Zschetzsch

Zschetzsch
Gemeinde Colditz
Koordinaten: 51° 9′ N, 12° 47′ OKoordinaten: 51° 8′ 45″ N, 12° 46′ 45″ O
Höhe: 168 m ü. NN
Fläche: 84 ha
Einwohner: 56 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Schönbach
Postleitzahl: 04680
Vorwahl: 034381
Zschetzsch (Sachsen)
Zschetzsch (Sachsen)
Lage von Zschetzsch in Sachsen

Zschetzsch ist ein Ortsteil der Stadt Colditz im Landkreis Leipzig in Sachsen. Er wurde am 1. Juli 1950 nach Schönbach eingemeindet, mit dem er am 1. März 1991 zur Gemeinde Sermuth-Schönbach kam, die im Rahmen einer Gebietsreform am 1. Januar 1994 der Gemeinde Großbothen zugeordnet wurde. Mit der Auflösung der Gemeinde Großbothen kam Zschetzsch am 1. Januar 2011 als einer der vier südlichen Ortsteile zur Stadt Colditz.

Geographie

Geographische Lage und Verkehr

Bahnwärterhaus der Muldentalbahn in Zschetzsch

Zschetzsch liegt circa 3 km nordwestlich der Stadt Colditz und ist über die B 107 und die Sermuther Straße zu erreichen. Der Ort liegt zwischen dem Colditzer Forst im Südwesten und der Zwickauer Mulde im Osten. Diese vereinigt sich wenige Kilometer flussabwärts mit der Freiberger Mulde zur Vereinigten Mulde. Zwischen der Ortslage Zschetzsch und der Zwickauer Mulde verläuft die Trasse der stillgelegten Bahnstrecke Glauchau–Wurzen (Muldentalbahn). Nördlich des Orts befindet sich der „Kiessandtagebau Sermuth II“.

Nachbarorte

Schönbach Sermuth (Fluren Großsermuth und Kleinsermuth)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Colditzer Forst (zu Colditz) Colditz

Geschichte

Glockenturm in Zschetzsch
Hydraulischer Widder in Zschetzsch

Zschetzsch entstand bereits im 7. Jahrhundert als Rundling slawischen Ursprungs. Als Siedlung wird Zschetzsch erstmals 1363 in Urkunden als Czegecz erwähnt.[2] Zschetzsch gehörte bezüglich der Grundherrschaft bis 1856 als Amtsdorf zum kurfürstlich-sächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Colditz.[3] Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Zschetzsch im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Colditz und 1875 an die neu gegründete Amtshauptmannschaft Grimma.[4] Am 9. Dezember 1875 erfolgte die Eröffnung des Abschnitts RochlitzGroßbothen der Bahnstrecke Glauchau–Wurzen (Muldentalbahn) durch Zschetzsch, welches allerdings keine eigene Bahnstation erhielt. Die Einstellung des Abschnitts Colditz–Großbothen erfolgte am 27. Mai 2000.

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Zschetzsch nach Schönbach eingegliedert.[5] Kirchlich gehört der Ort seit jeher zu Schönbach. Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Zschetzsch als Ortsteil der Gemeinde Schönbach dem Kreis Grimma im Bezirk Leipzig angegliedert, der im Jahr 1990 als sächsischer Landkreis Grimma fortgeführt wurde und 1994 im Muldentalkreis bzw. 2008 im Landkreis Leipzig aufging.

Am 1. März 1991 schlossen sich die Gemeinden Sermuth und Schönbach zur Gemeinde Sermuth-Schönbach zusammen,[6][7] welche sich am 1. Januar 1994 im Rahmen einer Gebietsreform mit den Gemeinden Großbothen, Kössern und Leisenau zur Großgemeinde Großbothen zusammenschloss.[8] Bei der Auflösung der Gemeinde Großbothen kam Zschetzsch am 1. Januar 2011 mit den drei weiteren südlichen Ortsteilen – Sermuth, Leisenau und Schönbach zur Stadt Colditz.[9]

Commons: Zschetzsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Zschetzsch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Landkreis Leipzig – Nahverkehrsplan. (PDF; 3,2 MB) Landkreis Leipzig, S. 10, abgerufen am 17. November 2023.
  2. Stadt Colditz - Zschetzsch. Abgerufen am 20. November 2023.
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 58 f.
  4. Die Amtshauptmannschaft Grimma im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. Schönbach auf gov.genealogy.net
  6. Schönbach auf gov.genealogy.net
  7. Sermuth-Schönbach auf gov.genealogy.net
  8. Leisenau auf gov.genealogy.net
  9. Vereinbarung (Entwurf), Stand: 13.09.2010 (Memento vom 20. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 83 kB), abgerufen am 8. Februar 2021.