Wiesenfeld liegt am westlichen Rand des Burgwalds, etwa 7 km südlich von Frankenberg (Eder) und 27 km nördlich von Marburg (Lahn) inmitten der anderen Burgwalder Ortsteile. Der nördliche Nachbar ist der Ortsteil Burgwald, nördlich und nordöstlich bildet Bottendorf die Grenze. Im Süden schließt sich Ernsthausen an, im Westen Birkenbringhausen. Durch den Ort fließt der Senkelbach.
Graf Werner I. von Battenberg und Wittgenstein schenkte nach seiner Rückkehr vom Kreuzzug Heinrichs VI. (1197/98) dem Johanniterorden Besitz in Wiesenfeld. Auf dieser Grundlage stiftete er, oder nach seinem Tode (1215) sein Sohn Werner II. († 1272), eine 1238 erstmals urkundlich erwähnte Kommende der Johanniter, die bis zur Reformation von fünf oder sechs Ordensbrüdern bewohnt war. Werner II. von Battenberg war Komtur von Wiesenfeld. Die im 13. Jahrhundert errichtete Johanniterkirche im gotischen Stil prägt bis heute das Bild des Dorfes. Von Wiesenfeld aus wurde 1358 das später zur Kommende erhobene Johanniter-Hospital in Wildungen eingerichtet und verwaltet.
Hugenotten-Siedlung
Nach der Reformation verpachteten die hessischen Landgrafen die säkularisierte Kommende zunächst. Im Jahre 1755 erhielten Hugenotten- und Waldenserfamilien aus Wiesenfeld und Todenhausen das Gut in Erbleihe. Zum Teil konnten sie in die ehemaligen Konventsgebäude einziehen oder sie errichteten eigene Häuser.[3]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: Gemeinde Burgwald:[2]; Zensus 2011[7]
Bis etwa 1955 wurde in Wiesenfeld Okzitanisch gesprochen.[8]
Kultur
Im 25. (1989/1990) und im 26. (1991/1992) Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde das Dorf Hessensieger. 1993 wurde Wiesenfeld Bundessieger und gewann die Goldmedaille.
Gerhard Beaupain: Wiesenfeld. Johanniterkommende, Hugenotten- und Waldenserkolonie, Industriehof. Eine Dorfgeschichte zur 750-Jahr-Feier in 1988. Hrsg.: Karl-Hermann Völker. 2. Auflage. Eigenverlag K. Völker, Waldenserstrasse 3, 35099 Burgwald-Wiesenfeld, Burgwald-Wiesenfeld 1989.
Friedrich Höbel: 750 Jahre Wiesenfeld. Erinnerungen, Vorträge, Fotos. Dokumentation zur 750-Jahr-Feier von Wiesenfeld vom 4. bis 8. August 1988. Hrsg.: Karl-Hermann Völker. Eigenverlag K. Völker, Waldenserstrasse 3, 35099 Burgwald-Wiesenfeld, Burgwald-Wiesenfeld 1988.
↑ abHaushaltsplan 2020. Einwohner. In: Webauftritt. Gemeinde Burgwald, abgerufen im Dezember 2020.
↑Wiesenfeld bei Burgwald. Die Waldenser in Deutschland, Deutsche Waldenservereinigung e. V., abgerufen am 4. Juli 2008.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.28, S.1117, Punkt 988; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0MB]).