Wladimir Walentinowitsch MenschowWladimir Walentinowitsch Menschow (russisch Влади́мир Валенти́нович Меньшо́в; * 17. September 1939 in Baku, Aserbaidschanische SSR, UdSSR; † 5. Juli 2021 in Moskau, Russland) war ein sowjetischer und russischer Schauspieler, Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor. Er erhielt die Auszeichnungen Verdienter Künstler der RSFSR und Volkskünstler Russlands. Außerhalb Russlands wurde er erstmals 1979 durch seinen Oscar-prämierten Film Moskau glaubt den Tränen nicht bekannt. BiografieWladimir Menschows russische Familie stammte aus Astrachan. Sein Vater Walentin (1912–1974) war beim Geheimdienst NKWD tätig. 1947 musste er aus dienstlichen Gründen nach Archangelsk im nördlichen Russland ziehen. Dort ging auch Wladimir zur Schule, bis die Familie 1950 nach Astrachan zog. Dort schloss er die Schule mit Auszeichnung ab und ging anschließend nach Moskau, wo er am renommierten Gerassimow-Institut für Kinematographie – auch WGIK genannt – ein Studium aufnehmen wollte. Jedoch war er zunächst auf die Aufnahmeprüfungen unzureichend vorbereitet. Daraufhin ging er nach Astrachan zurück, arbeitete vier Jahre lang in einer Fabrik und bereitete sich auf einen neuen Anlauf vor. 1961 gelang es ihm schließlich, ein Schauspielstudium an der Schule des Tschechow-Künstlertheaters aufzunehmen. Im Laufe der Jahre vernachlässigte Menschow jedoch zunehmend die Schauspielerei zugunsten der Regie, für die er sich immer mehr begeistern ließ. So kam es, dass er nach dem Abschluss der Schauspielschule 1965 doch noch ein Studium am WGIK als angehender Regisseur aufnahm; das vorherige Kennenlernen des bekannten Regisseurs Michail Romm hatte dies ermöglicht. 1970 schloss er dieses Studium ab und war seitdem an bekannten Filmstudios wie Mosfilm oder Lenfilm tätig. Er war als Regisseur und Drehbuchautor bei mehreren Dokumentar- und Spielfilmen beteiligt und begann in den 1970er-Jahren auch selbst zu spielen. Obwohl seine Schauspielkarriere weit mehr Filme umfasste als seine Regisseur- und Drehbuchautorkarriere, betrachtete Menschow selbst die Schauspielerei lediglich als sein Hobby, im Gegensatz zur Regie, die er für sich als Hauptberuf sah. Der internationale Durchbruch als Regisseur gelang Menschow mit dem Film Moskau glaubt den Tränen nicht, der von 1978 bis 1979 gedreht wurde. Obwohl dieser Film in der Sowjetunion nicht immer auf positive Kritik stieß, wurde er zu einem sensationellen Kinoerfolg in über 100 Ländern und gewann den Oscar als bester fremdsprachiger Film des Jahres 1980. Ein weiterer Erfolg gelang Menschow 1984 mit Der Kurschatten (Ljubow i golubi), der bei einem Filmfest im spanischen Torremolinos den Hauptpreis erhielt. Das wohl erfolgreichste Werk Menschows als Schauspieler ist seine Mitwirkung in der Verfilmung der Werke der Wächter-Romane. Der Film Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor (2004), in dem Menschow eine der Hauptrollen spielt, wurde zu einer der international erfolgreichsten russischen Filmproduktionen der jüngsten Zeit. Menschow lebte in Moskau und stand beim Filmstudio Mosfilm unter Vertrag. Er war mit der Schauspielerin Wera Alentowa verheiratet, die unter anderem im Film Moskau glaubt den Tränen nicht gespielt hatte. Die beiden hatten eine Tochter namens Julia (* 1969), die ebenfalls Schauspielerin ist und in den 1990er Jahren unter anderem im Tschechow-Künstlertheater gespielt hatte. Seit 2003 war Menschow Mitglied der Partei Einiges Russland. Menschow starb am 5. Juli 2021 an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung im Krankenhaus in Moskau. Auszeichnungen
FilmografieAls Regisseur
Als Schauspieler
Als Drehbuchautor
Als Produzent
WeblinksCommons: Wladimir Menschow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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