Über die Hintergründe liegen widersprüchliche Erklärungen vor:
Von amerikanischer Seite wurden Gerüchte gestreut, dass eben die genannten Hutu-Extremisten verantwortlich waren.
Es war auch die Rede von zwei Franzosen in Khaki, die in der Umgebung gesehen worden seien.
Ein ehemaliger Nachrichtenoffizier der Tutsi-Gendarmerie schilderte die Täterschaft durch ein speziell zu diesem Zweck ausgebildetes Sonderkommando der Tutsi-Streitkräfte.
Aus französischen Recherchen ging anhand der identifizierten Serien-Nummern hervor, dass es sich bei den verwendeten SA-16-Raketen um Beutegut der US-Armee aus dem 2. Golfkrieg handeln würde.[2]
Eine nach der Machtübernahme durch die Tutsi mit der Untersuchung beauftragte Kommission um Marc Trévidic stellte 2012 fest, dass die Raketen vom Kanombe-Hügel in der Nähe des Flughafens von Kigali abgefeuert worden waren. Dort befand sich das Hauptquartier der Präsidentengarde von Habyarimana.[3]
Ein zunächst geheim gehaltener Sonderbericht der Anklagebehörde des Arusha-Gerichts vom 1. Oktober 2003, der 2018 in Frankreich an die Öffentlichkeit gekommen ist, stellt wesentliche Aussagen des offiziellen Narrativs in Frage.[4][5]
Major Thaddée Bagaragaza, verantwortlich für das „maison militaire“ des ruandischen Präsidenten
Oberst Elie Sagatwa, Chef des Militärkabinetts des ruandischen Präsidenten
Juvénal Renzaho, Berater des ruandischen Präsidenten für auswärtige Beziehungen
Dr. Emmanuel Akingeneye, Leibarzt des ruandischen Präsidenten
Französische Crew:
Jacky Héraud, Pilot
Jean-Pierre Minaberry, Co-Pilot
Jean-Michel Perrine, Flugingenieur
Absturzstelle
Die Überreste des Flugzeugs an der Absturzstelle können im Außenbereich des Rwanda Art Museum besichtigt werden. Das Museum befindet sich in der ehemaligen Villa des beim Flugzeugabsturz getöteten Präsidenten Juvénal Habyarimana.
Literatur
Helmut Strizek: Ruanda – die geleugnete Geschichte. 25 Jahre Diktatur der Ruandischen Patriotischen Front: Memorandum und Appell, Hrsg.: Peter-Lang-Verlagsgruppe, 218 S., 25. März 2020, ISBN 978-3-631-80654-8
↑Peter Scholl-Latour: Afrikanische Totenklage: der Ausverkauf des Schwarzen Kontinents, München: Bertelsmann, 2001, 9. Auflage, S. 82, ISBN 978-3-570-00544-6