Konrads Sohn Konradin wird formal König von Jerusalem. Da er erst zwei Jahre alt ist, wird er der Vormundschaft seiner beiden Oheime, der Herzöge Ludwig II. und Heinrich XIII. von Bayern, unterstellt.
Februar: Auf Initiative des Bürgers Arnold Walpod und des Stadtkämmerers Arnold von Thurn schließt die Stadt Mainz mit Worms einen bilateralen Vertrag, dem noch im Frühjahr ein Bund mit den Städten Oppenheim (3. April) und Bingen am Rhein (29. Mai) folgt. Am 13. Juli wird der Bund mit Köln, Speyer, Straßburg, Basel und weiteren ungenannten Städten zum Rheinischen Städtebund erweitert. Motiv der Gründung ist die Unsicherheit im Heiligen Römischen Reich wegen des Interregnums. Der Bund wendet sich gegen Fehden und setzt Regelungen für Konfliktfälle fest. Er hat eine Bundesversammlung, die vierteljährlich tagen soll und eine eigene Rheinflotte zum Schutz der Schifffahrt. Nach der Gründungsversammlung in Mainz findet die zweite Bundesversammlung am 6. Oktober in Worms statt.
24./25. April: Der französische König Ludwig IX. sticht von Akkon aus ihn See in macht sich mit dem Heer des gescheiterten Sechsten Kreuzzuges auf den Weg zurück nach Frankreich. Schon in der folgenden Nacht läuft er jedoch vor Zypern auf eine Sandbank, was ihn zu einem längeren Aufenthalt nötigt.
17. Juli: Nach einer längeren Reise trifft Ludwig IX. in Paris ein. Er reist bald weiter nach Gent und beendet den wiederaufgeflammten flämischen Erbfolgekrieg, indem er jede weitere Kriegshandlung seines ehrgeizigen Bruders Karl von Anjou unterbindet.
8. Mai: König Alfons X. von Léon erteilt der seit 1218 bestehenden staatlichen Schule in Salamanca in der ausgefertigten Gründungsurkunde den Rang einer Universität.
Gesellschaft
1. November: Im Kloster Las Huelgas bei Burgos heiratet der 15-jährige englische Thronfolger Edward die 13-jährige Prinzessin Eleonore von Kastilien. Dabei überträgt ihr Halbbruder Alfons X. seinem neuen Schwager die alten kastilischen Ansprüche auf die den englischen Königen gehörende Gascogne, wohin das Ehepaar im Anschluss an die Hochzeit reist.
Religion
Papstwahl und Kirchenhierarchie
7. Dezember: Papst Innozenz IV. stirbt in Neapel. Die Papstwahl 1254 dauert nur zwei Tage: Die Kardinäle in Neapel bestimmen schon am 12. Dezember per compromissum Rainald Graf von Segni zu seinem Nachfolger. Dieser wird unter dem Namen Alexander IV. am 20. Dezember inthronisiert.
September: Albertus Magnus wird Provinzial der dominikanischen Ordensprovinz Teutonia. In dieser Eigenschaft ist er in Belgien und Deutschland (mit einem Abstecher nach Riga), Norditalien und nach Paris zu Fuß unterwegs (eine Karte der von ihm besuchten Orte unter Weblinks). In dieser Zeit schreibt er seinen Kommentar zu Aristoteles’ ‚De anima‘.
Karl II., König von Neapel, Graf von Provence, Fürst von Tarent, König von Albanien, Graf von Anjou und Maine, Fürst von Achaia und Gegenkönig von Jerusalem († 1309)