McKinley hatte als Kind zunächst Schlagzeug-, dann ab dem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht. Während seiner Highschoolzeit arbeitete er als Hauspianist in einem Restaurant in Pittsburgh und nahm Improvisationsunterricht bei der Jazzpianistin Carolyn Shankovich. Im Carnegie Institute of Technology studierte er zunächst Klavier bei Leonard Eisner, später Komposition bei Nikolai Lopatnikoff. 1962 erhielt er den BMI Student Composer Awards. Ab 1963 besuchte er die Sommerkurse in Tanglewood, wo er angeleitet durch Aaron Copland, Lukas Foss und Gunther Schuller die serielle Musik kennenlernte, die später für ihn als Kompositionsprinzip leitend wurde. Von 1966 bis 1969 studierte er an der Yale University bei Mel Powell. Hier lernte er den Saxophonisten Les Thimmig und den Klarinettisten Richard Stoltzman kennen, die später wichtige Interpreten seiner Werke wurden. Er unterrichtete während dieser Zeit ein Semester lang Operngeschichte an der SUNY Albany.
Von 1969 bis 1973 unterrichtete McKinley an der University of Chicago. In dieser Zeit erhielt er vom Chicago Symphony Orchestra den Kompositionsauftrag für sein Triple Concerto und spielte als Pianist Ralph ShapeysRituals ein. 1973 wechselte er an das New England Conservatory of Music, wo er zwanzig Jahre lang als Professor für Komposition und Jazzmusik wirkte. Ab 1975 erhielt er acht Preise des NEA, 1976 wurde er für den Pulitzer-Preis nominiert. Im Folgejahr wurde er für seine Sinfonie Nr. 1 mit dem Minnesota Orchestra 75th Anniversary Prize ausgezeichnet, 1977 erhielt er einen Preis der Massachusetts Arts and Humanities Foundation. Ab 1978 begann seine Zusammenarbeit mit dem Ensemble für Neue Musik Boston Musica Viva unter Leitung von Richard Pittman.
Mc Kinley starb am 3. Februar 2015 im Schlaf in seinem Zuhause in Reading, Massachusetts im Alter von 76 Jahren.[1]
Werke (Auswahl)
Konzerte
Concerto Fantasy for Viola and Orchestra (1978)
Against the Distant Bells (1981)
Concerto No. 1 for Viola and Orchestra (1984)
American Blues (1986)
Tenor Rhapsody for Solo Tenor Sax and Orchestra (1988)
Ancient Memories, Chamber Concerto for Viola and Chamber Ensemble (1989)
Concerto for Clarinet and Jazz Orchestra (1990)
Concert Variations for Violin, Viola and Orchestra (1993)
Kammermusik
Trio for 2 Violins and Viola (1971)
Little Sonata for Viola, Clarinet and Piano (1973)
Portraits for Viola Solo (1973)
Waves, Study for Viola Solo (1973)
Goodbye for Clarinet and Piano (1981)
Trio Appassionato for Clarinet, Viola and Piano (1982)
Samba for Viola and Piano (1984)
Sonata No. 1 for Viola and Piano (1984)
Sonata for Clarinet and Piano
Diskographische Hinweise
William Thomas McKinley R.A.P. / Marimba Concerto / 13 Dances for Orchestra (Boston Modern Orchestra Project unter Leitung von Gil Rose mit den Solisten Richard Stoltzman und Nancy Zeltsman)
als klassischer Pianist
Ralph Shapey Rituals, for Symphony Orchestra; String Quartet No. 6 (mit der London Sinfonietta unter Leitung Shapeys; 1972)