Das zweite Saisonrennen 1975 endete mit einer Überraschung durch den unerwarteten Gesamtsieg des neuen Alpine-Renault A441. Offiziell war die Distanz der Veranstaltung 1000 Kilometer, das Rennen wurde jedoch nach 150 Runden und 786 gefahrenen Kilometern beendet.
Das Team des ehemaligen deutschen Rennfahrers Willi Kauhsen hatte 1975 die Rennaktivitäten von Alfa Romeo übernommen. Kauhsen engagierte für sein Projekt erfahrene Sportwagenpiloten für beide gemeldeten Alfa Romeo T33/TT/12 CC. Henri Pescarolo war nach dem Ende der Sportwagenaktivitäten von Matra Sports vertragslos geworden und teilte sich das Cockpit des Wagens mit der Nummer 2 mit Derek Bell. Den zweiten Alfa fuhren Arturo Merzario und Jacky Ickx.
Ein Comeback in der Sportwagen-Weltmeisterschaft gab Alpine, nunmehr mit finanzieller Unterstützung von Renault. Der französische Automobilhersteller hatte 1973 die Aktienmehrheit bei Alpine übernommen. Der A441 wurde 1974 erfolgreich in der Sportwagen-Europameisterschaft eingesetzt. Alain Serpaggi gewann damit den Meistertitel. In Mugello kam der Wagen erstmals in der Weltmeisterschaft zum Einsatz. Als Partner von Jean-Pierre Jabouille bekam mit Gérard Larrousse ein weiterer ehemaliger Matra-Pilot einen neuen Arbeitsplatz. Einen zweiten A441 meldete die Schweizer Rennmannschaft Equipe Elf-Switzerland für Lella Lombardi und Marie-Claude Charmasson. Ein neues Team formierte sich um den Deutschen Hermann Dannesberger, der mit Finanzierung durch Martini & Rossi zwei Porsche 908/3-6 für Herbert Müller, Leo Kinnunen und Gijs van Lennep meldete.
Das Rennen endete mit dem ersten Meisterschaftssieg für einen Alpine seit dem Erfolg von Roger Delageneste im A210 beim 500-km-Rennen auf dem Nürburgring 1967. Im Ziel hatten Jabouille und Larrousse eine Runde Vorsprung auf den Alfa Romeo von Arturo Merzario und Jacky Ickx.
Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich Derek Bell
Alfa Romeo T33/TT/12
2
1 Ölleck im Training
2 Trainingswagen
Nur in der Meldeliste
Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
Pos.
Klasse
Nr.
Team
Fahrer
Chassis
34
S 3.0
12
Italien Nettuno
Italien Mauro Nesti Italien Eris Tondelli
Chevron B26
35
S 3.0
15
Frankreich Elf-Alpine Renault
Frankreich Gérard Larrousse Frankreich Jean-Pierre Jabouille
Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.