Willi Stöppler ist nicht zu verwechseln mit dem nationalsozialistischen Filmschaffenden und Liedtexter Wilhelm Stöppler.[3]
Leben
Willi Stöppler wurde in Bielefeld als Sohn von Wilhelm und Anna Stöppler geboren. Er studierte Philologie und Philosophie. Der Student traf 1926 die Familie des lettischen Dichters und Malers Jānis Jaunsudrabiņš bei ihrem Urlaub auf Capri.[4] Das veränderte seinen Lebenslauf entscheidend: 1927 heiratete er Lilija (Lilli) Jaunsudrabiņa (1902–1969), Schauspielerin und Tochter von Jānis Jaunsudrabiņš.[5][6] Er kam nach Riga zum Verlag Valters un Rapa, lernte Lettisch und wurde Leiter der Auslandsabteilung.[7]
Nach der durch den Hitler-Stalin-Pakt erzwungenen Umsiedlung 1939 geriet er in den Warthegau nach Litzmannstadt (Łódź). Bald wurde er zum deutschen Militär eingezogen. Er geriet in Frankreich in Kriegsgefangenschaft und kehrte erst nach dem Krieg nach Deutschland zurück.[8] Danach arbeitete er in Bielefeld im Verlagswesen. Später gründete er einen eigenen Verlag.
1946 wurde Stöppler verdächtigt, der Texter des Nazi-Liedes Bomben auf Engelland zu sein; dieses stammt jedoch von einem Filmproduzenten und Drehbuchautor mit ähnlichem Namen.
1948 war Willi Stöppler Delegierter des Landesausschusses Nordrhein-Westfalen im Zonenpresserat.[9]
1956 firmierte er als „Willi Stöppler, Buch- und Kunsthandlung, Bielefeld, Renteistraße 28“.[10]
1984 konnte er wegen Krankheit keine vollständige Übersetzung des Weißen Buches vorlegen.[11][12]
In der Ansprache zu seinem 80. Geburtstag musste sich Jānis Jaunsudrabiņš 1957 rechtfertigen, dass er die Erlaubnis zum Druck seiner Werke Aija und Baltā grāmata in der Sowjetunion gegeben hatte. Einige Exil-Letten und auch der CIA argwöhnten, dass er und sein Schwiegersohn Willi Stöppler als Agenten der Sowjetunion aktiv seien.[13] Die Tantiemen aus den für das sowjetisch besetzte Lettland recht hohen Auflagen waren auf sowjetischen Konten gesperrt. Jaunsudrabiņš und Stöppler mussten nach Ostberlin zu Verhandlungen reisen.
Weitere Erzählungen von Jaunsudrabiņš, die jedoch nicht gedruckt, sondern nur im Rundfunk gesendet wurden[19]
Mārtiņš Zīverts: Schwan von Avon. Szenen aus Shakespeares Leben. Uraufführung am lettischen Unabhängigkeitstag, dem 18. November 1937, im Deutschen Schauspiel in Riga[20]
↑Wolfhard Raub im Vorwort zum Buch von Jānis Jaunsudrabiņš: Ich erzähle meiner Frau von der Flucht aus Lettland und dem Exil in Westfalen (Es stāstu savai sievai). Verlag Waxmann, Münster 2006.
↑Māra Niedra: Teātris un kino biogrāfijās. Verlag Preses nams, Riga 1999, ISBN 9984-00-331-0.
↑Literāts V. Šteplers (dessen Beurteilung der lettischen Kultur im Rahmen der Befragung Latvietis pie spoguļa). In: Daugava Nr. 4/1936, S. 327–330 (Digitalisat auf periodika.lv).
↑Jānis Jaunsudrabiņš: Ich erzähle meiner Frau von der Flucht aus Lettland und dem Exil in Westfalen, S. 201.
↑Liene Lauska: Pēteris Ērmanis und Jānis Jaunsudrabiņš: Die soziale und kulturelle Integration lettischer Schriftsteller in Lettland und im deutschen Exil. Verlag Peter Lang, Frankfurt 2011, ISBN 978-3-631-61087-9.
↑LPB Vācijā jauns priekšnieks. In: Laiks, 12. September 1984, S. 1 (Digitalisat auf periodika.lv).
↑Ēriks Raisters: Nezūdams mantojums (Übersetzungen ins Lettische durch Jaunsudrabiņš und Übersetzungen ins Deutsche durch seinen Schwiegersohn). In: Laiks, 1. September 1962, S. 6 (Digitalisat auf periodika.lv).
↑Ojārs Jānis Rozītis schreibt in einer Anmerkung seiner Übersetzung des Buches Es stāstu savai sievai („Ich erzähle meiner Frau“, Waxmann 2006) von Jānis Jaunsudrabiņš: „Es war eine deutsche Übersetzung geplant, die jedoch nicht zustande kam.“