Willy HochkeppelWilly Hochkeppel (* 2. November 1927 in Düsseldorf; † 15. August 2022[1]) war ein deutscher Philosoph und Publizist. Er war von 1981 bis 1992 fest angestellter Kulturredakteur beim Bayerischen Rundfunk, Mitarbeiter verschiedener großer Zeitungen und Zeitschriften sowie Herausgeber einiger Sammelbände zu Themen der Philosophie und Soziologie. In seinen Sendungen und Publikationen ging er seinen künstlerischen, literarischen und musikalischen Neigungen nach. Leben und WerkWilly Hochkeppel ist in Düsseldorf aufgewachsen, wo sein Vater Gymnasiallehrer war. Schon früh befasste sich Hochkeppel mit Literatur, Musik und Philosophie. Bereits 1948 im Alter von 21 Jahren war er Mitherausgeber der Musikzeitschrift „Jazz“, in der auch über moderne Lyrik und Literatur und Kunst im Allgemeinen geschrieben wurde. Danach studierte er in München Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Geschichte, Theaterwissenschaft, Philosophie und Psychologie. 1957 promovierte er in Theaterwissenschaft mit einer Arbeit über die veränderte Zeitwahrnehmung im modernen Theater.[2] Für Kulturredaktionen in den Radiosendern der ARD, vorrangig für den Südwestfunk und den Bayerischen Rundfunk arbeitete er zunächst als freier Mitarbeiter. Im Hörfunk des Bayerischen Rundfunks prägte er ab 1960 die Sendung „Aus dem literarischen Leben“ und war danach schwerpunktmäßig für das bis heute bestehende Nachtstudio tätig.[3] Ab 1981 war er Kulturredakteur beim BR-Hörfunk, wo er bis zu seiner Pensionierung 1992 insgesamt 2000 Sendungen verantwortete. Im Bayerischen Rundfunk initiierte Hochkeppel 1982 die Sendereihe „Sonntag um sechs - Ein Kulturjournal“, in der sich die Kulturkritik nicht nur auf Kunstprodukte beschränkte, sondern alles thematisierte, was menschliche Kultur ausmacht. Seit 1985 firmiert die Sendung unter dem Titel „Kulturjournal“. Hochkeppel erstellte beim Kulturjournal insgesamt 100 Sendungen. Daneben schrieb er in Zeitungen und Zeitschriften Artikel, insbesondere über philosophische Themen, zum Beispiel auch in der ZEIT.[4] Ausführlich dokumentiert ist der Werdegang von Hochkeppel vom Bub, der die Reichskristallnacht und den Synagogenbrand in Düsseldorf erlebte, zum Anti-Nazi, der 1948 mit 21 Jahren sein Abitur machte, zum Schriftsteller, Philosophen und Kulturradioredakteur in der Gesprächssendung Alphaforum vom 27. Juni 2001, in der Hochkeppel im Gespräch mit Ernst Emrich Auskunft über sich, sein Leben, sein Denken und seine beruflichen Stationen gibt. Der Text der Sendung ist im BR-Online-Angebot abrufbar.[5] Eine Würdigung des Schaffens Hochkeppels lieferte im Rahmen einer Rezension in der Süddeutschen Zeitung der Philosoph Julian Nida-Rümelin. Er bescheinigte dem „knorrigen Einzelgänger zwischen Philosophie und Journalistik“, dass ihm aufgrund seiner Kompetenz zweifellos eine akademische Karriere offengestanden habe. Er habe sich dagegen entschieden, und davon habe „die an Philosophie interessierte Öffentlichkeit über Jahrzehnte immens profitiert.“ Hochkeppel, „geschult an analytischer Philosophie und kritischem Rationalismus“, habe sich von vielen analytischen Philosophen, insbesondere in den USA, darin unterschieden, „dass er die Klassiker der europäischen Philosophie kennt und schätzt.“ Sein Werk und wohl auch die Person, sei „von einem Pathos der Nüchternheit und Klarheit geprägt, das ohne ein leidenschaftliches philosophisches Interesse nicht durchzuhalten gewesen wäre.“[6] Thomas Meyer schreibt in der Süddeutschen Zeitung in seinem Nachruf auf Willy Hochkeppel:
Schriften
Weblinks
Einzelnachweise
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