Der Österreichische Ehrenpreis wächst als ausdauerndekrautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 15 bis 25, selten bis zu 50 Zentimetern erreicht. Die aufrechten oder zumindest bogig aufsteigenden Stängel sind stielrund und ringsum behaart. Die Pflanze ist drüsenlos und bildet keine Ausläufer.
Die Stängelblätter sind lanzettlich, sitzend oder kurz gestielt, fast ganzrandig bis fiederspaltig sowie wenig behaart. Dabei sind zumindest die meisten Stängelblätter oberhalb der Blütenstände linealisch und meist ganzrandig. Der Blattrand ist deutlich nach unten umgerollt. Die mittleren und unteren Laubblätter sind bei einer Breite von 3 bis 10 (bis zu 15) Millimetern breit linealisch-lanzettlich. Der Rand ist oft leicht umgerollt.
Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Der behaarte Kelch ist fünfteilig, der hintere (= obere) Zipfel ist dabei kleiner als die übrigen. Die dunkel azurblaue und dunkel gestreifte Krone besitzt einen Durchmesser von meist 10 bis 15 (8 bis 18) Millimeter. Der Schlund ist weiß. Der Griffel ist 4 bis 5 Millimeter lang. Die behaarte Kapselfrucht ist spitzwinklig ausgerandet und wenig abgeflacht.
Die Erstveröffentlichung von Veronica austriaca erfolgte durch Carl von Linné. Synonyme für Veronica austriacaL. sind: Veronica latifoliaL., Veronica maximaMill.[2]
Veronica austriaca subsp. dentata(F.W.Schmidt) Watzl (Syn.: Veronica dentataF.W.Schmidt, Veronica teucrium subsp. dentata(F.W.Schmidt) P.Fourn.): Sie kommt in Mittel- und in Südosteuropa sowie in der Türkei vor.[2]
Jacquins Ehrenpreis (Veronica austriaca subsp. jacquinii(Baumg.) Eb. Fisch.; wird von manchen Autoren auch als eigene Art angesehen: Veronica jacquiniiBaumg.): Sie kommt in Deutschland vor und hat die Chromosomenzahl 2n = 48.[2][1][4]
Veronica austriaca subsp. neiceffii(Degen) Peev: Sie kommt in Bulgarien vor.[2]
Veronica austriaca subsp. tenuifolia(Asso) O.Bolòs & Vigo: Sie kommt in Spanien vor.[2]
Veronica austriaca subsp. tenuissimaDegen & Dren.: Sie kommt in Bulgarien vor.[2]
Großer Ehrenpreis (Veronica austriaca subsp. teucrium(L.) D.A.Webb, Syn.: Veronica crinitaKit., Veronica teucriumL. subsp. teucrium, Veronica teucrium subsp. crinita(Kit.) Velen., Veronica teucrium subsp. pseudochamaedrys(Jacq.) Nyman; wird von manchen Autoren auch als eigene Art angesehen: Veronica teucriumL.): Sie kommt in Mitteleuropa, in Südeuropa und in der Türkei vor.[2]
Orsini-Ehrenpreis (Veronica austriaca subsp. vahlii(Gaudin) D.A.Webb; Syn.: Veronica teucrium subsp. vahliiGaudin, Veronica teucrium subsp. orsiniana(Ten.) Watzl, Veronica orsinianaTen.): Sie kommt in Spanien, in Frankreich, Italien, Griechenland, Belgien, Deutschland und im früheren Jugoslawien vor.[2][5]
Veronica austriaca subsp. virescens(Velen.) Peev: Sie kommt in Bulgarien vor.[2]
Vorkommen von Veronica austriaca subsp. austriaca
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
In Österreich kommt Veronica austriacaL. subsp. austriaca im pannonischen Gebiet zerstreut bis selten vor, ansonsten sehr selten. Der Österreichische Ehrenpreis kommt in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Südost-Kärnten vor, in Oberösterreich ist er ausgestorben. Er ist als gefährdet eingestuft, im Alpenraum stark gefährdet.
Der Österreichische Ehrenpreis kommt auf mäßig tiefgründigen Trockenrasen, in Eichenwaldsäumen und Schwarzföhrenwäldern vor. Er ist kalkhold und wächst von der collinen bis zur submontanen Höhenstufe. Er kommt in Mitteleuropa in Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea vor, aber auch in denen des Verbandes Geranion sanguinei.[1]
Literatur
Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
↑ abcErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.843.