Der Ćišinski-Preis wurde am 28. Juli 1956 als staatlicher Preis der DDR gestiftet. Die Verleihung erfolgte alle zwei Jahre durch den Minister für Kultur. Mit dem Ćišinski-Preis sollten Personen gewürdigt werden, die sich für Kultur, Literatur und Sprache der Sorben und Wenden einsetzen. Daher erhielten nicht nur Sorben den Ćišinski-Preis, sondern auch Deutsche konnten ihn durch ihr Engagement für sorbische Angelegenheiten verliehen bekommen. Seit 1982 wurde der Preis im Geburtsort von Jakub Bart-Ćišinski in Panschwitz-Kuckau verliehen. Als staatliche Auszeichnung der DDR wurde er zuletzt im Jahr 1990 durch die Regierung de Maizière verliehen, danach ruhte die Preisvergabe.
Seit 1995 erfolgt die Vergabe des Ćišinski-Preises durch die Stiftung für das sorbische Volk. Der Preis wird in der Regel alle zwei Jahre verliehen. Es werden herausragende Leistungen auf dem Gebiet der sorbischen Kultur, Kunst und Wissenschaft gewürdigt[1] und vielversprechende Anfänge in diesen Bereichen gefördert. Er besteht aus einem Hauptpreis (dotiert mit 12.000 Euro) und einem Förderpreis (dotiert mit 4.000 Euro). Der Ćišinski-Preis und der Förderpreis zum Ćišinski-Preis werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Eine Bewerbung ist nicht möglich.[2] Über die Zuerkennung entscheidet ein Kuratorium.
Der Stiftungsrat der Stiftung für das sorbische Volk hat am 20. Mai 2021 für den Zeitraum von 2021 bis 2026 folgende Zusammensetzung des Kuratoriums bestätigt:
Susann Schenk – Vorsitzende des Stiftungsrates
Manfred Hermaš/Manfred Hermasch – Vertreter der Domowina (Oberlausitz)
Marion Stenselowa/Marion Stensel – Vertreterin der Domowina (Niederlausitz)