Das Zervreilahornanhörenⓘ/? ist ein Berg südwestlich von Vals, am Ende des Valsertals im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 2898 m. Weil er vom Zervreilasee aus gesehen eine auffallende Pyramidenform aufweist, wird er manchmal als Bündner Matterhorn bezeichnet. Von der anderen Seite sieht man jedoch, dass er in Wahrheit ein langgezogener, von Nordost nach Südwest streichender, sehr zerrissener und gezackter Grat mit zwei Hauptspitzen ist (siehe Bild in der Infobox). Das Zervreilahorn ist auf der Etikette des Valserwassers abgebildet (siehe Bild in der Infobox).
Das Zervreilahorn kann in einer anspruchsvollen Alpinwanderung über den Südwestgrat (T5) oder eine Rampe in der Südostwand erreicht werden. Auf den Nordostgipfel, mit 2862 m wenig niedriger als der Hauptgipfel, führt über den Nordostgrat eine Kletterroute, die Schwierigkeiten des V. Grads (UIAA) aufweist.
Das Zervreilahorn gehört zur Güferhorn-Fanellhorn-Gruppe, einer Berggruppe der Adula-Gruppe in den Adula-Alpen. Der Berg befindet sich vollständig auf Gemeindegebiet von Vals. Westlich des Zervreilahorns entspringt im Länta, dem obersten Teil des Valsertals, der Valser Rhein. Im Osten liegt das Canaltal, in dem der Canalbach fliesst. Beide Täler umgeben das Zervreilahorn fast kreisförmig. Die Bäche münden auf einer Höhe von 1862 m im Nordosten des Berges in den Zervreilasee.
Unmittelbar südlich vom Zervreilahorn liegt das 3043 m hohe Furggeltihorn. Vom Zervreilasee aus führt ein Bergwanderweg zwischen Zervreilahorn und Furggeltihorn über das Furggelti zur Läntahütte.
Talort ist Vals, häufige Ausgangspunkte der Zervreilasee und die Läntahütte.
Namensherkunft
Urkundlich erwähnt ist 1301 alpis de Seurera und 1504 Safraylen. Gleichen Stammes ist der Name Soreda für die an der Zervreila angrenzende, der ehemaligen Gemeinde Ponto Valentino (Kanton Tessin) gehörende Lampertschalp. Wohl sicher aus lateinischalpis superaria‚die oberste Alp‘, die über dem Berg liegende Alp.[1]
Bernard Condrau: Clubführer, Bündner Alpen, Band II (Bündner Oberland und Rheinwaldgebiet). 4. Auflage. Verlag des SAC, 1981, ISBN 3-85902-025-0, S. 222–224.
Fabian Lippuner, David Coulin: Alpinwandern/Gipfelziele, Graubünden Nord. Verlag des SAC, 2013, ISBN 978-3-85902-341-3, S. 243–244.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1233 Greina, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2001.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1234 Vals, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2005.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1253 Olivone, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2009.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1254 Hinterrhein, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2010.
↑Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur / Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S.151.