334. Infanterie-Division (Wehrmacht)
Die 334. Infanterie-Division war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. GeschichteAufstellungDie Division wurde am 25. November 1942 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr als Kriemhilde-Division aufgestellt. Ungewöhnlich war, dass ihre Bestandteile aus drei verschiedenen Wehrkreisen gebildet wurden. Sie verfügte über zwei Grenadier-Regimenter (aus den Wehrkreisen XIII und XVII) sowie ein Gebirgsjäger-Regiment (Wehrkreis XVIII). Das Artillerie-Regiment stellten der Wehrkreis XIII und XVIII auf.[1] Verlegung nach NordafrikaSofort nach ihrer Bildung wurde sie nach Tunesien verlegt und dort der 5. Panzerarmee zugeteilt. Die Alliierten rückten auf Tunis und die Nachschubhäfen der Achsenmächte vor und den Achsenmächten drohte bereits im Winter 1942/43 die Einkesselung. Unternehmen EilboteZusammen mit der 10. Panzer-Division und der Division „von Manteuffel“ verteidigte sie im Rahmen des „Unternehmen Eilbote“ im Januar 1943 erfolgreich Tunis und das nördliche Tunesien beim „Run for Tunis“. Zwischen Februar und März blieb die Division („Kampfgruppe Krause“) im nördlichen tunesischen Bergland und erlitt hier schwere Verluste, sie war an der Erstürmung von Djebel Manson beteiligt. Vernichtung im Brückenkopf von BizertaSie wurde mit den „Phalange africaine“ Freiwilligenverbände des Vichy-Regimes, welche ihr zugeteilt worden waren, von der restlichen Armee getrennt, eingekesselt und ergab sich am 8. Mai 1943 wenige Tage vor dem Fall von Tunis den Truppen der Alliierten im Raum Beja (Medjez el Bab) im Brückenkopf von Bizerta. Wiederaufstellung80. Infanterie-DivisionAm 5. Mai 1943 wurde die 80. Infanterie-Division unter der Bezeichnung Divisionskommando 80. Infanterie-Division als Stab für eine bis Ende Juli 1943 aufzustellende Division gebildet. Die Division wurde nach ihrer Vernichtung in Südfrankreich am 3. Juni 1943 neu aufgestellt, diesmal nur vom Wehrkreis XIII, und hierfür die Teile der nicht abschließend aufgestellten 80. Infanterie-Division als Stab für die neue 334. Infanterie-Division herangezogen. Am 20. Oktober 1943 übernahm Generalleutnant Scheller die Division, die nach Italien gebracht wurde. Verlegung an die Front in ItalienBei der Heeresgruppe C eingesetzt, wurde sie im Rahmen des LXXVI. Panzerkorps im Abschnitt der 10. Armee an der ligurischen Küste im Raum Genua eingesetzt.[2] Anfang 1944 wurde sie im Verband des LI. Gebirgskorps südlich von Pescara an die Gustav-Linie zwischen Orsogna und Guardiagrele östlich des Majella-Massivs verlegt. CassinoTeile der Division wurden bei Pontecorvo in der Schlachten um Monte Cassino am Lauf der Flüsse Liri und Sacco eingesetzt. Nach dem Fall der Gustav-Linie zog sie sich nach Umbrien zurück. An der trasimenischen Linie bzw. Albert-Linie lag sie südwestlich von Castiglione del Lago am Trasimenischen See in Stellung. Nach dem Zusammenbruch der trasimenischen Linie in den ersten Julitagen 1944 war sie in Rückzugsgefechte im Val di Chiana und am Pratomagno südlich von Arezzo verwickelt. AuffrischungAnschließend war sie zur Auffrischung erneut in Genua.[3][4] Partisanenbekämpfung im Raum Reggello-PelagoVon Ende Juli bis Ende August war sie im Raum Reggello-Pelago südöstlich von Florenz bei der Partisanenbekämpfung eingesetzt. Ende August wurde die Division in den Raum nördlich von Prato verlegt. Goten-StellungIm Oktober 1944 dem XIV. Panzerkorps zugeteilt, nahm sie an der Gotenstellung an den Abwehrkämpfen im Raum Bologna teil, wo sie zwischendurch auch dem I. Fallschirm-Korps unterstellt war.[5] KapitulationIn Norditalien ergaben sich im April 1945 die Reste der Division den Einheiten der 5. US-Armee.[6][4] KriegsverbrechenAngehörige verschiedener Einheiten der Division waren in Italien zwischen Februar und September 1944 an mehreren Kriegsverbrechen beteiligt. Die meisten Opfer waren bei einer Partisanenbekämpfungsaktion nördlich von Prato in Figline am 6. September 1944 durch Angehörige des Grenadier-Regiments 756 zu verzeichnen, dabei wurden auf Befehl des Majors Karl Laqua 30 Personen erschossen oder erhängt.[7] Insgesamt wurden laut dem von der Deutschen Bundesregierung finanzierten und von einer Historikerkommission geleiteten Projekts Atlante degli Stragi Naziste e Fasciste in Italia (dt. Atlas der nazistischen und faschistischen Massaker in Italien) etwa 100 Personen durch Angehörige der 334. Infanterie-Division getötet.[8] Gliederung
KommandeureDivision 334
334. Infanterie-Division
Literatur
Einzelnachweise
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