieter Martin: Ludovico Ariosto: Historia vom Rasenden Roland. Übersetzt von Diederich von dem Werder (Leipzig 1632–1636). Herausgegeben und kommentiert. 3 Bände. Hiersemann, Stuttgart 2002, ISBN 3-7772-0216-9.
↑mit G. Schnitzler und M. Zanucchi: Salvator Rosa in Deutschland. Studien zu seiner Rezeption in Kunst, Literatur und Musik. Rombach, Freiburg i. Br. 2008, ISBN 978-3-7930-9533-0.
↑mit A. Klein: Johann Georg Jacobi (1740–1814). Bibliographie und Briefverzeichnis. de Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-026385-5; den in der Bibliographie erfassten 18 Aufsätzen und Miszellen folgten: Johann Georg Jacobi (1740–1814): Nessir und Zulima. Eine Erzählung nach Raphael. 1782. In: Werner Busch und Petra Maisak (Hrsg.): Verwandlung der Welt: Die romantische Arabeske. Imhof, Petersberg 2013, ISBN 978-3-86568-915-3, S. 64 f.; Das Kleine so groß [Johann Georg Jacobi zum 200. Todestag]. In: Badische Zeitung, 4. Januar 2014, Magazin, S. III; Poetische Exequien für Johann Georg Jacobi. In: Freiburger Universitätsblätter, 53 (2014), Heft 204: Johann Georg Jacobi (1740–1814) – Freiburger Dichterprofessor und Universitätsrektor. Rombach, Freiburg i. Br. 2014, S. 89–108; Johann Georg Jacobi in Freiburg (= Spuren. Heft 107). Deutsche Schillergesellschaft, Marbach am Neckar 2015, ISBN 978-3-944469-04-1.
↑Arthur Schnitzler: Arthur Schnitzlers Lektüren. Leseliste und virtuelle Bibliothek (= Akten des Arthur-Schnitzler-Archivs der Universität Freiburg. Band 2; = Klassische Moderne. Band 19). Ergon-Verlag, Würzburg 2013, ISBN 978-3-89913-978-5.
↑Arthur Schnitzlers intertextuelles Erzählen (= linguae & litterae. Band 22). De Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-030750-4.
↑mit D. Martin und G. Schnitzler: Arthur Schnitzler und die Musik (= Akten des Arthur-Schnitzler-Archivs der Universität Freiburg. 3; = Klassische Moderne. 20). Ergon, Würzburg 2014, ISBN 978-3-95650-021-3.