Joseph Wilhelm Sutor[1][2](* 1774 in Edelstetten, Schwaben; † 7. September 1828 in Linden bei Hannover)[1][3] war ein deutscher Opernsänger (Tenor), Dirigent, Komponist,[1] Kapellmeister, Chorleiter und Konzertmeister.[4] Er komponierte etwa die Bühnenmusik zu Shakespeares Macbeth, hinterließ Opern, Oratorien und Kantaten.[1]
Leben
Wilhelm Sutor wuchs als Sohn eines an der Münchener Liebfrauenkirche tätigen Chorsängers auf. Er studierte Gesang bei dem seinerzeit ebenfalls in München tätigen Johann Evangelist Valesi, bei dem Carl Maria von Weber einer seiner Kommilitonen war.[5] Daneben studierte Sutor auch Musiktheorie und Komposition.[1]
Seine erste Anstellung erhielt Sutor bei Joseph von Stubenberg, dem letzten Fürstbischof des Bistums Eichstätt. 1806 wechselte Sutor zum Hoftheater in Stuttgart, wo er als Sänger, Dirigent und Komponist wirkte.[1] Als Stuttgarter „Capellmeister“ bewarb sich Wilhelm Sutor am 7. September 1816 für eine Anstellung am Morettischen Opernhaus in Dresden. Da Sutor jedoch „gar keine hervorragende Leistung, wohl aber mancher zweifelhafte Charakterzug“ nachgesagt wurde, erhielt schließlich Carl Maria von Weber die Dresdner Stelle.[5]
1817 ging Sutor nach Hannover;[1] der Residenzstadt des wenige Jahre zuvor durch den Wiener Kongress zum Königreich Hannover erhobenen ehemaligen Kurfürstentums Hannover mangelte es seinerzeit durch die noch andauernde Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover jedoch noch an der Anwesenheit des Landesherrn mit seinem Hofstaat.[6] In Hannover trat Sutor 1817 zunächst die Nachfolge von Anton Lüders (1770–1823) als Orchesterdirektor an. Zum 2. Januar 1818 erhielt Sutor dann die Stellung als Königlich Hannoverscher und Großbritannischer Hofkapellmeister; bis zu seinem Tode wirkte er in diesem Amt[1] im hannoverschen Schlossopernhaus am Leineschloss.[7]
Siehe auch
Literatur
- Georg Fischer: Opern und Concerte im Hoftheater zu Hannover bis 1866, Hannover: Hahn’sche Buchhandlung, 1899
- Walther Killy, Rudolf Vierhaus: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 9, S. 637e
- Wilhelm Kosch (Begr.): Deutsches Theater-Lexikon, Bd. 4, S. 2482
- Hugo Riemann: Hugo Riemanns Musiklexikon, 8. vollständig umgearbeitete Auflage, Berlin; Leipzig: Hesse, 1916, S. 1096f. (in Frakturschrift)
- Wulf Konold (Ges.-Red.), Klaus-Jürgen Etzold (Mitverf.): Das Niedersächsische Staatsorchester Hannover 1636 bis 1986, hrsg. von der Niedersächsischen Staatsorchester Hannover GmbH, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 1986, ISBN 3-87706-041-2, S. 179
- Hugo Thielen: SUTOR, Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 355; online über Google-Bücher
- Hugo Thielen: Sutor, Wilhelm. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 614.
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b c d e f g h Hugo Thielen: SUTOR … (siehe Literatur)
- ↑ Peter Stadler, Joachim Veit (Verantw.): Sutor, Joseph Wilhelm (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
- ↑ Anmerkung: Neben dem Todesjahr 1818 wird abweichend auch das Jahr 1819 genannt, vergleiche Peter Stadler, Joachim Veit (Verantw.): Sutor, Joseph Wilhelm (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
- ↑ Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ a b Vergleiche Max Maria von Weber: Wilhelm Sutor, Schriftwechsel zwischen Heinrich Vitzthum von Eckstädt und Carl Maria von Weber in Max Maria von Weber: Carl Maria von Weber, Leipzig: Ernst Keil, 1864 (Bd. 1), 1866 (Bde. 2/ 3), S. 544; Digitalisat über Zeno.org
- ↑ Klaus Mlynek: Hauptstadtfunktion. In: Stadtlexikon Hannover, S. 274
- ↑ Hugo Thielen: Schlosstheater, auch Schlossopernhaus. In: Stadtlexikon Hannover, S. 544
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