Das Dorf liegt in Hinterpommern, an der Leba, in der Nähe der früheren Grenze zu Westpreußen, etwa 30 Kilometer südöstlich der Stadt Leba an der Ostsee, 13 Kilometer nordöstlich von Lauenburg in Pommern, 20 Kilometer westlich von Wejherowo(Neustadt in Westpreußen) und vier Kilometer ostnordöstlich von Łęczyce (Lanz).
Geschichte
Zur Zeit des Deutschen Ordens wurde zeitweilig zwischen den Nachbarorten Swislin Nadol und Swislin Ragor (Nieder und Hoch Schweslin) unterschieden; in den Zinstabellen von 1437 wird nur noch Swislin Nadol aufgezählt.[1] Schweslin ist immer ein fiskalisches Dorf gewesen, das angrenzende Forstrevier unterstand der unmittelbaren Aufsicht des Hauptmanns von Lauenburg.[1]
Das Amtsdorf Schweslin des königlichen Amts Lauenburg hatte um 1780 einen Oberförster, der einen Bauernhof besaß, einen Freischulzen, zehn Bauern, einen Freibauern, einen Büdner, der als Schulmeister fungierte, und 17 Feuerstellen (Haushaltungen); ebenfalls zur Ortschaft gehörte die Meddersiner Mühle, eine Erbwassermühle, in der die Einwohner von Schweslin Zwangsmahlgäste waren.[2]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Schweslin eine Flächengröße von 7,1 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 57 bewohnte Wohnhäuser an neun verschiedenen Wohnstätten:[3]
Hermannsthal
Meddersiner Mühle
Radtkehof
Scharfenberg
Schweslin
Vorwerk Seehof
Waldhof
Wiesenthal
Ziegelei
Das Dorf Schweslin war kreisförmig angelegt worden, die Dorfstraße wurde „der Ring“ genannt.[1]
Um 1935 gab es in Schweslin unter anderem zwei Gasthöfe, eine Schmiede und eine Stellmacherei.[4]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte Anfang März 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde der Kreis Lauenburg von der Sowjetunion zusammen mit ganz Hinterpommern der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Anschließend begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten, von denen die einheimischen Dorfbewohner aus ihren Häusern und Gehöften gedrängt wurden. Der Ortsname Schweslin wurde zu Świetlino polonisiert. In der darauf folgenden Zeit wurden die Alteinwohner Schweslins von der polnischen Administration aus Schweslin vertrieben.
Arthur Will (1848–1912), deutscher Politiker, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und des Deutschen Reichstags, kaufte 1886 einen Bauernhof in Schweslin,[11] wurde hier Gemeindevorsteher und fungierte von Oktober 1903 an bis zu seinem Tod als Amtsvorsteher des Amtsbezirks Schweslin[12]
Literatur
Schweslin, Dorf und Forstgutsbezirk, Kreis Lauenburg Pomm., Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org)
Lanz, Dorf, Amtsbezirk Schweslin, Kreis Lauenburg Pomm., Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Lanz (mit dem östlichen Nachbardorf Schweslin und dem Schwesliner Forst) (meyersgaz.org)
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. II. Teil, 2. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1051, Ziffer (17) (Google Books), und S. 1053, Ziffer (7) (Google Books).
Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. H. Badengoths Buchdruckerei, Lauenburg 1912, S. 437–438 (ub.uni-greifswald.de).
↑ abcFranz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. H. Badengoths Buchdruckerei, Lauenburg 1912, S. 437–438 (ub.uni-greifswald.de).
↑Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. II. Teil, 2. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1049, Ziffer (2) (Google Books).
↑Klockhausʼ Kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1113 (Google Books).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 4: P–S, Halle 1823, S. 295, Ziffer 3667 (Google Books)
↑Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Berlin/Stettin 1827, S. 286, Ziffer 16 (Google Books).
↑Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 566 (Google Books).
↑ abPreußisches Statistischen Landesamt: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung (Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern). Berlin 1873, 166–167, Ziffer 56 (Google Books).