Sommer: König Alfons III. von Asturien wird von seinen Söhnen gezwungen, abzudanken, worauf sie sein Reich untereinander aufteilen. García I. erhält León, Ordoño II. erhält Galicien und Fruela II. bekommt Asturien. Alfons III. geht in die Verbannung und stirbt am 20. Dezember in Zamora.
Nordafrika
4. Januar: Abū ʿAbdallāh asch-Schīʿī zieht nach seinem Sieg über die Aghlabiden mit dem bisher verborgenen Führer der ismailitischen Fatimiden in Raqqada ein. Dieser nimmt den Titel eines Kalifen an und führt als Abdallah al-Mahdi die Regierung des Fatimidenreiches. Da Abū ʿAbdallāh asch-Schīʿī wohl gehofft hat, dass sich al-Mahdi mit der geistlichen Führung begnügen und ihm die weltliche Herrschaft übertragen würde, kommt es bald zu Spannungen.
Herzog Wilhelm I. von Aquitanien gründet am 11. September das Kloster Cluny, das zum Ausgangspunkt und Zentrum einer bedeutenden Kirchenreform wird. Dabei verzichtet Herzog Wilhelm auf jede Gewalt über das Kloster und schließt jegliche Einmischung weltlicher oder geistlicher Gewalt in die internen Angelegenheiten des Klosters aus (Exemtion und Immunität). Insbesondere verzichtet er auf die wirtschaftliche Nutzung der Ländereien. Das Kloster selbst wird unter den direkten Schutz des Papstes gestellt, eine Neuerung für die Verhältnisse des 10. Jahrhunderts. Wilhelm ernennt lediglich den ersten Abt Berno und erlaubt dem Konvent danach eine freie Abtswahl. Berno verzichtet darauf, eine neue monastische Regel zu erstellen, sondern übernimmt – wie in der Schenkungsurkunde von Wilhelm I. gewünscht – die Regel von Benedikt von Nursia in der Form des Benedikt von Aniane. Mit der Gründung des Klosters wird zunächst ein kleines Oratorium errichtet.
Geboren
Geboren 910
Edgitha, Königin des Ostfrankenreichs als erste Gemahlin Ottos des Großen († 946)