Durch das Dorf fließt der Zailacher Bach und am Weihergraben, der dort als rechter Zufluss in den Zailacher Bach mündet. Der Bach wird 1458 als Zeilbach erstmals namentlich erwähnt.[5] 0,75 km südlich erhebt sich der Aubühl (431 m ü. NHN), 1 km östlich der Geißbuck (435 m ü. NHN). 0,5 km nördlich liegt die Flur Fichtenleiten, im Osten die Teilranken und die Hub.
Der Ort wurde 1300 als „Zilawe“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort leitet sich von „zîl“ ab (mhd. für Dorn, Busch, Gesträuch), das Grundwort von „ouwe, owe“ (mhd. für von Wasser umflossenes Land). Ob sich der Ortsname vom Namen des Baches oder der Name des Baches sich vom Ortsnamen ableitet, ist unklar.[5] Eine weitere Erwähnung datiert aus dem Jahr 1424 in einer Tauschurkunde, in der vermerkt ist, dass ein gewisser Konrad Posse zu Flachslanden seinen burggräflichen Lehnshof in Zailach gegen Güter des Stifts St. Gumbert eingetauscht hat. Erst 1504 wird die heutige Form „Zeilach“ belegt.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Zailach ähnlich wie viele andere Ortschaften schwer verwüstet und erblühte erst wieder ab 1642 durch den Zuzug von protestantischen Exulanten aus Österreich.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Zailach 20 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Ansbach als Grundherrn (Hofkastenamt: 2 Höfe, 1 Dreiviertelhof, 4 Halbhöfe, 2 Güter, 5 Köblergüter, 2 Schmieden, 1 Wirtschaft; Stiftsamt Ansbach: 1 Hof, 1 Gut; Vogtamt Jochsberg: 1 Pfarrgut). Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[9] Es gab zu dieser Zeit 22 Untertansfamilien.[10][11] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[12] Während der Napoleonischen Feldzüge geriet die Gemeinde in große Schulden, die durch die Truppendurchzüge und Einquartierungen entstanden.[7]
Noch vor dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Gemeinde Zailach einen beachtlichen Aufschwung, so dass beispielsweise bereits 1927 in Hürbel eine Wasserleitung gebaut werden konnte.[7] Am 1. Januar 1972 wurde Zailach im Zuge der Gebietsreform nach Lehrberg eingegliedert.[16]
Baudenkmäler
Haus Nr. 6: Eingeschossiges, massives Wohnstallhaus, 18. Jahrhundert; Fachwerkscheune mit Krüppelwalm, 18. Jahrhundert
Haus Nr. 15: Eingeschossiges Wohnstallhaus, Zwerchhaus mit Fachwerkobergeschoss, frühes 19. Jahrhundert
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.214.
Weblinks
Commons: Zailach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Zailach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
Zailach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
↑ abwww.lehrberg.de (4 Dez. 2012 15:28:30 UTC) auf archive.is Die Einwohnerzahl sämtlicher Ortsteile entspricht annähernd dem Einwohnerstand der Gesamtgemeinde für den 31. 12. 2008. Die Differenz von 8 Einwohnern erklärt sich durch die Nichtauflistung der selbstständigen Ortsteile Dauers-, Fritz-, See- und Walkmühle.
↑E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 209. Dort folgendermaßen transkribiert: „tsailə“ bzw. „tsaila“.
↑ abcK. Rosenhauer (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach, S. 214.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, 4504. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 695.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 934f.
↑Johann Bernhard Fischer: Zeilach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.29 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 516.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1017f.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 949.