Für das erste urkundliche Auftreten der Abschatz wird sowohl das Jahr 1294[1] als auch das Jahr 1311 genannt.[2] Jehin wird das Geschlecht aber als eines der ältesten unter dem schlesischen Adel tituliert. So soll der RitterAbszazzo und sein Sohn Diersko urkundlich aufgetreten sein.[1]Albert von Abschatz († 1343), urkundlich genannt 1311[2] war ein weiterer Sohn des Abszazzo, Zusammen stiften sie die älteren Linien des Geschlechts.[1]
Das Gut Schüttlau gab den Abschatz zeitweise den BeinamenSchüttla oder Schüttel. Noch 1501 hieß der Landeshauptmann des Fürstentums Münsterberg, Hans Abschatz genannt Schüttel, ebenso einer seiner Söhne, Caspar Abschatz genannt Schüttel. Besitznachfolger an Schüttlau waren die Promnitz.[3] Bekannt ist auch, dass bereits Georg von Abschatz († nach 1449), Herr auf Kaltwasser, Köchendorf und Komtur zu Klein Oels den Beinamen Smacke führte.[1]
Am 26. August 1695 wurden die Brüder Hans Aßmann von Abschatz und Johann Georg von Abschatz von Kaiser Leopold I. in den Freiherrnstandgehoben. Aus dieser gehen die beiden jüngeren, auch freiherrlichen Linien zurück.[2]
Das Stammwappen zeigt in Silber einen natürlichen (schwarzen), rechtsblickenden Elchkopf mit roten Geweihspitzen. Auf dem gekröntenHelm mit schwarz-silbernen Decken der Elchkopf. Mit dem Freiherrnstand (1695) kam der rechte Helm hinzu, welcher als Kleinod drei Straußenfedern (schwarz, silbern, schwarz) trägt.[2]
Ergänzend hierzu wurde das Geweih gelegentlich auch in Rot tingiert.[6] Die Wappenabbildungen zeigen alle entgegen der Blasonierung einen Hirsch mit Geweih statt eines Elchs (bzw. Elens)!
Wappenabbildung der Kreidelwitz, welches häufig den Abschatz zugeschrieben wurde.
Wappenabbildung mit geteiltem Schild, wohl von Oskar Roicks
In Anlehnung oder Verwechslung an die wappenverwandte Familie v. Kreidelwitz wurde den Abschatz auch häufiger deren Wappen zugeordnet: In Rot einen natürlichen, rechtsblickenden Elchkopf. Auf dem gekrönten Helm mit rot-schwarzen Decken der Elchkopf.
Vermutlich Oskar Roick gibt eine weitere Variante: Ein geteilter Schild, unten Gold und ledig, oben in Silber ein rechtsblickender roter Hirschrumpf mit ausgeschlagener roter Zunge wachsend. Auf dem gekrönten Helm mit rechts rot-silbernen und links rot-goldenen Decken, der Hirschrumpf.
Thomas Borgstedt: Abschatz, Hans Aßmann Frhr. von. In: Frühe Neuzeit in Deutschland 1620–1720. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon. Band 1. 2018, S. 28–38.
Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung. Band 2. T.O. Weigel, Leipzig 1855, S. 1–2 (Digitalisat)
Ekkehart Neumann–Reppert: Die Familie von Abschatz. Schenefeld 1971 (Manuskript). In: Stammtafeln des „Schlesischen“ Adels und Patriziats. Buchstabe A. (a-r). 1973 (Deutsches Adelsarchiv)
Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien. Verlag Degener & Co., Neustadt (Aisch) 1973, ISBN 3-7686-5002-2, S. 23–24.
Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien. Ergänzungsband. R. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1990, ISBN 3-486-54051-3, S. 1.
Johann Sinapius: Schlesische Curiositaten darinnen die ansehnlichen Geschlechter des schlesischen Adels. Band 1. Fleischersche Druckerey, Leipzig 1720, S. 230–234; books.google.de
Carl Hans Wegener: Biographie Assmanns von Abschatz. Nebst einem Exkurs über seine Familie. Duncker, Berlin 1910 (Dissertation an der Universität Bonn).