Wolf-Dieter Kohler wurde am 13. März 1928 in einer Künstlerfamilie geboren. Seine Mutter Elise Kohler geb. Schleppe war Ausdruckstänzerin und lehrte diese Tanzform im Stil von Mary Wigman. Wolf-Dieter Kohler besuchte das altsprachliche Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. Mit siebzehn Jahren wurde er mit seinen Mitschülern zum Dienst an einem FLAK-Geschütz zur Abwehr von Luftangriffen auf Stuttgart zwangsverpflichtet. Wolf-Dieter Kohler schuf in mehr als 200 Kirchen, hauptsächlich in Baden-Württemberg, Gemälde, Mosaiken, Reliefs und Kirchenfenster. Daneben hat Kohler auch Wandbehänge und Altarkreuze gestaltet. Den Beruf des bildenden Künstlers lernte er zunächst bei seinem Vater Walter Kohler kennen. Dieser stammte aus einer Theologenfamilie über viele Generationen, wurde aber Kunstmaler und Mitbegründer der „Stuttgarter Sezession“. Wolf-Dieter Kohler studierte ab 1946 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und wurde Meisterschüler von Rudolf Yelin. 1951 ließ sich Kohler als freischaffender Künstler in Stuttgart nieder. Ein Schwerpunkt seiner Kunst lag in der Umsetzung biblischer Motive in architekturgebundenen Werken. Bischof i. R. D. Helmut Claß sagt von ihm: „Im Mittelpunkt steht ohne Zweifel sein figürliches, personales Werk. Der Mensch – nicht als Zerrbild seiner selbst, sondern als geschöpfliches Gegenüber Gottes, soll deutlich erkennbar sein.“ Dazu kommt ein intensives Frühwerk mit Landschaftsaquarellen und Porträts in Öl. Die Ölmalerei praktizierte er in allen Schaffensphasen. Professor Rüdiger Görner (London) schreibt: „Kohlers Landschaften beheimaten den Betrachter in der Farbe“. Eine schwere Krankheit setzte seinem künstlerischen Wirken 1985 ein Ende.
Nach zwei Generationen Künstler setzte der 1958 geborene Sohn Christian Kohler wieder die Pfarrertradition fort.[1]
Werke (Auswahl)
Werke des Künstlers finden sich in mehr als zweihundert Kirchen, Schulen und Kliniken.
Erhard John: Die Glasmalereien im Ulmer Münster. Vaas, Ulm 1999, ISBN 3-88360-067-9.
Holger Platz: Das Glasgemälde von Wolf-Dieter Kohler im Chorturm der Nikolauskirche Deckenpfronn kirchen- und kunstgeschichtlich interpretiert und gemeindepädagogisch erschlossen. Deckenpfronn 2003.