Die polnischen, litauischen und livländischen Gesandten, die sich am 27. Februar in Smolensk getroffen haben, finden sich am 5. März zu Friedensgesprächen in Moskau ein. Großfürst Iwan III. von Moskau besteht auf getrennten Verhandlungen und schließt am 28. März einen sechsjährigen Waffenstillstand mit der Polnisch-Litauischen Union. Das Großfürstentum Moskau gewinnt weite Gebiete im Nordosten und Osten. Das Verhandlungsergebnis mit Livland wird nach dem Herkommen in drei Einzelverträge gefasst und in Nowgorod im Juli unterzeichnet.
13. Februar: Bei Barletta in Süditalien findet das verabredete Duell von Barletta statt, bei dem 13 italienische Ritter über 13 französische Ritter siegen. Anlass ist eine herablassende Bemerkung des französischen Heerführers über die italienischen Kampftugenden.
1. September: Die verfeindeten Familien Borgia, Colonna und Orsini einigen sich darauf, bis zur Wahl eines neuen Papstes Rom zu verlassen.
3. Oktober: Nach der Wahl Pius’ III. kehrt Cesare Borgia nach Rom zurück und wird von seinen Feinden in der Engelsburg belagert.
29. Oktober: Cesare Borgia vereinbart mit Giuliano della Rovere, dass die treu zu den Borgias stehenden spanischen Kardinäle im Konklave für della Rovere stimmen sollen und er selbst im Gegenzug Herrscher in der Romagna und päpstlicher Heerführer bleiben wird. Nach seiner Wahl am 1. November bricht Julius II. jedoch sein Versprechen, entmachtet Cesare und nimmt die Romagna für den Kirchenstaat ein.
13. Dezember: In Landshut findet ein Landtag statt, auf dem Ruprecht persönlich anwesend ist und Albrecht seine Ansprüche durch Gesandte geltend macht. Die niederbayerischen Landstände wenden sich daraufhin an das 1495 geschaffene Reichskammergericht. König Maximilian I. bestellt die Streitparteien für den 5. Februar 1504 zu einem Schiedsspruch in das Augsburger Rathaus.
Weitere Ereignisse im Heiligen Römischen Reich
9. Februar: Nach fast 47-jähriger Amtszeit stirbt Johann II. von Baden, Erzbischof und Kurfürst von Trier. Sein Großneffe Jakob II. von Baden, der schon seit zwei Jahren als Koadjutor mit dem Recht auf Nachfolge die Regierungsgeschäfte führt, wird gegen die Opposition eines nicht unbeträchtlichen Teils des Domkapitels sowie des Adels und der Landstände zu seinem Nachfolger gewählt.
20. Januar: Als Zentralbehörde für die entstehenden spanischen Kolonien in der „Neuen Welt“ und zur Überwachung des kastilischen Handelsmonopols mit den Kolonien wird die Casa de Contratación in Sevilla gegründet.
10. Mai: Christoph Kolumbus erreicht auf seiner vierten Reise die Kaimaninseln, denen er wegen zahlreich angetroffener Meeresschildkröten den Namen Las Tortugas gibt. Danach erleidet er vor Jamaika Schiffbruch, als die durch Zerstörungen durch den Schiffsbohrwurm betroffene Karavelle Vizcaína aufgegeben werden muss. 32 Männer unternehmen daraufhin mit zwei Kanus eine Reise über rund 400 Seemeilen nach Hispaniola, die nur zwei von ihnen überleben, darunter Kolumbus' Schiffsschreiber und Vertrauter Diego Méndez. Gouverneur Nicolás de Ovando, dessen Beziehung zu Kolumbus von tiefer Feindschaft geprägt ist, unternimmt jedoch bis Ende des Jahres nichts, um den Gestrandeten zu helfen, die in der Zwischenzeit hauptsächlich durch den Handel mit den Eingeborenen überleben.
Königin Isabella I. führt das Encomienda-System in den spanischen Kolonien in Lateinamerika ein. Dabei werden den Konquistadoren sehr große Landgüter mitsamt der darin lebenden indigenen Bevölkerung treuhänderisch übertragen.
Juan de Bermúdez sichtet als erster Europäer die Insel Bermuda, ohne sie jedoch zu betreten.
Portugal
20. Mai: Der portugiesische Seefahrer Afonso de Albuquerque entdeckt im Südatlantik eine in Vergessenheit geratene Insel wieder, der er nun den Namen Assunção gibt, weil sie am Tag Christi Himmelfahrt gesichtet wurde. Sie ist unter dem ins Englische übersetzten Namen Ascension bekannt. Im gleichen Jahr entdeckt de Albuquerque auch die Churiya-Muriya-Inseln im Arabischen Meer wieder und gibt ihnen den bis heute in Europa gebräuchlichen Namen.
Die 1489 bis 1496 entstandene Enzyklopädie Margarita Philosophica von Gregor Reisch wird in Freiburg durch den aus Straßburg stammenden Drucker Johann Schott erstmals gedruckt. Das Werk enthält als Universitas literarum das gesamte menschliche Wissen des späten Mittelalters. In zwölf Büchern werden die „Sieben Freien Künste“ behandelt sowie anschließend Prinzipien und Entstehung der Naturdinge, Physiologie, Psychologie und Moralphilosophie. Das Werk wird für 100 Jahre das am weitesten verbreitete Lehrbuch der Philosophie und des enzyklopädischen Wissens für das Studium der Artes liberales. Es gilt als die älteste gedruckte Enzyklopädie. Schon ab dem folgenden Jahr erscheinen zahlreiche Neuauflagen und Raubdrucke.
Der Bologneser Ludovico de Varthema schließt sich in Damaskus einer Karawane nach Mekka und Medina an und beschreibt später in seinem Reisebericht (Itinerario) die Heiligen Stätten des Islam sehr detailliert und unvoreingenommen.
Nach über zehnjährigem Pontifikat stirbt PapstAlexander VI. in Rom – vermutlich an Malaria. Um den Tod des Renaissancepapstes am 18. August ranken sich bald zahlreiche Mythen. Der Körper des Toten sei binnen kürzester Zeit unnatürlich aufgequollen, habe sich schwarz verfärbt und übelriechende Flüssigkeiten abgesondert, was von der Bevölkerung als Beweis für einen Giftmord angesehen wird. Außerdem sei die Seele des Nepoten sofort vom Teufel geholt worden.
Als seinen Nachfolger wählt das Konklave am 22. September Francesco Todeschini Piccolomini, der den Namen Pius III. annimmt. Schon nach 26 Tagen Amtszeit stirbt allerdings auch er am 18. Oktober. In einem nur einen Tag dauernden Konklave wird am 1. November Giuliano della Rovere zum Papst gewählt, der in den folgenden Jahren unter dem Namen Julius II. amtiert. Die Inthronisation erfolgt am 26. November. Der neue Papst, selbst durch vorherige Absprache auf den päpstlichen Thron gelangt, verbietet unter schweren Kirchenstrafen für die Zukunft den Erwerb des Papstthrones durch Simonie.
15. Februar: Henry Deane, Erzbischof von Canterbury (* 1440)
22. Februar: Giovanni Battista Orsini, italienischer Kardinal, Administrator des Erzbistums Tarent, Legat und Verwalter für die Romagna, Bologna und die Mark Ancona (* um 1450)
24. Juli: Luise von Savoyen, französische Adelige und Nonne (* 1462)
24. Juli: Adolph Occo, deutscher Mediziner und Humanist (* 1446/47)
27. Juli: Johann von Dalberg, Bischof von Worms und Kanzler der Universität Heidelberg (* 1455)
01. August: Juan de Borja Lanzol de Romaní, Erzbischof von Monreale, Administrator von Olmütz, Bischof von Melfi, Bischof von Ferrara sowie Lateinischer Titularpatriarch von Konstantinopel (* 1446)