Am anderen Ende der Welt treffen die Venezianer Niccolò und Maffeo Polo nach mehr als einjähriger Reise am Hof Kublai Khans in China ein und werden dort freundlich aufgenommen.
6. Januar: Karl I. von Anjou wird in Rom von fünf Kardinälen zum König von Sizilien und Fürsten von Tarent gekrönt. Die Krönung findet mit Zustimmung von Papst Clemens IV. statt, der Rom jedoch wegen der Kämpfe innerhalb des römischen Adels während seines gesamten Pontifikats nicht betritt. Karls Hauptheer überquert inzwischen die Alpen.
26. Februar: Karl I. von Anjou besiegt in der Schlacht bei Benevent ein deutsch-sizilianisches Heer unter Manfred von Sizilien. Mit Manfreds Tod in der Schlacht endet die Herrschaft der Staufer in Süditalien. Manfreds Witwe Helena Angelina Dukaina erhält die Todesnachricht auf der Burg von Lucera, ergreift die Flucht in Richtung ihrer Heimat Epirus, wird aber in Trani mit ihren Kindern vom dortigen Burgvogt gefangen gesetzt und am 6. März an Karl von Anjou ausgeliefert.
7. März: Karl I. zieht mit seinen Truppen in Neapel ein. Er errichtet hier eine zentralisierte und effiziente Verwaltung und stützt sich dabei maßgeblich auf französische Beamte, welche auf die Bevölkerung einen extremen Steuerdruck ausüben.
Krieg der Barone in England
10. Februar: Simon VI. de Montfort flüchtet mit seinem Bruder Guy aus seiner Gefangenschaft in London nach Winchelsea. Dort führt er kurzzeitig eine Gruppe von Piraten und geht anschließend ins Exil nach Frankreich.
Juni: Die Belagerung von Kenilworth Castle durch königliche Truppen beginnt. Nachdem anfängliche Angriffe von den Verteidigern abgewehrt worden sind, befiehlt Heinrich III. die Blockade und Aushungerung der Burg.
30. Oktober: Heinrich III. unterbreitet den rebellierenden Baronen das Dictum of Kenilworth als Friedensangebot. Darin legt der König fest, dass er unter Beachtung der Magna Carta uneingeschränkt im Besitz seiner Macht verbleiben und sie frei ausüben könne. Die Provisions of Oxford und andere von den Rebellen unter Montfort erlassene Verfügungen werden für ungültig erklärt. Allen Rebellen, die sich innerhalb von 40 Tagen unterwerfen, wird Amnestie zugesagt, und sie können gegen einen hohen Preis ihre beschlagnahmten Güter zurückkaufen. Gleichzeitig untersagt ihnen der König die Fortsetzung des Kampfes. Trotz der harten Bestimmungen unterwerfen sich zahlreiche Rebellen angesichts der Aussichtslosigkeit ihrer Lage dem König. Andere setzen jedoch den Kampf fort, darunter ihre verbliebenen Führer, die von dem Rückerwerbungsangebot ausgeschlossen worden sind. Kenilworth Castle ergibt sich erst am 14. Dezember nach Verbrauch der letzten Vorräte.
10. Januar: Nach dem Tod seines Vaters Swantopolk II. wird Mestwin II. Herzog von Pomerellen. Er muss sich der Ansprüche seines Onkels Sambor II. erwehren, während gleichzeitig sein Cousin Barnim I. von Pommern in sein Herrschaftsgebiet einmarschiert.
Im Herzogtum Schlesien-Breslau kommt es zu einem Adelsaufstand. Dieser bleibt zwar ohne Erfolg, am 3. Dezember stirbt jedoch Herzog Heinrich III. im Alter von 39 Jahren, möglicherweise durch Gift. Nachfolger wird sein Sohn Heinrich IV. unter der Vormundschaft seines Onkels Wladislaw von Schlesien. Dieser ist am 6. Oktober zum Erzbischof von Salzburg gewählt worden und muss von dort erst die Heimreise antreten.
Der venezianische Handelsreisende Niccolò Polo und sein Bruder Maffeo treffen nach mehr als einjähriger Reise am Hof Kublai Khans in Cambaluc ein, wo sie nach eigenen Angaben vom Chan willkommen aufgenommen und empfangen werden. Mit einem Goldtäfelchen versehen, das ihnen im gesamten Reich Kublais das Recht auf Zurverfügungstellung von Proviant, Führern und Herberge einräumt, treten sie die Heimreise an. Der mongolischeGroßchan gibt ihnen überdies eine Botschaft an Papst Clemens IV. mit, ihm gesalbtes Öl aus der Grabeskirche in Jerusalem und etwa einhundert christliche Gelehrte zum Verbreiten des Evangeliums unter seinen Untertanen zu schicken.
Munetaka, 6. Shōgun des Kamakura-Shōgunates in Japan, wird abgesetzt und durch seinen zweijährigen Sohn Koreyasu ersetzt. Dieser ist wie sein Vater ein Marionettenherrscher, die eigentliche Macht liegt bei den Hojo-Regenten.
Die ungarischen Orte Kisszőlős und Somlószőlős werden erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Wirtschaft
König Ludwig IX. von Frankreich lässt in seinem Herrschaftsbereich erstmals den grossus denarius Turonus (dicken Denar von Tours) prägen. Das Vorbild dieses Silbergroschens hat Ludwig auf seinem Kreuzzug 1250 in Akkon kennengelernt. Aufgrund der Handelsbeziehungen der Franzosen ruft der Turnose entlang des Rheins im deutschsprachigen und niederländischen Raum zahlreiche Nachahmungen hervor. Auch der Name Groschen leitet sich später von grossus denarius ab.
Der arabische Schachgroßmeister Borzago spielt simultan in Florenz. Ohne Sicht auf das Brett gewinnt er zwei Partien, die dritte endet remis.
Religion
Kirchenhierarchie
9. Mai: Nicholas of Ely wird zum Nachfolger des am 12. Februar verstorbenen Walter de Cantilupe als Bischof von Worcester gewählt. Bereits am 8. Juni stimmt der König der Wahl zu, obwohl Nicholas ein Anhänger der Adelsopposition ist, und am 18. Juni werden dem neuen Bischof die Temporalien der Diözese Worcester übergeben, womit er seine bisherigen geistlichen Ämter aufgibt. Am 19. September wird Ely von Erzbischof Bonifatius von Canterbury zum Bischof geweiht und am 26. September in der Kathedrale von Worcester inthronisiert. Zuvor wird er am 31. August vom König beauftragt, mit fünf weiteren Baronen und Geistlichen einen Friedensplan zu entwerfen, um den Zweiten Krieg der Barone endgültig zu beenden.