Zero Covid (Kampagne)Zero Covid – Für einen solidarischen europäischen Shutdown (von engl. zero ,null‘) war eine Kampagne mit dem Ziel, die COVID-19-Pandemie in Deutschland, Österreich und der Schweiz und anderen europäischen Ländern durch das Absenken der 7-Tages-Inzidenz auf null zu beenden. Initiatorin war die Berliner Rechtsanwältin Christina Clemm.[1] KampagneBei einem europaweiten Shutdown sollten Fabriken, Büros, Betriebe, Baustellen und Schulen so lange geschlossen werden, bis es keine Infektionen mehr gibt.[2] Eine Online-Petition an die deutsche, österreichische und Schweizer Bundesregierung sowie an europäische Institutionen wurde mehr als 110.000-mal unterschrieben.[3] Der zu den Erstunterzeichnern und Initiatoren zählende Wirtschaftsgeograph Christian Zeller verwies darauf, „dass sich eine gesellschaftliche Linke seit jeher auch Forderungen stellt, die nicht in absehbarer Zeit umzusetzen sind.“[4] Zu den mehr als 400 Erstunterzeichnern der Kampagne zählten Natascha Strobl, Stefanie Sargnagel, Georg Restle, Luisa Neubauer, Margarete Stokowski, Anne Imhof, Simone Barrientos, Winfried Wolf, Tina Leisch und Raúl Aguayo-Krauthausen.[5] Zu unterscheiden ist die Zero-Covid-Kampagne von der No-Covid-Strategie, die Corona mit weniger einschneidenden Mitteln eliminieren wollte.[6][7] KritikEinige Wissenschaftler und Mediziner hielten die Ziele der Kampagne für unrealistisch und aussichtslos.[8] Der Journalist Nikolaus Piper nannte die Kampagne einen „Aufruf aus dem linken bis extrem linken Spektrum“. Laut ihm gibt es nach einer „solidarische[n] Arbeitspause“ von unbestimmter Dauer keine Gewinne mehr zu verteilen, die zur Finanzierung des Lockdowns gedacht seien. Eine dramatische Senkung der Produktion bei gleichzeitig steigenden Sozialausgaben sei bereits in Venezuela gescheitert.[9] Jan Fleischhauer kritisierte die Initiatoren der Kampagne in einer Focus-Kolumne. Sie entstammten einem akademischen Milieu, dessen Arbeitsleben durch die Maßnahmen kaum betroffen sei. Der Kampagne warf er autoritäre Züge vor.[10] Die Initiative „Zero Covid“ wurde auch in anderen Medien als „halbtotalitäre Fantasie“[11] oder „autoritäre Dystopie“[12] kritisiert, die nur mit polizeistaatlichen Maßnahmen durchsetzbar sei und den Staat in seiner autoritären Tendenz verstärke.[13] Stefan Schulz bezeichnete die Kampagne 2023 als „absoluten Wahnsinn“ und mochte in ihr das Phänomen einer mangelnden Kompromissbereitschaft in Teilen der zeitgenössischen Zivilgesellschaft erkennen.[14] Weblinks
Einzelnachweise
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