Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war der Weg ins Ötztal nur bis Längenfeld befahrbar. 1895 beschloss der Tiroler Landtag, eine Straße durch das Ötztal ins Passeier zu bauen.[2] Der Weg wurde ab 1898 mit finanzieller Unterstützung des Staates zu einer befahrbaren Straße ausgebaut.[3] 1903 war die Ötztalstraße bis Sölden fertiggestellt, 1911 wurde die Fortsetzungsstrecke bis Zwieselstein vollendet. 1926 fuhren die ersten Postbusse durch das Ötztal. 1936 wurde der Abschnitt von Zwieselstein nach Gurgl für den Verkehr freigegeben.[2] Von 1955 bis 1959 wurde die Nordrampe der Timmelsjochstraße errichtet.
Die Ötztal Straße bis Zwieselstein gehört seit dem 1. Jänner 1949 zum Netz der Bundesstraßen in Österreich.[4]
Seit dem 1. Jänner 1973 führt die Bundesstraße von Zwieselstein aus weiter bis Untergurgl, wo die mautpflichtige Timmelsjoch-Hochalpenstraße beginnt.[5] Am 1. April 2002 wurde die Ötztalstraße wie die anderen Bundesstraßen in die Landesverwaltung übernommen.
Am 15. Mai 2002 wurde der Name vom Tiroler Landtag in Ötztalstraße geändert.[6]
Verlauf
Die B 186 ist beim zur Gemeinde Haiming gehörenden Ort Ötztal-Bahnhof mit der Tiroler Straße B 171 und der Inntalautobahn A 12 verbunden. Sie führt über Oetz, Umhausen, Längenfeld und Sölden nach Untergurgl, wobei sie mehrmals die Ötztaler Ache überquert. Die Straße ist überwiegend offen trassiert. Zwischen Huben und Sölden durchquert sie zwei Tunnel und eine Galerie geführt. Zwischen Zwieselstein und Untergurgl folgen drei weitere Galerien. Am Timmelseck in Untergurgl gabelt sie sich in die Gurgler Straße (L 15) nach Obergurgl und die Timmelsjoch-Hochalpenstraße, die nach Hochgurgl und mautpflichtig weiter zum Timmelsjoch (Staatsgrenze zu Italien) führt und eine Privatstraße der Timmelsjoch Hochalpenstraßen AG ist.
Verkehr
Der durchschnittliche tägliche Verkehr beträgt an der Zählstelle Ötz 14.366 Kraftfahrzeuge, an der Zählstelle Umhausen 8969 und an der Zählstelle Sölden 8120 Kraftfahrzeuge (Stand 2019).[7]
↑Amt der Tiroler Landesregierung (Hrsg.): Statistisches Handbuch Bundesland Tirol 2019. Innsbruck 2019, S. 11 (PDF; 14,2 MB).
↑ abWolfgang Meixner, Gerhard Siegl: Historisches zum Thema Gletscher, Gletschervorfeld und Obergurgl. In: Eva-Maria Koch, Brigitta Erschbamer (Hg.): Glaziale und periglaziale Lebensräume im Raum Obergurgl. Alpine Forschungsstelle Obergurgl, Band 1, Innsbruck University Press, Innsbruck 2010, ISBN 978-3-902719-50-8, S. 13–29 (PDF; 827 kB).
↑Bundesstraßengesetz vom 18. Februar 1948, Verzeichnis B.
↑Kundmachung des Bundesministers für Bauten und Technik vom 3. September 1973 gemäß § 33 Abs. 4 des Bundesstraßengesetzes 1971 hinsichtlich des Landes Tirol, BGBl. Nr. 496/1973.
Die Ötztalstraße befand sich wie die anderen ehemaligen Bundesstraßen in der Bundesverwaltung. Seit dem 1. April 2002 steht sie unter Landesverwaltung und führt zwar das B in der Nummer weiterhin, nicht aber die Bezeichnung Bundesstraße.